Tunnelbau im Grenzbereich des konventionellen Tunnelvortriebs am Beispiel der Durchörterung des Bergsturzbereichs am Kramertunnel
Research output: Thesis › Master's Thesis
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2024.
Research output: Thesis › Master's Thesis
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TY - THES
T1 - Tunnelbau im Grenzbereich des konventionellen Tunnelvortriebs am Beispiel der Durchörterung des Bergsturzbereichs am Kramertunnel
AU - Lechner, Tamara
N1 - gesperrt bis 17-10-2029
PY - 2024
Y1 - 2024
N2 - Im Zuge einer Verkehrsoffensive im Werdenfelser Land, in Oberbayern, erfolgt eine Umlenkung des Transits mithilfe eines Systems aus mehreren Bypässen. Zu diesem Zweck befinden sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch mehrere Tunnel in Ausführung bzw. in Planung. Der Kramertunnel stellt hierbei einen Teil dieser Loisachtal Tunnelkette dar und bildet das Herzstück zur Westumfahrung von Garmisch-Partenkirchen. Für die Anrainer und Autofahrer führt die Umgehung zu einer Entlastung, stellte die am Bau Beteiligten jedoch gleichzeitig vor Herausforderungen. So verläuft die Trasse durch eine mit Bergsturzmaterial und Wasser gefüllte Muldenstruktur, die beim Auffahren im Jahr 2013 zu einem Stopp der Vortriebsarbeiten am Rettungsstollen führte. In weiterer Folge wurde für den späteren Bau des Haupttunnels eine temporäre Grundwasserabsenkung für diesen Abschnitt geplant und durchgeführt, jedoch erwiesen sich diese Maßnahmen als nicht ausreichend. Aufgrund der Komplexität und Heterogenität der Ablagerungen wurden daher weitere Entwässerungsmaßnahmen und die gemeinschaftliche Entwicklung eines prototypischen Vortriebskonzeptes notwendig. Im Zuge der Bauausführung wurde ein effizientes Maßnahmenpaket etabliert und mithilfe von Fachpersonal vor Ort laufend an die Gebirgsverhältnisse angepasst. In Anbetracht dieser schwierigen Verhältnisse stellen Bergstürze nicht nur Gefahren im hochalpinen Raum dar, sondern zählen auch im konventionellen Tunnelvortrieb zu den geotechnischen Herausforderungen. Daher werden zusätzlich einige Charakteristika dieser komplexen Schichten und ihrer Entstehungsweise näher erläutert. Dieser Überblick dient einerseits als Hilfestellung zur Identifikation von Bergsturzablagerungen und soll andererseits Informationen zum Schichtaufbau liefern, um das Gebirgsverhalten in Zukunft möglichst realistisch ableiten zu können. In dieser Arbeit wird der Weg von den ursprünglichen Planungsgrundlagen über die Optimierung bis hin zu den umgesetzten Maßnahmen in Abstimmung an die tatsächlichen Gegebenheiten skizziert. Mithilfe der umfassenden Vortriebsdokumentation wird ein Einblick in die jeweiligen Anpassungsprozesse vor Ort gegeben. Am Schluss zeigt eine mit Diagrammen veranschaulichte Evaluierung der gesetzten Maßnahmen eine erfolgreiche Feinabstimmung zwischen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.
AB - Im Zuge einer Verkehrsoffensive im Werdenfelser Land, in Oberbayern, erfolgt eine Umlenkung des Transits mithilfe eines Systems aus mehreren Bypässen. Zu diesem Zweck befinden sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch mehrere Tunnel in Ausführung bzw. in Planung. Der Kramertunnel stellt hierbei einen Teil dieser Loisachtal Tunnelkette dar und bildet das Herzstück zur Westumfahrung von Garmisch-Partenkirchen. Für die Anrainer und Autofahrer führt die Umgehung zu einer Entlastung, stellte die am Bau Beteiligten jedoch gleichzeitig vor Herausforderungen. So verläuft die Trasse durch eine mit Bergsturzmaterial und Wasser gefüllte Muldenstruktur, die beim Auffahren im Jahr 2013 zu einem Stopp der Vortriebsarbeiten am Rettungsstollen führte. In weiterer Folge wurde für den späteren Bau des Haupttunnels eine temporäre Grundwasserabsenkung für diesen Abschnitt geplant und durchgeführt, jedoch erwiesen sich diese Maßnahmen als nicht ausreichend. Aufgrund der Komplexität und Heterogenität der Ablagerungen wurden daher weitere Entwässerungsmaßnahmen und die gemeinschaftliche Entwicklung eines prototypischen Vortriebskonzeptes notwendig. Im Zuge der Bauausführung wurde ein effizientes Maßnahmenpaket etabliert und mithilfe von Fachpersonal vor Ort laufend an die Gebirgsverhältnisse angepasst. In Anbetracht dieser schwierigen Verhältnisse stellen Bergstürze nicht nur Gefahren im hochalpinen Raum dar, sondern zählen auch im konventionellen Tunnelvortrieb zu den geotechnischen Herausforderungen. Daher werden zusätzlich einige Charakteristika dieser komplexen Schichten und ihrer Entstehungsweise näher erläutert. Dieser Überblick dient einerseits als Hilfestellung zur Identifikation von Bergsturzablagerungen und soll andererseits Informationen zum Schichtaufbau liefern, um das Gebirgsverhalten in Zukunft möglichst realistisch ableiten zu können. In dieser Arbeit wird der Weg von den ursprünglichen Planungsgrundlagen über die Optimierung bis hin zu den umgesetzten Maßnahmen in Abstimmung an die tatsächlichen Gegebenheiten skizziert. Mithilfe der umfassenden Vortriebsdokumentation wird ein Einblick in die jeweiligen Anpassungsprozesse vor Ort gegeben. Am Schluss zeigt eine mit Diagrammen veranschaulichte Evaluierung der gesetzten Maßnahmen eine erfolgreiche Feinabstimmung zwischen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.
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