Sofort- und Sanierungsmaßnahmen in einem Straßentunnel nach einem Brandfall

Research output: ThesisMaster's Thesis

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@mastersthesis{d2a09d9fcebe49cfb9516d2906ee1c7e,
title = "Sofort- und Sanierungsma{\ss}nahmen in einem Stra{\ss}entunnel nach einem Brandfall",
abstract = "Im August 2016 kam es im Gleinalmtunnel zu einem Tunnelbrand, welcher schwerwiegende Auswirkungen auf das Tunnelbauwerk, sowie auf die gesamte Verkehrssituation der Umleitungsstrecke hatte. Auf der Umleitungstrecke wurde vom Autobahnbetreiber (Asfinag) ein R{\"u}ckbau s{\"a}mtlicher Baustellen angeordnet um einen reibungslosen Verkehrsfluss zu garantieren. Bei dem Verursacher handelte es sich um einen Reisebus, der zu einem Campingbus umgebaut wurde. Dieser fing nach Einfahrt in den Gleinalmtunnel im Motorraum Feuer. Der Fahrer stoppte den Bus in einer Pannenbucht und versuchte das Feuer mit einem Handfeuerl{\"o}scher zu l{\"o}schen. Dies blieb allerdings erfolglos und der Bus brannte vollst{\"a}ndig aus. Bei diesem Brandereignis kam es zum Gl{\"u}ck zu keinem Personenschaden sondern ausschlie{\ss}lich zu erheblichen Sachschaden. Die Brandbek{\"a}mpfung erfolgte durch die Tunnelbasiseinheiten Nord und S{\"u}d und deren Equipment. Durch die enorme Hitze wurde die Stabilit{\"a}t der Pannenbuchtdecke und der Betonzwischendecke derat in Mitleidenschaft gezogen, dass eine 3 - w{\"o}chige Tunnelsperre und eine Sanierung des Tunnelbauwerkes notwendig war. Ebenso mussten besch{\"a}digte elektromaschinelle Einrichtungen in diesem Bereich deinstalliert und erneuert werden. Bei den bautechnischen Sanierungsma{\ss}nahmen wurde das Augenmerk auf die Sicherheit der Mineure und den nachfolgenden Tunnelnutzern gelegt. Aber auch der Mautentgang spielte eine wichtige Rolle, wodurch eine rasche Planung und Ausf{\"u}hrung angestrebt wurde. Unter Bezugnahme auf die Pl{\"a}ne der bevorstehenden Sanierung der Westr{\"o}hre des Gleinalmtunnels (2017) wurde beschlossen, die besch{\"a}digte Pannenbucht vollst{\"a}ndig mit Beton zu verschlie{\ss}en, um somit das statische Problem des vor beinahe 40 Jahren eingebauten Ankerbalken zu beseitigen. Die Auswertung von entnommenen Beton- und Bewehrungsproben ergab, dass jener Teil der Zwischendecke, welcher massive Abplatzungen des Betons durch die Hitze aufwies, herausgeschnitten und erneuert werden musste. Im Bereich der Pannenbucht wurde die Zwischendecke mittels 60 St{\"u}ck Anker (Gewinde- und SN-Anker) in das umliegende Gebirge verankert. Eine weitere Herausforderung sowohl f{\"u}r den Planer als auch f{\"u}r die ausf{\"u}hrende Firma war, m{\"o}glichst nicht von Lieferzeiten abh{\"a}ngig zu sein. Dies konnte nur auf Grund der guten Zusammenarbeit zwischen dem Planer und der Baufirma der Neubaur{\"o}hre – Gleinalmtunnel erfolgen. Materialien die nicht auf der Baustelle vorr{\"a}tig waren, wurden von umliegenden Baustellen antransportiert oder in Eigenregie erzeugt. Die kontaktierten Lieferanten zeigten sich {\"a}u{\ss}erst hilfsbereit wodurch es zu keinem Stillstand auf der Baustelle kam. Aber auch die Verf{\"u}gbarkeit von Personal und Gro{\ss}bauger{\"a}ten wie Radlader und Bohrwagen und dessen n{\"o}tige Adaptierung f{\"u}r Bohrarbeiten vom Fahrraum in den umliegenden Fels, boten ihre Herausforderungen. Die Koordination der Arbeiten, die Einhaltung der Normen und Richtlinien sowie die Ber{\"u}cksichtigung sicherheitsrelevanter Aspekte waren zentrale Themen bei der Sanierung. Im letzten Kapitel wird auf den aktuellen Stand der Technik f{\"u}r Gefahrenerkennung und Brandbek{\"a}mpfung sowie Notrufeinrichtungen und Fluchtwege aber auch bauliche Ma{\ss}nahmen f{\"u}r den erh{\"o}hten Brandschutz in Untertagebauwerken eingegangen.",
keywords = "Gleinalmtunnel, fire, 04.08.2016, bus, base unit, firefighter, firefighting, immediate measures, reconstruction, road tunnel, emergency bay, intermediate ceiling, Gleinalmtunnel, Brandfall, 04.08.2016, Reisebus, Basiseinheit, Brandbek{\"a}mpfung, Sofortma{\ss}nahme, Sanierungsma{\ss}nahme, Tunnelbauwerk, Pannenbucht, Zwischendecke",
author = "Ralph Reichard",
note = "gesperrt bis 09-05-2022",
year = "2017",
language = "Deutsch",

