Diese Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung und Implementierung eines strukturierten Prozesses für die Abwicklung des Rohrleitung Arbeitspaketes von Kraftwerks-projekten. Gerade der Rohrleitungsbau erweist sich aufgrund seiner Komplexität und übergreifenden internen wie externen Schnittstellen als eines der Schlüsselgewerke im Kraftwerksbau und verlangt detaillierte Arbeitsabläufe. Aufgrund der bestehenden Preiskonkurrenz im Kraftwerksanlagenbau sind für Siemens Energy Solutions, neben Kosteneinsparungen, vor allem auch geringe Durchlaufzeiten und die Flexibilität auf veränderte Marktsituationen rasch reagieren zu können maßgeblich, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Zeit, oder besser gesagt Geschwindigkeit, unter Aufrechterhaltung von hohen Qualitätsstandards, ist zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Wer schneller, effizienter und kundennäher agiert, steigert Umsätze, Marktanteile und Ergebnisse. Im Mittelpunkt steht dabei ein effektives und effizientes Projektmanagement zur Errichtung von schlüsselfertigen kombinierten Gas- und Dampfkraftwerken (Turnkey Combined Circle Power Plants). Wie bereits erwähnt gilt es dabei das Spannungsfeld von Kosten, Zeit und Qualität aufzulösen. Das folgende Kapitel beschreibt das organisatorische Umfeld sowie die aktuelle Situation und arbeitet auf Basis der abgeleiteten Strategie die Problemstellung für die Rohrleitungsabwicklung heraus. Die Vorgabe die Durchlaufzeit im Projektmanagement zu verkürzen bei Aufrechterhaltung der Qualität erfordert gegebene Prozesse zu überdenken und neue Prozesse einzuführen, insbesondere bei den Gewerken, die sich innerhalb des Unternehmens beeinflussen lassen. Anschließend geht die Arbeit auf die theoretischen Grundlagen prozessorientierter Managementsysteme ein und beleuchtet in weiterer Folge den ganzheitlichen Ansatz von Qualitätsmanagement und die Bedeutung von Qualität im Projektmanagement. Vor allem der Auflösung der Schnittstellenproblematik aber auch der latente Konflikt zwischen prozessorientiertem und projektorientierter Denkweise wird in diesem Abschnitt besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die abgeleiteten Erkenntnisse aus den theoretischen Grundlagen, insbesondere die Bedeutung der Qualität und deren Sicherstellung innerhalb der Prozesskette, münden schließlich in einen neuen Abwicklungsprozesses für den Rohrleitungsbau (Piping Execution Process) mit klar definierten Schnittstellen und einem messbaren qualitäts-sichernden Design Review (DRV) Prozess. Erst die Einführung eines objektiven und quantitativ messbaren Kennzahlensystems für die Planungsqualität macht es möglich den Anspruch dieser Arbeit, den Zeitaufwand für die Planung und Ausführung zu optimieren, in geeignetem Maße Rechnung zu tragen.