Die Ober-Jura bis Unter-Kreide Entwicklung der nördlichen Trattberg-Schwelle im Bereich der östlichen Unkener Mulde (Nördliche Kalkalpen, Österreich)

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title = "Die Ober-Jura bis Unter-Kreide Entwicklung der n{\"o}rdlichen Trattberg-Schwelle im Bereich der {\"o}stlichen Unkener Mulde (N{\"o}rdliche Kalkalpen, {\"O}sterreich)",
abstract = "Die komplexen Lagerungsverh{\"a}ltnisse des bis heute immer nur weitl{\"a}ufig oder punktuell untersuchen Ostrandes der Unkener Mulde, im Grenzbereich zur Saalachzone, machen eine Neubearbeitung diese Areals notwendig. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Beckenentwicklung, den Schichtfolgen und den geodynamischen Prozessen im Ober-Jura sowie der Unter-Kreide. Die urspr{\"u}ngliche Annahme, dass die Tauglboden M{\'e}lange an die Saalachzone angrenzt, kann nicht best{\"a}tigt werden. Mithilfe geologischer Kartierung, Radiolariendatierung und mikrofazieller Analyse k{\"o}nnen folgende Ergebnisse pr{\"a}sentiert werden: Die Basis des Kartiergebietes n{\"o}rdlich des Unkenbaches bilden massige lagun{\"a}re und oberrh{\"a}tische Dachsteinkalke. Auf ihnen liegen die Rotkalke der Adnet-Gruppe, welche durch Hierlatzkalke und das Lienbach-Member repr{\"a}sentiert sind und dem geringm{\"a}chtigem Ruhpoldinger Radiolarit, welcher gro{\ss}teils verwittert vorliegt. Diesem liegen die Oberalm-Formation mit den an der Basis zwischengeschalteten Barmsteinkalken auf. S{\"u}dlich des Unkenbaches bildet die Basis der obere Anteil der Oberalm-Formation, welche durch das Auftreten von Calpionellen datiert sind. Die konkordant aufliegende mergelige Schrambach-Formation stellt das finale Stadium des fining-upward Zyklus dar. Die hangende Einheit im S{\"u}den wird durch die Ro{\ss}feld-Formation dargestellt, welche einen erh{\"o}hten Eintrag von siliziklastischem und ophiolitischem Material aufweist und einen coarsening-upward Trend zeigt. Auf der Basis dieser Entwicklung kann das Gebiet als n{\"o}rdlicher Teil der Trattberg-Schwelle, als innertirolische {\"U}berschiebungsfront, interpretiert werden, denn durch das Fehlen der Tauglboden-Formation in dem Untersuchungsgebiet, kann eine zentrale oder proximale Position innerhalb des oberjurassischen Tauglboden-Beckens ausgeschlossen werden. Eine pal{\"a}ogeographische Position an den Hochzonen der steilen und gekippten Staffelbr{\"u}che der ab dem Ober-Tithonium zerfallenden Trattberg-Schwelle ist somit am wahrscheinlichsten. Eine St{\"o}rung entlang des Unkenbaches kann als Abschiebung w{\"a}hrend des Zerfalls der Schwelle und in sp{\"a}terer Folge als reaktivierte Aufschiebung betrachtet werden um die heutigen Lagerungsverh{\"a}ltnisse zu erkl{\"a}ren. Ein weiteres St{\"o}rungssystem im Untersuchungsgebiet ist durch den sinistralen Saalach-Westbruch gegeben. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein potentielles Kohlenwasserstoffsystem hypothetisiert. In diesem System stellen jurassische organisch reiche Beckensedimente (z.B. das unterjurassische Sachrang Member) ein Muttergestein dar. Konventionelle Speichergesteine sind durch die sandige Ro{\ss}feld-Formation, bzw. unkonventionelle durch die Radiolarite, gegeben.",
keywords = "Ober-Jura, Trattberg-Schwelle, Tauglboden-Becken, Tirolikum, N{\"o}rdliche Kalkalpen, Trattberg Rise, Tauglboden Basin, Late Jurassic, Tirolic units, Northern Calcareous Alps",
author = "Manfred Maxl",
note = "nicht gesperrt",
year = "2018",
language = "Deutsch",
school = "Montanuniversit{\"a}t Leoben (000)",

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TY - THES

T1 - Die Ober-Jura bis Unter-Kreide Entwicklung der nördlichen Trattberg-Schwelle im Bereich der östlichen Unkener Mulde (Nördliche Kalkalpen, Österreich)

