Zusammensetzung von gemischten Siedlungsabfällen in der Tschechischen Republik
Research output: Contribution to conference › Poster › Research
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2019. Poster session presented at Abfallwirtschaftstagung (AWT) des Österreichischen Wasser-und Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV), Eisenstadt, Austria.
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TY - CONF
T1 - Zusammensetzung von gemischten Siedlungsabfällen in der Tschechischen Republik
AU - Weißenbach, Thomas
AU - Dobra, Tudor
AU - Sarc, Renato
AU - Schmidt, Gerald
AU - Lichtenegger, Georg
PY - 2019/5/15
Y1 - 2019/5/15
N2 - Im Jahr 2014 wurde das tschechische Abfallgesetz 185/2001 novelliert, unter anderem mit dem Ziel, die Deponierung nicht gefährlicher Abfälle auf ein Minimum zu verringern. Demnach ist es ab dem Jahr 2024 verboten, gemischte Siedlungsabfälle (= Restmüll) auf Deponien abzulagern. Um dieses Ziel zu erreichen, sind maßgebliche Adaptierungen im tschechischen Abfallwirtschaftssystem erforderlich.Sortieranalysen, also die Bestimmung der Zusammensetzung von Abfallströmen nach Materialfraktionen, stellen eine wesentliche Planungsgrundlage für die Entwicklung einer funktionierenden Abfallwirtschaft dar. Im Rahmen einer Literaturrecherche wurden zwei Publikationen identifiziert, in der die Ergebnisse von Sortieranalysen gemischter Siedlungsabfälle in der Tschechischen Republik dargestellt wurden. Zusätzlich wurde eine eigene Sortieranalyse von Restmüll, der auf einer tschechischen Deponie angeliefert wurde, durchgeführt.Der Vergleich der drei Sortierkampagnen ergibt deutliche Unterschiede bei• den verfolgten Zielen, • den Rahmenbedingungen, wie z.B. den verwendeten Sortierstandards oder den zeitlichen bzw. räumlichen Schichtungen sowie bei• der Durchführung der einzelnen Sortieraktivitäten, wie z.B. der Anzahl der sortierten Fraktionen oder der Trennschnitt bei einer allfälligen Abtrennung einer Feinfraktion.Aufgrund dieser Unterschiede ist ein Vergleich der Ergebnisse nur durch Vereinheitlichung (bzgl. der zeitlichen und räumlichen Schichten) und Aggregation (bzgl. der Sortierfraktionen) der unterschiedlichen Datensätze möglich. Die drei Sortierkampagnen kommen bei einigen Fraktionen zu ähnlichen, bei anderen Fraktionen zu stark unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Teil dieser Differenzen lässt sich mit der Einführung bzw. dem Ausbau der getrennten Sammlung von Wertstoffen in der Tschechischen Republik erklären. Ein anderer Teil ist auf die unterschiedliche Vorgehensweise bei der Sortierung zurückzuführen. So kommt es z.B. bei der Aussiebung einer Feinfraktion zur Verringerung der Anteile in der Organik-, aber auch in der Inertstofffraktion.Als Schlussfolgerung lässt sich festhalten, dass die Resultate bestehender Sortieranalysen nicht unmittelbar auf andere Fälle übertragen werden können, die sich in Zielsetzung und Methodik unterscheiden.
AB - Im Jahr 2014 wurde das tschechische Abfallgesetz 185/2001 novelliert, unter anderem mit dem Ziel, die Deponierung nicht gefährlicher Abfälle auf ein Minimum zu verringern. Demnach ist es ab dem Jahr 2024 verboten, gemischte Siedlungsabfälle (= Restmüll) auf Deponien abzulagern. Um dieses Ziel zu erreichen, sind maßgebliche Adaptierungen im tschechischen Abfallwirtschaftssystem erforderlich.Sortieranalysen, also die Bestimmung der Zusammensetzung von Abfallströmen nach Materialfraktionen, stellen eine wesentliche Planungsgrundlage für die Entwicklung einer funktionierenden Abfallwirtschaft dar. Im Rahmen einer Literaturrecherche wurden zwei Publikationen identifiziert, in der die Ergebnisse von Sortieranalysen gemischter Siedlungsabfälle in der Tschechischen Republik dargestellt wurden. Zusätzlich wurde eine eigene Sortieranalyse von Restmüll, der auf einer tschechischen Deponie angeliefert wurde, durchgeführt.Der Vergleich der drei Sortierkampagnen ergibt deutliche Unterschiede bei• den verfolgten Zielen, • den Rahmenbedingungen, wie z.B. den verwendeten Sortierstandards oder den zeitlichen bzw. räumlichen Schichtungen sowie bei• der Durchführung der einzelnen Sortieraktivitäten, wie z.B. der Anzahl der sortierten Fraktionen oder der Trennschnitt bei einer allfälligen Abtrennung einer Feinfraktion.Aufgrund dieser Unterschiede ist ein Vergleich der Ergebnisse nur durch Vereinheitlichung (bzgl. der zeitlichen und räumlichen Schichten) und Aggregation (bzgl. der Sortierfraktionen) der unterschiedlichen Datensätze möglich. Die drei Sortierkampagnen kommen bei einigen Fraktionen zu ähnlichen, bei anderen Fraktionen zu stark unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Teil dieser Differenzen lässt sich mit der Einführung bzw. dem Ausbau der getrennten Sammlung von Wertstoffen in der Tschechischen Republik erklären. Ein anderer Teil ist auf die unterschiedliche Vorgehensweise bei der Sortierung zurückzuführen. So kommt es z.B. bei der Aussiebung einer Feinfraktion zur Verringerung der Anteile in der Organik-, aber auch in der Inertstofffraktion.Als Schlussfolgerung lässt sich festhalten, dass die Resultate bestehender Sortieranalysen nicht unmittelbar auf andere Fälle übertragen werden können, die sich in Zielsetzung und Methodik unterscheiden.
KW - Restmüll
KW - Tschechische Republik
KW - Sortieranalyse
M3 - Poster
T2 - Abfallwirtschaftstagung (AWT) des Österreichischen Wasser-und Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV)
Y2 - 15 May 2019 through 17 May 2019
ER -