Untersuchung der mechanischen Rezyklierbarkeit von technischen Biokunststoffen
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
Standard
2016.
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
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TY - THES
T1 - Untersuchung der mechanischen Rezyklierbarkeit von technischen Biokunststoffen
AU - Blees, Eva Christina
N1 - gesperrt bis null
PY - 2016
Y1 - 2016
N2 - Als nachhaltige Polymerwerkstoffe mit großer werkstofflicher Leistungsfähigkeit halten technische Biokunststoffe mittlerweile verstärkt Einzug in unterschiedlichsten Applikationen. Die Verwertung und Verwertbarkeit von Abfällen aus Biokunststoffen ist bislang jedoch noch nicht umfangreich und systematisch untersucht. Die vorliegende Arbeit befasste sich daher mit der Untersuchung der prinzipiellen mechanischen Rezyklierbarkeit der technischen Biokunststoffe Polyamid 6.10 (PA6.10), Polybutylensuccinat (PBS) und Polytrimethylenterephthalat (PTT), Celluloseactatbutyrat (CAB) sowie eines Blends aus Polyhydroxybutyrat-covalerat mit Polybutylenadipat-terephthalat (PHBV/PBAT). Die Simulation eines bis zu siebenfachen mechanischen Recyclings umfasste die Trocknung des jeweiligen Materials gefolgt von Extrusion und anschließender Granulierung. Die Analyse der Auswirkungen einer oftmaligen Aufbereitung auf das Eigenschaftsprofil erfolgte mittels spektroskopischer Methoden, dynamischer Differenzkalorimetrie, dynamisch-mechanischer Analyse und Zugversuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass mechanisches Recycling von technischen Biokunststoffen nicht nur weitestgehend möglich, sondern auch außerordentlich sinnvoll ist. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch eine entsprechende Prozessführung bei der Verarbeitung. Bei PA6.10 zeigte sich bereits nach einem Recyclingzyklus eine geänderte Morphologie sowie eine mit zunehmender Zahl der Wiederaufbereitung stärkere Vergilbung. Die mechanischen Performance-Eigenschaften änderten sich durch diese chemischen und physikalischen Strukturänderungen jedoch nur geringfügig. PBS zeigte bereits ab dem ersten Recyclingzyklus eine verringerte Molmasse sowie eine veränderte kristalline Morphologie. Wiederum wirkten sich diese Strukturänderungen bis zum letzten betrachteten Recyclingzyklus aber nicht signifikant auf die mechanischen Performance-Eigenschaften aus. Bei PTT wurde nach vier Recyclingzyklen ein beginnender hydrolytischer Abbau festgestellt. Die mechanischen Performance-Eigenschaften waren dadurch jedoch nicht oder nur in vernachlässigbarem Ausmaß beeinflusst. Die mehrfache Verarbeitung von CAB führte zu einer kontinuierlichen Verringerung der Molmasse aufgrund des hydolytischen Abbaus der Estergruppen. Damit verbunden war eine sukzessive Verringerung der Steifigkeit und einer Zunahme der Bruchdehnung. Bei PHBV/PBAT kam es bereits ab dem ersten Recyclingzyklus zu einem signifikanten Abbau der Molmasse verbunden mit einer Verschlechterung der mechanischen Performance-Eigenschaften und einer Versprödung, welche mit der Anzahl der Wiederholungszyklen kontinuierlich fortschritt.
AB - Als nachhaltige Polymerwerkstoffe mit großer werkstofflicher Leistungsfähigkeit halten technische Biokunststoffe mittlerweile verstärkt Einzug in unterschiedlichsten Applikationen. Die Verwertung und Verwertbarkeit von Abfällen aus Biokunststoffen ist bislang jedoch noch nicht umfangreich und systematisch untersucht. Die vorliegende Arbeit befasste sich daher mit der Untersuchung der prinzipiellen mechanischen Rezyklierbarkeit der technischen Biokunststoffe Polyamid 6.10 (PA6.10), Polybutylensuccinat (PBS) und Polytrimethylenterephthalat (PTT), Celluloseactatbutyrat (CAB) sowie eines Blends aus Polyhydroxybutyrat-covalerat mit Polybutylenadipat-terephthalat (PHBV/PBAT). Die Simulation eines bis zu siebenfachen mechanischen Recyclings umfasste die Trocknung des jeweiligen Materials gefolgt von Extrusion und anschließender Granulierung. Die Analyse der Auswirkungen einer oftmaligen Aufbereitung auf das Eigenschaftsprofil erfolgte mittels spektroskopischer Methoden, dynamischer Differenzkalorimetrie, dynamisch-mechanischer Analyse und Zugversuchen. Die Ergebnisse zeigten, dass mechanisches Recycling von technischen Biokunststoffen nicht nur weitestgehend möglich, sondern auch außerordentlich sinnvoll ist. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch eine entsprechende Prozessführung bei der Verarbeitung. Bei PA6.10 zeigte sich bereits nach einem Recyclingzyklus eine geänderte Morphologie sowie eine mit zunehmender Zahl der Wiederaufbereitung stärkere Vergilbung. Die mechanischen Performance-Eigenschaften änderten sich durch diese chemischen und physikalischen Strukturänderungen jedoch nur geringfügig. PBS zeigte bereits ab dem ersten Recyclingzyklus eine verringerte Molmasse sowie eine veränderte kristalline Morphologie. Wiederum wirkten sich diese Strukturänderungen bis zum letzten betrachteten Recyclingzyklus aber nicht signifikant auf die mechanischen Performance-Eigenschaften aus. Bei PTT wurde nach vier Recyclingzyklen ein beginnender hydrolytischer Abbau festgestellt. Die mechanischen Performance-Eigenschaften waren dadurch jedoch nicht oder nur in vernachlässigbarem Ausmaß beeinflusst. Die mehrfache Verarbeitung von CAB führte zu einer kontinuierlichen Verringerung der Molmasse aufgrund des hydolytischen Abbaus der Estergruppen. Damit verbunden war eine sukzessive Verringerung der Steifigkeit und einer Zunahme der Bruchdehnung. Bei PHBV/PBAT kam es bereits ab dem ersten Recyclingzyklus zu einem signifikanten Abbau der Molmasse verbunden mit einer Verschlechterung der mechanischen Performance-Eigenschaften und einer Versprödung, welche mit der Anzahl der Wiederholungszyklen kontinuierlich fortschritt.
KW - Biokunststoffe
KW - Biopolymere
KW - Kunststoffrecycling
KW - Wiederverwertung
KW - mechanisches Recycling
KW - Mehrfachextrusion
KW - verarbeitungsbedingte Alterung
KW - biopolymers
KW - bioplastics
KW - recycling
KW - multiple processing
KW - processing-related degradation
M3 - Masterarbeit
ER -