AU - Maxl, Manfred

N1 - nicht gesperrt

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Die komplexen Lagerungsverhältnisse des bis heute immer nur weitläufig oder punktuell untersuchen Ostrandes der Unkener Mulde, im Grenzbereich zur Saalachzone, machen eine Neubearbeitung diese Areals notwendig. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Beckenentwicklung, den Schichtfolgen und den geodynamischen Prozessen im Ober-Jura sowie der Unter-Kreide. Die ursprüngliche Annahme, dass die Tauglboden Mélange an die Saalachzone angrenzt, kann nicht bestätigt werden. Mithilfe geologischer Kartierung, Radiolariendatierung und mikrofazieller Analyse können folgende Ergebnisse präsentiert werden: Die Basis des Kartiergebietes nördlich des Unkenbaches bilden massige lagunäre und oberrhätische Dachsteinkalke. Auf ihnen liegen die Rotkalke der Adnet-Gruppe, welche durch Hierlatzkalke und das Lienbach-Member repräsentiert sind und dem geringmächtigem Ruhpoldinger Radiolarit, welcher großteils verwittert vorliegt. Diesem liegen die Oberalm-Formation mit den an der Basis zwischengeschalteten Barmsteinkalken auf. Südlich des Unkenbaches bildet die Basis der obere Anteil der Oberalm-Formation, welche durch das Auftreten von Calpionellen datiert sind. Die konkordant aufliegende mergelige Schrambach-Formation stellt das finale Stadium des fining-upward Zyklus dar. Die hangende Einheit im Süden wird durch die Roßfeld-Formation dargestellt, welche einen erhöhten Eintrag von siliziklastischem und ophiolitischem Material aufweist und einen coarsening-upward Trend zeigt. Auf der Basis dieser Entwicklung kann das Gebiet als nördlicher Teil der Trattberg-Schwelle, als innertirolische Überschiebungsfront, interpretiert werden, denn durch das Fehlen der Tauglboden-Formation in dem Untersuchungsgebiet, kann eine zentrale oder proximale Position innerhalb des oberjurassischen Tauglboden-Beckens ausgeschlossen werden. Eine paläogeographische Position an den Hochzonen der steilen und gekippten Staffelbrüche der ab dem Ober-Tithonium zerfallenden Trattberg-Schwelle ist somit am wahrscheinlichsten. Eine Störung entlang des Unkenbaches kann als Abschiebung während des Zerfalls der Schwelle und in späterer Folge als reaktivierte Aufschiebung betrachtet werden um die heutigen Lagerungsverhältnisse zu erklären. Ein weiteres Störungssystem im Untersuchungsgebiet ist durch den sinistralen Saalach-Westbruch gegeben. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein potentielles Kohlenwasserstoffsystem hypothetisiert. In diesem System stellen jurassische organisch reiche Beckensedimente (z.B. das unterjurassische Sachrang Member) ein Muttergestein dar. Konventionelle Speichergesteine sind durch die sandige Roßfeld-Formation, bzw. unkonventionelle durch die Radiolarite, gegeben.

AB - Die komplexen Lagerungsverhältnisse des bis heute immer nur weitläufig oder punktuell untersuchen Ostrandes der Unkener Mulde, im Grenzbereich zur Saalachzone, machen eine Neubearbeitung diese Areals notwendig. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Beckenentwicklung, den Schichtfolgen und den geodynamischen Prozessen im Ober-Jura sowie der Unter-Kreide. Die ursprüngliche Annahme, dass die Tauglboden Mélange an die Saalachzone angrenzt, kann nicht bestätigt werden. Mithilfe geologischer Kartierung, Radiolariendatierung und mikrofazieller Analyse können folgende Ergebnisse präsentiert werden: Die Basis des Kartiergebietes nördlich des Unkenbaches bilden massige lagunäre und oberrhätische Dachsteinkalke. Auf ihnen liegen die Rotkalke der Adnet-Gruppe, welche durch Hierlatzkalke und das Lienbach-Member repräsentiert sind und dem geringmächtigem Ruhpoldinger Radiolarit, welcher großteils verwittert vorliegt. Diesem liegen die Oberalm-Formation mit den an der Basis zwischengeschalteten Barmsteinkalken auf. Südlich des Unkenbaches bildet die Basis der obere Anteil der Oberalm-Formation, welche durch das Auftreten von Calpionellen datiert sind. Die konkordant aufliegende mergelige Schrambach-Formation stellt das finale Stadium des fining-upward Zyklus dar. Die hangende Einheit im Süden wird durch die Roßfeld-Formation dargestellt, welche einen erhöhten Eintrag von siliziklastischem und ophiolitischem Material aufweist und einen coarsening-upward Trend zeigt. Auf der Basis dieser Entwicklung kann das Gebiet als nördlicher Teil der Trattberg-Schwelle, als innertirolische Überschiebungsfront, interpretiert werden, denn durch das Fehlen der Tauglboden-Formation in dem Untersuchungsgebiet, kann eine zentrale oder proximale Position innerhalb des oberjurassischen Tauglboden-Beckens ausgeschlossen werden. Eine paläogeographische Position an den Hochzonen der steilen und gekippten Staffelbrüche der ab dem Ober-Tithonium zerfallenden Trattberg-Schwelle ist somit am wahrscheinlichsten. Eine Störung entlang des Unkenbaches kann als Abschiebung während des Zerfalls der Schwelle und in späterer Folge als reaktivierte Aufschiebung betrachtet werden um die heutigen Lagerungsverhältnisse zu erklären. Ein weiteres Störungssystem im Untersuchungsgebiet ist durch den sinistralen Saalach-Westbruch gegeben. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein potentielles Kohlenwasserstoffsystem hypothetisiert. In diesem System stellen jurassische organisch reiche Beckensedimente (z.B. das unterjurassische Sachrang Member) ein Muttergestein dar. Konventionelle Speichergesteine sind durch die sandige Roßfeld-Formation, bzw. unkonventionelle durch die Radiolarite, gegeben.

KW - Ober-Jura

KW - Trattberg-Schwelle

KW - Tauglboden-Becken

KW - Tirolikum

KW - Nördliche Kalkalpen

KW - Trattberg Rise

KW - Tauglboden Basin

KW - Late Jurassic

KW - Tirolic units

KW - Northern Calcareous Alps

M3 - Masterarbeit

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