Die Ober-Jura bis Unter-Kreide Entwicklung der nördlichen Trattberg-Schwelle im Bereich der östlichen Unkener Mulde (Nördliche Kalkalpen, Österreich)
Research output: Thesis › Master's Thesis
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2018.
Research output: Thesis › Master's Thesis
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TY - THES
T1 - Die Ober-Jura bis Unter-Kreide Entwicklung der nördlichen Trattberg-Schwelle im Bereich der östlichen Unkener Mulde (Nördliche Kalkalpen, Österreich)
AU - Maxl, Manfred
N1 - nicht gesperrt
PY - 2018
Y1 - 2018
N2 - Die komplexen Lagerungsverhältnisse des bis heute immer nur weitläufig oder punktuell untersuchen Ostrandes der Unkener Mulde, im Grenzbereich zur Saalachzone, machen eine Neubearbeitung diese Areals notwendig. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Beckenentwicklung, den Schichtfolgen und den geodynamischen Prozessen im Ober-Jura sowie der Unter-Kreide. Die ursprüngliche Annahme, dass die Tauglboden Mélange an die Saalachzone angrenzt, kann nicht bestätigt werden. Mithilfe geologischer Kartierung, Radiolariendatierung und mikrofazieller Analyse können folgende Ergebnisse präsentiert werden: Die Basis des Kartiergebietes nördlich des Unkenbaches bilden massige lagunäre und oberrhätische Dachsteinkalke. Auf ihnen liegen die Rotkalke der Adnet-Gruppe, welche durch Hierlatzkalke und das Lienbach-Member repräsentiert sind und dem geringmächtigem Ruhpoldinger Radiolarit, welcher großteils verwittert vorliegt. Diesem liegen die Oberalm-Formation mit den an der Basis zwischengeschalteten Barmsteinkalken auf. Südlich des Unkenbaches bildet die Basis der obere Anteil der Oberalm-Formation, welche durch das Auftreten von Calpionellen datiert sind. Die konkordant aufliegende mergelige Schrambach-Formation stellt das finale Stadium des fining-upward Zyklus dar. Die hangende Einheit im Süden wird durch die Roßfeld-Formation dargestellt, welche einen erhöhten Eintrag von siliziklastischem und ophiolitischem Material aufweist und einen coarsening-upward Trend zeigt. Auf der Basis dieser Entwicklung kann das Gebiet als nördlicher Teil der Trattberg-Schwelle, als innertirolische Überschiebungsfront, interpretiert werden, denn durch das Fehlen der Tauglboden-Formation in dem Untersuchungsgebiet, kann eine zentrale oder proximale Position innerhalb des oberjurassischen Tauglboden-Beckens ausgeschlossen werden. Eine paläogeographische Position an den Hochzonen der steilen und gekippten Staffelbrüche der ab dem Ober-Tithonium zerfallenden Trattberg-Schwelle ist somit am wahrscheinlichsten. Eine Störung entlang des Unkenbaches kann als Abschiebung während des Zerfalls der Schwelle und in späterer Folge als reaktivierte Aufschiebung betrachtet werden um die heutigen Lagerungsverhältnisse zu erklären. Ein weiteres Störungssystem im Untersuchungsgebiet ist durch den sinistralen Saalach-Westbruch gegeben. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein potentielles Kohlenwasserstoffsystem hypothetisiert. In diesem System stellen jurassische organisch reiche Beckensedimente (z.B. das unterjurassische Sachrang Member) ein Muttergestein dar. Konventionelle Speichergesteine sind durch die sandige Roßfeld-Formation, bzw. unkonventionelle durch die Radiolarite, gegeben.
AB - Die komplexen Lagerungsverhältnisse des bis heute immer nur weitläufig oder punktuell untersuchen Ostrandes der Unkener Mulde, im Grenzbereich zur Saalachzone, machen eine Neubearbeitung diese Areals notwendig. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Beckenentwicklung, den Schichtfolgen und den geodynamischen Prozessen im Ober-Jura sowie der Unter-Kreide. Die ursprüngliche Annahme, dass die Tauglboden Mélange an die Saalachzone angrenzt, kann nicht bestätigt werden. Mithilfe geologischer Kartierung, Radiolariendatierung und mikrofazieller Analyse können folgende Ergebnisse präsentiert werden: Die Basis des Kartiergebietes nördlich des Unkenbaches bilden massige lagunäre und oberrhätische Dachsteinkalke. Auf ihnen liegen die Rotkalke der Adnet-Gruppe, welche durch Hierlatzkalke und das Lienbach-Member repräsentiert sind und dem geringmächtigem Ruhpoldinger Radiolarit, welcher großteils verwittert vorliegt. Diesem liegen die Oberalm-Formation mit den an der Basis zwischengeschalteten Barmsteinkalken auf. Südlich des Unkenbaches bildet die Basis der obere Anteil der Oberalm-Formation, welche durch das Auftreten von Calpionellen datiert sind. Die konkordant aufliegende mergelige Schrambach-Formation stellt das finale Stadium des fining-upward Zyklus dar. Die hangende Einheit im Süden wird durch die Roßfeld-Formation dargestellt, welche einen erhöhten Eintrag von siliziklastischem und ophiolitischem Material aufweist und einen coarsening-upward Trend zeigt. Auf der Basis dieser Entwicklung kann das Gebiet als nördlicher Teil der Trattberg-Schwelle, als innertirolische Überschiebungsfront, interpretiert werden, denn durch das Fehlen der Tauglboden-Formation in dem Untersuchungsgebiet, kann eine zentrale oder proximale Position innerhalb des oberjurassischen Tauglboden-Beckens ausgeschlossen werden. Eine paläogeographische Position an den Hochzonen der steilen und gekippten Staffelbrüche der ab dem Ober-Tithonium zerfallenden Trattberg-Schwelle ist somit am wahrscheinlichsten. Eine Störung entlang des Unkenbaches kann als Abschiebung während des Zerfalls der Schwelle und in späterer Folge als reaktivierte Aufschiebung betrachtet werden um die heutigen Lagerungsverhältnisse zu erklären. Ein weiteres Störungssystem im Untersuchungsgebiet ist durch den sinistralen Saalach-Westbruch gegeben. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein potentielles Kohlenwasserstoffsystem hypothetisiert. In diesem System stellen jurassische organisch reiche Beckensedimente (z.B. das unterjurassische Sachrang Member) ein Muttergestein dar. Konventionelle Speichergesteine sind durch die sandige Roßfeld-Formation, bzw. unkonventionelle durch die Radiolarite, gegeben.
KW - Ober-Jura
KW - Trattberg-Schwelle
KW - Tauglboden-Becken
KW - Tirolikum
KW - Nördliche Kalkalpen
KW - Trattberg Rise
KW - Tauglboden Basin
KW - Late Jurassic
KW - Tirolic units
KW - Northern Calcareous Alps
M3 - Masterarbeit
ER -