}

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TY - THES

T1 - Sofort- und Sanierungsmaßnahmen in einem Straßentunnel nach einem Brandfall

AU - Reichard, Ralph

N1 - gesperrt bis 09-05-2022

PY - 2017

Y1 - 2017

N2 - Im August 2016 kam es im Gleinalmtunnel zu einem Tunnelbrand, welcher schwerwiegende Auswirkungen auf das Tunnelbauwerk, sowie auf die gesamte Verkehrssituation der Umleitungsstrecke hatte. Auf der Umleitungstrecke wurde vom Autobahnbetreiber (Asfinag) ein Rückbau sämtlicher Baustellen angeordnet um einen reibungslosen Verkehrsfluss zu garantieren. Bei dem Verursacher handelte es sich um einen Reisebus, der zu einem Campingbus umgebaut wurde. Dieser fing nach Einfahrt in den Gleinalmtunnel im Motorraum Feuer. Der Fahrer stoppte den Bus in einer Pannenbucht und versuchte das Feuer mit einem Handfeuerlöscher zu löschen. Dies blieb allerdings erfolglos und der Bus brannte vollständig aus. Bei diesem Brandereignis kam es zum Glück zu keinem Personenschaden sondern ausschließlich zu erheblichen Sachschaden. Die Brandbekämpfung erfolgte durch die Tunnelbasiseinheiten Nord und Süd und deren Equipment. Durch die enorme Hitze wurde die Stabilität der Pannenbuchtdecke und der Betonzwischendecke derat in Mitleidenschaft gezogen, dass eine 3 - wöchige Tunnelsperre und eine Sanierung des Tunnelbauwerkes notwendig war. Ebenso mussten beschädigte elektromaschinelle Einrichtungen in diesem Bereich deinstalliert und erneuert werden. Bei den bautechnischen Sanierungsmaßnahmen wurde das Augenmerk auf die Sicherheit der Mineure und den nachfolgenden Tunnelnutzern gelegt. Aber auch der Mautentgang spielte eine wichtige Rolle, wodurch eine rasche Planung und Ausführung angestrebt wurde. Unter Bezugnahme auf die Pläne der bevorstehenden Sanierung der Weströhre des Gleinalmtunnels (2017) wurde beschlossen, die beschädigte Pannenbucht vollständig mit Beton zu verschließen, um somit das statische Problem des vor beinahe 40 Jahren eingebauten Ankerbalken zu beseitigen. Die Auswertung von entnommenen Beton- und Bewehrungsproben ergab, dass jener Teil der Zwischendecke, welcher massive Abplatzungen des Betons durch die Hitze aufwies, herausgeschnitten und erneuert werden musste. Im Bereich der Pannenbucht wurde die Zwischendecke mittels 60 Stück Anker (Gewinde- und SN-Anker) in das umliegende Gebirge verankert. Eine weitere Herausforderung sowohl für den Planer als auch für die ausführende Firma war, möglichst nicht von Lieferzeiten abhängig zu sein. Dies konnte nur auf Grund der guten Zusammenarbeit zwischen dem Planer und der Baufirma der Neubauröhre – Gleinalmtunnel erfolgen. Materialien die nicht auf der Baustelle vorrätig waren, wurden von umliegenden Baustellen antransportiert oder in Eigenregie erzeugt. Die kontaktierten Lieferanten zeigten sich äußerst hilfsbereit wodurch es zu keinem Stillstand auf der Baustelle kam. Aber auch die Verfügbarkeit von Personal und Großbaugeräten wie Radlader und Bohrwagen und dessen nötige Adaptierung für Bohrarbeiten vom Fahrraum in den umliegenden Fels, boten ihre Herausforderungen. Die Koordination der Arbeiten, die Einhaltung der Normen und Richtlinien sowie die Berücksichtigung sicherheitsrelevanter Aspekte waren zentrale Themen bei der Sanierung. Im letzten Kapitel wird auf den aktuellen Stand der Technik für Gefahrenerkennung und Brandbekämpfung sowie Notrufeinrichtungen und Fluchtwege aber auch bauliche Maßnahmen für den erhöhten Brandschutz in Untertagebauwerken eingegangen.

