Ersatzbrennstoffe (EBS) sind Abfälle, die zur Gänze oder in einem relevanten Ausmaß zum Zweck der Energiegewinnung eingesetzt werden und rechtlich vorgeschriebene Qualitätskriterien erfüllen. Deren Einsatz in der österreichischen Zementindustrie ist „Stand der Technik“, was auch die thermische Substitutionsrate von rd. 72% für das Jahr 2013 bestätigt. Durch die stetig anteigenden Preise für Primärbrennstoffe und deren österreichische Importabhängigkeit (im gegenständlichen Fall werden Steinkohle, Braunkohle und Petrolkoks betrachtet) bietet die „vor Ort Abfallwirtschaft“ viele Vorteile in Bezug auf die Verfügbarkeit von (Roh-)Brennstoffen. Diese und weitere Vorteile und/oder Verbesserungsvorschläge sollen in der gegenständlichen Arbeit näher dargestellt werden. Das Ziel der gegenständlichen Masterarbeit ist die Erarbeitung und Darstellung der Methoden sowie die Bilanzierung des EBS Einsatzes in Österreich (von der Aufbereitung bis hin zur Verwertung in der Zementindustrie) basierend auf den anlagen- und materialspezifischen Indikatoren. Diese gewählten Indikatoren sind: „Energiebarwert“, „Treibhausgaseffekt“, „Schwermetalle“, „Stoffliche Verwertung“ und „Biogener Anteil“. Die erwarteten Ergebnisse dieser Untersuchung sollen klare Definition, Quantifizierung und Bewertung von ressourcen-, energie-, umwelt- und qualitätsrelevanten technischen Aspekten bei der Ersatzbrennstoffproduktion (Aufbereitungsanlage und produzierte Brennstoffe) und -verwertung (Zementindustrie) im Vergleich zum Betrieb mit nur fossilen Brennstoffen in der Zementindustrie (d.h. Referenzszenario) liefern. Abschließend soll ein einheitlicher, anlagenspezifischer „REUQ-Ausweis für EBS“ entwickelt werden, welcher die Basis zur Ermittlung der technischen Schwachstellten (und Aufzeigen von Änderungs- bzw. Verbesserungspotenzialen) der Aufbereitungsanlage bzw. des Systems „EBS“ liefert.