Die innerbetriebliche Materialdisposition bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Optimierung der Liefertermintreue innerhalb eines Produktionsbetriebes. Die aktuelle Literatur liefert hierzu zwar einige theoretische Ansatzpunkte, jedoch werden meistens die konkrete Gestaltung bzw. klare Handlungsmaßnahmen nicht detailliert genug behandelt. Ziel dieser Diplomarbeit ist daher die Entwicklung eines Konzepts zur innerbetrieblichen Materialdisposition in einer Werkstattfertigung am Beispiel eines Schmiedebetriebs mit konkreten Maßnahmen. Hierbei wird detailliert auf die Ebene Planung, Steuerung und Organisation der innerbetrieblichen Materialdisposition, die Ebene des unterstützenden Informationsflusses und die Ebene der Technologien zur Materialidentifikation und -verfolgung eingegangen. Nach einer strukturierten Literaturrecherche wird eine Ist-Erhebung am Fallbeispiel Böhler Schmiedetechnik durchgeführt. Basierend darauf werden die theoretischen Konzepte evaluiert und mögliche neue Konzepte erarbeitet. Anschließend erfolgt eine zusätzliche Evaluierung mittels Expertengesprächen. Die theoretischen Erkenntnisse und die empirischen Ergebnisse der Expertenbefragung werden danach zu einer Empfehlung für ein Konzept zusammengeführt. Zur Verbesserung der Durchlaufzeit und der Vorhersagegenauigkeit und in weiterer Folge der Liefertermintreue bei Böhler Schmiedetechnik wird eine Aufbauorganisation auf Betriebsebene und eine Kombination aus automatischer und manueller Materialdisposition empfohlen. Auf Ebene des Informationsflusses müssen die Transportaufträge, die aus der Materialdisposition erstellt werden, die Informationsbedürfnisse der Transporteure erfüllen. Auf Ebene der Materialidentifikation und -verfolgung sollen die Lagerplatzbuchungen zuerst manuell erfolgen. In weiterer Folge ist eine Ergänzung durch eine automatische Positionserkennung und Buchung empfehlenswert.