Im gemischten Siedlungsabfall in Österreich befindet sich weiterhin ein großer Anteil an Wertstoffen, welcher vor allem in Anbetracht der vorgegeben Recyclingquoten und dem Kreislaufwirtschaftspaket der Europäischen Union ein Problem darstellt. Es wird nach Möglichkeiten gesucht, den Bürger zu animieren, die Trennqualität des gemischten Siedlungsabfalls zu verbessern. Die Saubermacher Dienstleistungs AG setzt dabei auf eine innovative Technologie, die als das System Wertstoffscanner bezeichnet wird. Innerhalb eines Projekts der Saubermacher Dienstleistungs AG wurde der Wertstoffscanner bereits in mehreren Pilotregionen über mehrere Monate eingesetzt. Dieses System nimmt über Multispektralkameras und Sensoren den Inhalt eines Abfallbehälters während des Entleerungsvorganges im Abfallsammelfahrzeug auf. Die abgebildeten Bestandteile des gemischten Siedlungsabfalls werden mittels eines Convolutional Neuronal Networks erkannt. Die Abfallzusammensetzung eines Behälters wird dadurch automatisch ausgewertet und das Ergebnis an den Bürger über verschiedene Kanäle zeitnahe kommuniziert. Die mehrmalige Rückmeldung der Trennqualität direkt an den Abfallverursacher hat zum Ziel, den Bürger zur richtigen Abfalltrennung zu motivieren und diese auch anzuerkennen. Im Rahmen dieser Arbeit wird das Trennverhalten der Bürger sowie die Auswirkungen des Wertstoffscanners in den Pilotregionen während des Projekts untersucht und bewertet. Dazu werden das Funktionsprinzip des Wertstoffscanners und die damit verbundenen Wirkmechanismen auf den Bürger zunächst ausführlich beschrieben. Das zugehörige Projektmanagement sowie der Projektablauf werden ebenfalls behandelt. Die Auswertung der erhobenen Daten liefert eine übersichtliche Darstellung über das Trennverhalten der Bürger. Die belegbaren Effekte des Wertstoffscanners werden evaluiert und bezüglich des logistischen Mehraufwandes diskutiert. Abschließend werden Optimierungspotentiale und neuartige Einsatzgebiete des Wertstoffscanners aufgezeigt.