Scheelitvererzungen im Thurntaler Quarzphyllitkomplex, Osttirol: Petrographische und chemische Untersuchungen an Nebengesteinen und Bachsedimenten
Research output: Thesis › Master's Thesis
Standard
2010.
Research output: Thesis › Master's Thesis
Harvard
APA
Vancouver
Author
Bibtex - Download
}
RIS (suitable for import to EndNote) - Download
TY - THES
T1 - Scheelitvererzungen im Thurntaler Quarzphyllitkomplex, Osttirol: Petrographische und chemische Untersuchungen an Nebengesteinen und Bachsedimenten
AU - Portugaller, Tamara
N1 - gesperrt bis null
PY - 2010
Y1 - 2010
N2 - Diese Masterarbeit wurde im Zuge eines Explorationsprojektes der Wolfram Bergbau und Hütten AG unter der Leitung von Ao.Univ.Prof.Dr.phil. Johann G. Raith erstellt. Es wurden Wolframvererzungen und deren Nebengesteine, sowie Bachsedimente in Osttirol (Gemeinden Innervillgraten, Ausservillgraten, Sillian; Marchginggele-Gumriaul) untersucht. Das Arbeitsgebiet liegt im oberostalpinen Thurntaler Quarzphyllitkomplex, der neben altpaläozoischen Quarzphylliten auch (quarzitische) Phyllite, Metabasite (Chlorit- und Aktinolith-reiche Phyllite/Schiefer, Amphibolite) und Porphyroide (saure Metavulkanite) beinhaltet. Die Protolithe der Metabasite lassen sich als ehemalige subalkalische-alkalische tholeiitische Basalte, die in einer Intraplattenposition gebildet wurden, klassifizieren. Sie zeigen eine gewisse Anreicherung an Leichten Seltenen Erden (LSEE), keine ausgeprägte Eu-Anomalien und eine flache Verteilung der Schweren Seltenen Erden (SSEE). Die schichtgebundenen Wolframvererzungen sind an grünschieferfazielle Karbonatführende Grüngesteine gebunden und treten vor allem in Scheelitführenden Quarz-Karbonat-(Albit)-Gängchen auf, die als prä- bis synmetamorphe Bildungen interpretiert werden. Die Nebengesteine und die Vererzung sind mehrphasig deformiert und metamorph überprägt. Das Gesteins- und Bachsedimentmaterial wurden petrographisch, mineralogisch und chemisch charakterisiert. Von den Bachsedimenten wurde die chemische Zusammensetzung der Siebfeinfraktion bestimmt und die Schwermineralfraktion untersucht. Die mineralchemischen Untersuchungen erfolgten an einer Elektronenstrahl-Mikrosonde, die chemischen Analysen der Haupt- und Spurenelemente mittels ICP-ES bzw. ICP-MS. Scheelit ist Molybdänarm, zeigt keinen Zonarbau und ist mitunter mit Arsenopyrit und Pyrit vergesellschaftet. Die Assoziation von W und As spiegelt sich auch in der Korrelation dieser Elemente in der Bachsedimentgeochemie wider und wird auch durch statistische Verfahren (Faktorenanalyse) bestätigt. Scheelit ist das Wolfram-Hauptträgermineral, es konnten aber auch erhöhte W-Konzentrationen (bis 0.69 Gew.% WO3) in den Titanoxiden Ilmenit und Rutil nachgewiesen werden. Zur Genese der Vererzung, für die eine syngenetische Anlage postuliert wurde, und über deren möglicher Wirtschaftlichkeit können keine eindeutigen Aussagen gemacht werden.
AB - Diese Masterarbeit wurde im Zuge eines Explorationsprojektes der Wolfram Bergbau und Hütten AG unter der Leitung von Ao.Univ.Prof.Dr.phil. Johann G. Raith erstellt. Es wurden Wolframvererzungen und deren Nebengesteine, sowie Bachsedimente in Osttirol (Gemeinden Innervillgraten, Ausservillgraten, Sillian; Marchginggele-Gumriaul) untersucht. Das Arbeitsgebiet liegt im oberostalpinen Thurntaler Quarzphyllitkomplex, der neben altpaläozoischen Quarzphylliten auch (quarzitische) Phyllite, Metabasite (Chlorit- und Aktinolith-reiche Phyllite/Schiefer, Amphibolite) und Porphyroide (saure Metavulkanite) beinhaltet. Die Protolithe der Metabasite lassen sich als ehemalige subalkalische-alkalische tholeiitische Basalte, die in einer Intraplattenposition gebildet wurden, klassifizieren. Sie zeigen eine gewisse Anreicherung an Leichten Seltenen Erden (LSEE), keine ausgeprägte Eu-Anomalien und eine flache Verteilung der Schweren Seltenen Erden (SSEE). Die schichtgebundenen Wolframvererzungen sind an grünschieferfazielle Karbonatführende Grüngesteine gebunden und treten vor allem in Scheelitführenden Quarz-Karbonat-(Albit)-Gängchen auf, die als prä- bis synmetamorphe Bildungen interpretiert werden. Die Nebengesteine und die Vererzung sind mehrphasig deformiert und metamorph überprägt. Das Gesteins- und Bachsedimentmaterial wurden petrographisch, mineralogisch und chemisch charakterisiert. Von den Bachsedimenten wurde die chemische Zusammensetzung der Siebfeinfraktion bestimmt und die Schwermineralfraktion untersucht. Die mineralchemischen Untersuchungen erfolgten an einer Elektronenstrahl-Mikrosonde, die chemischen Analysen der Haupt- und Spurenelemente mittels ICP-ES bzw. ICP-MS. Scheelit ist Molybdänarm, zeigt keinen Zonarbau und ist mitunter mit Arsenopyrit und Pyrit vergesellschaftet. Die Assoziation von W und As spiegelt sich auch in der Korrelation dieser Elemente in der Bachsedimentgeochemie wider und wird auch durch statistische Verfahren (Faktorenanalyse) bestätigt. Scheelit ist das Wolfram-Hauptträgermineral, es konnten aber auch erhöhte W-Konzentrationen (bis 0.69 Gew.% WO3) in den Titanoxiden Ilmenit und Rutil nachgewiesen werden. Zur Genese der Vererzung, für die eine syngenetische Anlage postuliert wurde, und über deren möglicher Wirtschaftlichkeit können keine eindeutigen Aussagen gemacht werden.
KW - Thurntaler Quarzphyllit Osttirol schichtgebundene Wolframvererzungen Scheelit Bachsediment Geochemie
KW - Thurntaler Quartzphyllite Eastern Tyrol stratabound tungsten mineralisation scheelite stream sediment and whole rock geochemistry
M3 - Masterarbeit
ER -