Über den Einfluss unterschiedlicher Prüfanordnungen (schräg vs. vertikal) auf die Beurteilung flexibler Steinschlagschutzsysteme nach ETAG 027

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title = "{\"U}ber den Einfluss unterschiedlicher Pr{\"u}fanordnungen (schr{\"a}g vs. vertikal) auf die Beurteilung flexibler Steinschlagschutzsysteme nach ETAG 027",
abstract = "Die ETAG 027 - GUIDELINE FOR EUROPEAN TECHNICAL APPROVAL OF FALLING ROCK PROTECTION KITS erlaubt f{\"u}r die Typenpr{\"u}fung flexibler Steinschlagschutzsysteme Pr{\"u}fanordnungen mit unterschiedlich geneigtem Referenzgel{\"a}nde, was letztendlich in der Fachwelt zu Diskussionen {\"u}ber den Einfluss der Pr{\"u}fanordnung auf das Pr{\"u}fergebnis mit sich brachte.Um einen m{\"o}glichen Einfluss unterschiedlicher Gel{\"a}ndeneigungen auf das Pr{\"u}fergebnis zu untersuchen, wurde daher in einem Projekt des Lehrstuhls f{\"u}r Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft an der Montanuniversit{\"a}t Leoben in Zusammenarbeit mit der Trumer Schutzbauten GmbH die vertikale Pr{\"u}fanordnung der schr{\"a}gen gegen{\"u}bergestellt, indem Modellversuche im Laborma{\ss}stab mit identen Rahmenbedingungen durchgef{\"u}hrt wurden.Durch die Gegen{\"u}berstellung unterschiedlicher Pr{\"u}fanordnungen konnte so gezeigt werden, dass die Arbeitskennlinie eines flexiblen Steinschlagschutzsystems bei Typenpr{\"u}fungen f{\"u}r leitlinienkonforme Energieeintr{\"a}ge unabh{\"a}ngig von der Neigung des Referenzgel{\"a}ndes ermittelt werden kann. Bei den durchgef{\"u}hrten Modellversuchen erfolgte die Verteilung der Systemarbeit bei vertikaler Pr{\"u}fanordnung aber symmetrischer als bei schr{\"a}ger, sodass in den analogen Seiltypen (Tragseile, Mittelseile und Abspannseile) beim schr{\"a}g belasteten System – trotz eines geringeren Gesamtenergieeintrags - die h{\"o}heren Kr{\"a}fte gemessen wurden. Obwohl die „idealere“ Verteilung der Systemarbeit auf Einzelkomponenten bei vertikaler Pr{\"u}fanordnung auch durch die Arbeit der einzelnen Energieabsorbierungselemente deutlich wurde, k{\"o}nnen die erkannten Unterschiede bez{\"u}glich der Toleranzbereiche nach ETAG 027 als nicht signifikant ausgewiesen werden.Im statischen Zustand wurde bei der Untersuchung der Einfluss der Schwerkraft bzw. deren Orientierung zum Verbausystem als signifikant erkannt. Der Einfluss der Schwerkraft wirkt sich vor allem auf die Bestimmung der nominellen Verbauh{\"o}he und Restnutzh{\"o}he aus. Da aber gerade die Restnutzh{\"o}he nicht nur vom Energieeintrag und den Systemeigenschaften, sondern auch von der Impaktposition und der Gel{\"a}ndeneigung abh{\"a}ngt, sollte dieser Kennwert prinzipiell kritisch hinterfragt werden.Die Kenntnis der Arbeitskennlinie und der Verteilung der Arbeit im System auf Einzelkomponenten sowie das Wissen {\"u}ber deren residuale Energieaufnahmekapazit{\"a}ten sollten den Anwendern flexibler Steinschlagschutzsysteme bez{\"u}glich leitlinienkonformer Energieeintr{\"a}ge die sichere Bemessung erfolgreich gepr{\"u}fter Systeme f{\"u}r unterschiedliche Gel{\"a}ndeneigungen erlauben - egal ob das konkrete System auf einem vertikalen oder schr{\"a}gen Referenzgel{\"a}nde gepr{\"u}ft wurde.",
keywords = "Steinschlagschutzsystem, ETAG 027, Pr{\"u}fanordnung, schr{\"a}g vs. vertikal",
author = "Christian Heiss",
year = "2018",
language = "Deutsch",
volume = "82",
pages = "318--335",
journal = "Wildbach- und Lawinenverbau",
number = "182",

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TY - JOUR

T1 - Über den Einfluss unterschiedlicher Prüfanordnungen (schräg vs. vertikal) auf die Beurteilung flexibler Steinschlagschutzsysteme nach ETAG 027

