Gegenstand der Untersuchungen ist die Lagerstätte des in den 80er Jahren explorierten Lithium Koralpe Projekts, welches aus eine Serie von steilstehenden geringmächtigen Gängen besteht. In einem ersten Schritt wurden die damals erhobenen Explorationsdaten überprüft und umfassend analysiert. Mit Hilfe dieser detaillierten Untersuchung konnten die verfügbaren Daten auf einen zeitgemäßen Standard gebracht werden, der auch den heutigen hohen Anforderungen des JORC Codes entspricht. Für die Modellierung stehen Gangmächtigkeit und Lithiumgehalt im Vordergrund. Die Auswahl des dafür am besten geeigneten Modellierungsverfahren berücksichtigt insbesondere die räumliche Charakteristik der Gänge. Die Erstreckung im Streichen (bis zu 1,5 km) und im Einfallen (ca. 450 m) dominieren die Geometrie im Vergleich zur der dritten Dimension, da die Mächtigkeiten in einem Bereich von 0,25 m bis zu 5,5 m liegen. Für diese Situation wurde ein innovativer 2D Modellierungsansatz entwickelt, welcher die Variabilität in dieser dritten Dimension vernachlässigt. Die Modellierung mittels geostatistischer Methoden wird in einem einfachen 2D-Raum durchgeführt, welcher dem Streichen und Einfallen des Ganges entspricht. Die Gangmächtigkeit wird bei diesem Ansatz analog zu den üblichen Prognosewerten wie Gehalt ermittelt. Mit dieser Vorgangsweise stehen für alle Parameter sowohl Schätzwert als auch Schätzfehler zur Verfügung, und darüber hinaus sind auch Extrapolationen einfach möglich. Weiters kann damit die Blockgröße anwendungsbezogen optimal gewählt werden. Die Berechnungen erfolgen für jeden Gang getrennt, basierend auf den im vorhergehenden Schritt dem jeweiligen Gang zugeordneten Bohrlochdaten. Für die Visualisierung und Überprüfung werden die Ergebnisse in den 3D Raum rücktransformiert, wobei als Repräsentationsmethode die Dreiecksvermaschung gewählt wurde. Die entwickelte Vorgangsweise ermöglicht einen hohen Automatisierungsgrad, welcher die Einbindung künftiger Explorationsergebnisse erheblich vereinfacht. Für jeden Gang werden Vorratsmengen und Gehalte ermittelt. Die globale Vertrauenswürdigkeit dieser Ergebnisse wird mittels Monte Carlo Simulation überprüft. Die für die bergtechnische Beurteilung wichtige lokale Variabilität wird mittels Indicator Kriging untersucht. Auf Basis der durchgeführten Untersuchungen wurden die Ergebnisse von dem verantwortlichen, externen Experten als den Anforderungen des JORC Codes entsprechend bestätigt.