AB - Im August 2016 kam es im Gleinalmtunnel zu einem Tunnelbrand, welcher schwerwiegende Auswirkungen auf das Tunnelbauwerk, sowie auf die gesamte Verkehrssituation der Umleitungsstrecke hatte. Auf der Umleitungstrecke wurde vom Autobahnbetreiber (Asfinag) ein Rückbau sämtlicher Baustellen angeordnet um einen reibungslosen Verkehrsfluss zu garantieren. Bei dem Verursacher handelte es sich um einen Reisebus, der zu einem Campingbus umgebaut wurde. Dieser fing nach Einfahrt in den Gleinalmtunnel im Motorraum Feuer. Der Fahrer stoppte den Bus in einer Pannenbucht und versuchte das Feuer mit einem Handfeuerlöscher zu löschen. Dies blieb allerdings erfolglos und der Bus brannte vollständig aus. Bei diesem Brandereignis kam es zum Glück zu keinem Personenschaden sondern ausschließlich zu erheblichen Sachschaden. Die Brandbekämpfung erfolgte durch die Tunnelbasiseinheiten Nord und Süd und deren Equipment. Durch die enorme Hitze wurde die Stabilität der Pannenbuchtdecke und der Betonzwischendecke derat in Mitleidenschaft gezogen, dass eine 3 - wöchige Tunnelsperre und eine Sanierung des Tunnelbauwerkes notwendig war. Ebenso mussten beschädigte elektromaschinelle Einrichtungen in diesem Bereich deinstalliert und erneuert werden. Bei den bautechnischen Sanierungsmaßnahmen wurde das Augenmerk auf die Sicherheit der Mineure und den nachfolgenden Tunnelnutzern gelegt. Aber auch der Mautentgang spielte eine wichtige Rolle, wodurch eine rasche Planung und Ausführung angestrebt wurde. Unter Bezugnahme auf die Pläne der bevorstehenden Sanierung der Weströhre des Gleinalmtunnels (2017) wurde beschlossen, die beschädigte Pannenbucht vollständig mit Beton zu verschließen, um somit das statische Problem des vor beinahe 40 Jahren eingebauten Ankerbalken zu beseitigen. Die Auswertung von entnommenen Beton- und Bewehrungsproben ergab, dass jener Teil der Zwischendecke, welcher massive Abplatzungen des Betons durch die Hitze aufwies, herausgeschnitten und erneuert werden musste. Im Bereich der Pannenbucht wurde die Zwischendecke mittels 60 Stück Anker (Gewinde- und SN-Anker) in das umliegende Gebirge verankert. Eine weitere Herausforderung sowohl für den Planer als auch für die ausführende Firma war, möglichst nicht von Lieferzeiten abhängig zu sein. Dies konnte nur auf Grund der guten Zusammenarbeit zwischen dem Planer und der Baufirma der Neubauröhre – Gleinalmtunnel erfolgen. Materialien die nicht auf der Baustelle vorrätig waren, wurden von umliegenden Baustellen antransportiert oder in Eigenregie erzeugt. Die kontaktierten Lieferanten zeigten sich äußerst hilfsbereit wodurch es zu keinem Stillstand auf der Baustelle kam. Aber auch die Verfügbarkeit von Personal und Großbaugeräten wie Radlader und Bohrwagen und dessen nötige Adaptierung für Bohrarbeiten vom Fahrraum in den umliegenden Fels, boten ihre Herausforderungen. Die Koordination der Arbeiten, die Einhaltung der Normen und Richtlinien sowie die Berücksichtigung sicherheitsrelevanter Aspekte waren zentrale Themen bei der Sanierung. Im letzten Kapitel wird auf den aktuellen Stand der Technik für Gefahrenerkennung und Brandbekämpfung sowie Notrufeinrichtungen und Fluchtwege aber auch bauliche Maßnahmen für den erhöhten Brandschutz in Untertagebauwerken eingegangen.

KW - Gleinalmtunnel

KW - fire

KW - 04.08.2016

KW - bus

KW - base unit

KW - firefighter

KW - firefighting

KW - immediate measures

KW - reconstruction

KW - road tunnel

KW - emergency bay

KW - intermediate ceiling

KW - Gleinalmtunnel

KW - Brandfall

KW - 04.08.2016

KW - Reisebus

KW - Basiseinheit

KW - Brandbekämpfung

KW - Sofortmaßnahme

KW - Sanierungsmaßnahme

KW - Tunnelbauwerk

KW - Pannenbucht

KW - Zwischendecke

M3 - Masterarbeit

ER -