AU - Heiss, Christian

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Die ETAG 027 - GUIDELINE FOR EUROPEAN TECHNICAL APPROVAL OF FALLING ROCK PROTECTION KITS erlaubt für die Typenprüfung flexibler Steinschlagschutzsysteme Prüfanordnungen mit unterschiedlich geneigtem Referenzgelände, was letztendlich in der Fachwelt zu Diskussionen über den Einfluss der Prüfanordnung auf das Prüfergebnis mit sich brachte.Um einen möglichen Einfluss unterschiedlicher Geländeneigungen auf das Prüfergebnis zu untersuchen, wurde daher in einem Projekt des Lehrstuhls für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft an der Montanuniversität Leoben in Zusammenarbeit mit der Trumer Schutzbauten GmbH die vertikale Prüfanordnung der schrägen gegenübergestellt, indem Modellversuche im Labormaßstab mit identen Rahmenbedingungen durchgeführt wurden.Durch die Gegenüberstellung unterschiedlicher Prüfanordnungen konnte so gezeigt werden, dass die Arbeitskennlinie eines flexiblen Steinschlagschutzsystems bei Typenprüfungen für leitlinienkonforme Energieeinträge unabhängig von der Neigung des Referenzgeländes ermittelt werden kann. Bei den durchgeführten Modellversuchen erfolgte die Verteilung der Systemarbeit bei vertikaler Prüfanordnung aber symmetrischer als bei schräger, sodass in den analogen Seiltypen (Tragseile, Mittelseile und Abspannseile) beim schräg belasteten System – trotz eines geringeren Gesamtenergieeintrags - die höheren Kräfte gemessen wurden. Obwohl die „idealere“ Verteilung der Systemarbeit auf Einzelkomponenten bei vertikaler Prüfanordnung auch durch die Arbeit der einzelnen Energieabsorbierungselemente deutlich wurde, können die erkannten Unterschiede bezüglich der Toleranzbereiche nach ETAG 027 als nicht signifikant ausgewiesen werden.Im statischen Zustand wurde bei der Untersuchung der Einfluss der Schwerkraft bzw. deren Orientierung zum Verbausystem als signifikant erkannt. Der Einfluss der Schwerkraft wirkt sich vor allem auf die Bestimmung der nominellen Verbauhöhe und Restnutzhöhe aus. Da aber gerade die Restnutzhöhe nicht nur vom Energieeintrag und den Systemeigenschaften, sondern auch von der Impaktposition und der Geländeneigung abhängt, sollte dieser Kennwert prinzipiell kritisch hinterfragt werden.Die Kenntnis der Arbeitskennlinie und der Verteilung der Arbeit im System auf Einzelkomponenten sowie das Wissen über deren residuale Energieaufnahmekapazitäten sollten den Anwendern flexibler Steinschlagschutzsysteme bezüglich leitlinienkonformer Energieeinträge die sichere Bemessung erfolgreich geprüfter Systeme für unterschiedliche Geländeneigungen erlauben - egal ob das konkrete System auf einem vertikalen oder schrägen Referenzgelände geprüft wurde.

AB - Die ETAG 027 - GUIDELINE FOR EUROPEAN TECHNICAL APPROVAL OF FALLING ROCK PROTECTION KITS erlaubt für die Typenprüfung flexibler Steinschlagschutzsysteme Prüfanordnungen mit unterschiedlich geneigtem Referenzgelände, was letztendlich in der Fachwelt zu Diskussionen über den Einfluss der Prüfanordnung auf das Prüfergebnis mit sich brachte.Um einen möglichen Einfluss unterschiedlicher Geländeneigungen auf das Prüfergebnis zu untersuchen, wurde daher in einem Projekt des Lehrstuhls für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft an der Montanuniversität Leoben in Zusammenarbeit mit der Trumer Schutzbauten GmbH die vertikale Prüfanordnung der schrägen gegenübergestellt, indem Modellversuche im Labormaßstab mit identen Rahmenbedingungen durchgeführt wurden.Durch die Gegenüberstellung unterschiedlicher Prüfanordnungen konnte so gezeigt werden, dass die Arbeitskennlinie eines flexiblen Steinschlagschutzsystems bei Typenprüfungen für leitlinienkonforme Energieeinträge unabhängig von der Neigung des Referenzgeländes ermittelt werden kann. Bei den durchgeführten Modellversuchen erfolgte die Verteilung der Systemarbeit bei vertikaler Prüfanordnung aber symmetrischer als bei schräger, sodass in den analogen Seiltypen (Tragseile, Mittelseile und Abspannseile) beim schräg belasteten System – trotz eines geringeren Gesamtenergieeintrags - die höheren Kräfte gemessen wurden. Obwohl die „idealere“ Verteilung der Systemarbeit auf Einzelkomponenten bei vertikaler Prüfanordnung auch durch die Arbeit der einzelnen Energieabsorbierungselemente deutlich wurde, können die erkannten Unterschiede bezüglich der Toleranzbereiche nach ETAG 027 als nicht signifikant ausgewiesen werden.Im statischen Zustand wurde bei der Untersuchung der Einfluss der Schwerkraft bzw. deren Orientierung zum Verbausystem als signifikant erkannt. Der Einfluss der Schwerkraft wirkt sich vor allem auf die Bestimmung der nominellen Verbauhöhe und Restnutzhöhe aus. Da aber gerade die Restnutzhöhe nicht nur vom Energieeintrag und den Systemeigenschaften, sondern auch von der Impaktposition und der Geländeneigung abhängt, sollte dieser Kennwert prinzipiell kritisch hinterfragt werden.Die Kenntnis der Arbeitskennlinie und der Verteilung der Arbeit im System auf Einzelkomponenten sowie das Wissen über deren residuale Energieaufnahmekapazitäten sollten den Anwendern flexibler Steinschlagschutzsysteme bezüglich leitlinienkonformer Energieeinträge die sichere Bemessung erfolgreich geprüfter Systeme für unterschiedliche Geländeneigungen erlauben - egal ob das konkrete System auf einem vertikalen oder schrägen Referenzgelände geprüft wurde.

KW - Steinschlagschutzsystem, ETAG 027, Prüfanordnung, schräg vs. vertikal

M3 - Artikel

VL - 82

SP - 318

EP - 335

JO - Wildbach- und Lawinenverbau

JF - Wildbach- und Lawinenverbau

IS - 182

ER -