Der wesentliche Vorteil der Titanaluminide, im Vergleich zu anderen Hochtemperaturwerkstoffen, liegt in der geringeren Dichte bei guten mechanischen Eigenschaften. Neu entwickelte Legierungen enthalten Zusätze an Niob und Molybdän. Dadurch wird die Beta-Phase stabilisiert, was einen positiven Einfluss auf die Verarbeitung hat. Die mechanischen Eigenschaften der Titanaluminide stehen in direktem Zusammenhang mit den ausgebildeten Phasen, Alpha, Beta und Gamma, und deren Volumsanteile. Deshalb ist ein Phasendiagramm für die Verfahrensentwicklung von entscheidender Bedeutung. Besonders, da Streuungen in der Zusammensetzung prozessbedingt vorkommen können. Es wurden Legierungsknöpfe mit einem Aluminiumgehalt von 41, 42, 43, 43,5, 44 und 45 at% untersucht. Zusätzlich, um den Einfluss des Molybdäns zu studieren, wurde eine Knopfschmelze mit abgesenktem Molybdängehalt hergestellt. Die Bestimmung der Umwandlungstemperaturen erfolgte mittels Differential Scanning Calorimetry (DSC). Zur Verifizierung des daraus konstruierten Zustandsdiagramms wurden verschiedenste Wärmebehandlungsversuche durchgeführt. Das Gefüge wurde durch Wasserabschrecken eingefroren und anschließend wurden die enthaltenen Phasen mit Rasterelektronenmikroskopie (REM) und Röntgendiffraktometrie (XRD) bestimmt. Aufgrund der starken kinetischen Hemmung der Umwandlung und Auflösung der Beta-Phase besteht die Annahme eines stabilen und metastabilen Systems, wobei das Zustandsdiagramm der vorliegenden Arbeit dem stabilen System zuzuordnen ist.