Brandschutz von Förderanlagen in der Abfallwirtschaft
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
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2020.
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TY - THES
T1 - Brandschutz von Förderanlagen in der Abfallwirtschaft
AU - Frühwirth, Daniel
N1 - gesperrt bis null
PY - 2020
Y1 - 2020
N2 - In den letzten Jahren kommt es zu einem signifikanten Anstieg von Brandereignissen in der Abfall-, Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft. Dies hat, abgesehen von finanziellen oder gar Personenschäden, einen hohen Imageschaden und gesteigerte Versicherungssummen zur Folge. Forschungen von Universitäten, Brandschutzexperten und der Industrie beziehen sich auf die Ursachen und Abwehrmöglichkeiten. Die Ursachen für die häufigen Brände sind vielfältig, unterscheiden sich von anderen Industriebranchen und so kann z.B. bei über einem Viertel der Ereignisse auf Selbstentzündung geschlossen werden. Bei über 40% der Brände ist die Ursache jedoch unklar, da sie sich im Nachhinein nicht mehr feststellen lassen. Gründe dafür liegen oft in Störstoffen im Abfall, die den Brand überall in den Aufbereitungsanlagen, Lagern oder auf Förderanlagen ausbrechen lassen. Durch die steigende Anzahl an Störstoffen, wie falsch entsorgte Lithiumionen-Batterien, häufen sich die Brandereignisse auch zukünftig. (Vgl. Nigl & Pomberger 2018, S. 89-93) Förderanlagen, vor allem Bandförderer, verbinden alle Anlagenteile und können als eine Art Zündschnur angesehen werden. Aus diesem Grund ist eine rasche Branderkennung und –löschung essentiell. Der Brandschutz wird aber als Gewerk verstanden, das der fertigen Anlage hinzugefügt wird, und nicht als Maßnahme, die schon in der Konstruktionsphase berücksichtigt werden muss. Aufbereitungs- und Sortieranlagen werden auf engem Raum aufgebaut und mittels kurzen Förderwegen soll ein möglichst hoher Durchsatz ermöglicht werden. Versuche zur Brandausbreitungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Konstruktion zeigen, dass sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit ab einer Neigung von 20° stark erhöht. Zudem wirkt sich physikalische Effekte, wie der Graben- und Kamineffekt, negativ aus und die Geschwindigkeit der Ausbreitung steigt auf ein Vielfaches. Auch die Brandintensität verstärkt sich, was eine effiziente Löschanlage in Verbindung mit einer schnellen Branddetektion nötig macht. Zusammen mit den Ergebnissen aus den Versuchen, Forschungsergebnissen und Vorgaben der Fachverbände lässt sich ein Maßnahmenkatalog erstellen, der bei der Neuplanung einer Anlage helfen soll, den Brandschutz bestmöglich zu gewährleisten.
AB - In den letzten Jahren kommt es zu einem signifikanten Anstieg von Brandereignissen in der Abfall-, Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft. Dies hat, abgesehen von finanziellen oder gar Personenschäden, einen hohen Imageschaden und gesteigerte Versicherungssummen zur Folge. Forschungen von Universitäten, Brandschutzexperten und der Industrie beziehen sich auf die Ursachen und Abwehrmöglichkeiten. Die Ursachen für die häufigen Brände sind vielfältig, unterscheiden sich von anderen Industriebranchen und so kann z.B. bei über einem Viertel der Ereignisse auf Selbstentzündung geschlossen werden. Bei über 40% der Brände ist die Ursache jedoch unklar, da sie sich im Nachhinein nicht mehr feststellen lassen. Gründe dafür liegen oft in Störstoffen im Abfall, die den Brand überall in den Aufbereitungsanlagen, Lagern oder auf Förderanlagen ausbrechen lassen. Durch die steigende Anzahl an Störstoffen, wie falsch entsorgte Lithiumionen-Batterien, häufen sich die Brandereignisse auch zukünftig. (Vgl. Nigl & Pomberger 2018, S. 89-93) Förderanlagen, vor allem Bandförderer, verbinden alle Anlagenteile und können als eine Art Zündschnur angesehen werden. Aus diesem Grund ist eine rasche Branderkennung und –löschung essentiell. Der Brandschutz wird aber als Gewerk verstanden, das der fertigen Anlage hinzugefügt wird, und nicht als Maßnahme, die schon in der Konstruktionsphase berücksichtigt werden muss. Aufbereitungs- und Sortieranlagen werden auf engem Raum aufgebaut und mittels kurzen Förderwegen soll ein möglichst hoher Durchsatz ermöglicht werden. Versuche zur Brandausbreitungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Konstruktion zeigen, dass sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit ab einer Neigung von 20° stark erhöht. Zudem wirkt sich physikalische Effekte, wie der Graben- und Kamineffekt, negativ aus und die Geschwindigkeit der Ausbreitung steigt auf ein Vielfaches. Auch die Brandintensität verstärkt sich, was eine effiziente Löschanlage in Verbindung mit einer schnellen Branddetektion nötig macht. Zusammen mit den Ergebnissen aus den Versuchen, Forschungsergebnissen und Vorgaben der Fachverbände lässt sich ein Maßnahmenkatalog erstellen, der bei der Neuplanung einer Anlage helfen soll, den Brandschutz bestmöglich zu gewährleisten.
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