Kompostanlagenbetreiber stehen oft vor der Herausforderung aus störstoffbehafteten biogenen Eingangsmaterial eine absatztaugliche Kompostqualität herzustellen. Im Rahmen dieser Masterarbeit wird die Situation des Störstoffmanagements biogener Abfälle bei der Haushaltssammlung am Bespiel der Stadt Graz untersucht. Dazu wird im ersten Schritt der Status Quo der Bioabfallsammlung und -verwertung, sowie die Abfallmengen bzw. Trenn- und Recyclingquoten der Stadt Graz erhoben. Die derzeitige Methodik der Bioabfallabfuhr und der Sonderentleerungen für verschmutzte Biotonnen wird mit drei anderen Städten verglichen. Des Weiteren wird die Einführung einer Schmutztour und der ökologische und ökonomische Vergleich zu den bereits vorhandenen Sonderentleerungen bzw. Integration der verschmutzten Biotonnen in die Restmülltour geprüft und diskutiert. Um die Biotonnen nachweislich als verschmutzt einstufen zu können, wird eine Schnellbestimmungsmethode, welche einen Rückschluss auf den Gesamtstörstoffgehalt der Biotonne geben soll, auf ihre Aussagekraft untersucht. Aus dem Städtevergleich ist ersichtlich, dass die Prozessabläufe der Bioabfallsammlung und Sonderentleerung sich kaum unterscheiden, jedoch sich bei der ökonomischen Betrachtung Abweichungen ergeben. Die überprüfte Schnellmessmethode konnte auf Basis der in dieser Arbeit ermittelten Daten als praktikabel und zuverlässig eingestuft werden. Der angestellte Tourenvergleich zeigt, dass sich eine Schmutztour im Vergleich zu weiteren betrachteten Varianten nicht rentiert. Ein zukünftiges Potenzial der Schmutztour kann in der Kombination mit der zukünftig neuen Voraufbereitungsanlage für biogene Abfälle im Recyclingcenter in Graz gesehen werden. Eine Erhöhung der gesamten Bioabfallmenge führt zu höheren Trenn- und Recyclingquoten. Somit wird ein positiver Beitrag zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in Graz geleistet.