Nachhaltiges Leben und Wirtschaften rückt immer mehr in den Fokus der Gesellschaft und der Politik. Umfassende gesetzliche Regelungen und ambitionierte Klimaziele setzen neue Standards in allen Sektoren der Wirtschaft, so auch im Umgang mit Abfällen. Kreislaufwirtschaftliche Bestrebungen sollen helfen, Abfälle zu vermeiden und den Produktzyklus ganzheitlicher zu denken. Die zugrundeliegenden Prozesse und deren CO2-Fußabdruck rücken dadurch weiter in den Fokus. In der vorliegenden Arbeit werden die Behandlungsprozesse des Abfallstroms der biogenen Abfälle, in Bezug auf deren Klimaauswirkungen, näher beleuchtet. Um den Sachverhalt darzustellen wurden von Partnerbetrieben Daten erhoben und Sachbilanzen erstellt. Auf Grund der verfügbaren Daten wurden die Verwertungswege im Zusammenhang mit Biogasanlagen und Kompostierung im Detail betrachtet. Die Herstellung von Biodiesel aus Altöl wird aufgegriffen jedoch nur an Hand von Literaturwerten behandelt. Unter Einbezug von gesetzlichen Rahmenbedingen wird die Vergleichbarkeit der Berechnungs- und Darstellungsmethoden der unterschiedlichen Verfahren evaluiert und Verbesserungsbedarf aufgezeigt. Das Ergebnis zeigt die Anwendbarkeit der Bilanzierungsmethode der Erneuerbaren-Richtlinie für alle drei Verfahren, jedoch ist eine Vergleichbarkeit der Werte durch die unterschiedliche Wahl der funktionellen Einheiten schwierig. Die Werte für die Biogaserzeugung liegen im Bereich von 0,4 ¿ 25 g CO2 äq. / MJ, die der Biodieselerzeugung 16 ¿ 35 g CO2 äq. / MJ und die der Kompostierung im Bereich von 107 ¿ 128 kg CO2 äq. / t Input. Unterschiede können Großteils auf Luftemissionen, Gutschriften für Emissionseinsparungen und Transportwege zurückgeführt werden. Abschließend werden die Verfahren bzw. deren Produkte ihren fossilen Alternativen gegenübergestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Produkte der Verwertung von biogenen Abfällen Vorteile gegenüber den fossilen Referenzsystemen aufweisen.