Die österreichische Abfall-, Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft hat eine starke Zunahme an Brandfällen zu verzeichnen. Grund dafür sind unter anderem Veränderungen in der Komposition von abfallwirtschaftlichen Schüttungen, insbesondere von Siedlungsabfällen. Auch Fehlwürfe, wie etwa Batterien in Restmülltonnen, sind zunehmend Auslöser für derartige Zwischenfälle. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde daher die Entwicklung der Brandfälle in der österreichischen Abfallwirtschaft sowie deren Ursachen untersucht. Dafür wurden entsprechende Ereignisse der Branche, die im Zeitraum von November 2019 bis Oktober 2020 auftraten, aus öffentlich verfügbaren Quellen erhoben. Auswertungen der erhobenen Brandfälle wurden für Fraktionen und Aggregate aber auch nach Regionen durchgeführt. Selbstentzündungen, also Brandfälle, die durch eine spontane Selbsterhitzung der abfallwirtschaftlichen Schüttung ausgelöst werden, wurden dabei eigenständig betrachtet und ihr Charakter bezüglich des zeitlichen und saisonalen Auftretens analysiert. Das Auftreten von Brandfällen ist ursachenübergreifend in wärmeren Monaten signifikant höher und, vice versa, in den kälteren Monaten signifikant niedriger. Im Zuge dieser Masterarbeit wurde festgestellt, dass diese Erkenntnis auf Selbstentzündungen von abfallwirtschaftlichen Schüttungen nicht beziehungsweise nur bedingt zutrifft, da aufgrund der für diese Masterarbeit herangezogenen Daten erkannt wurde, dass diese in ihrem saisonalen Auftreten nicht signifikant voneinander abweichen.