Spinel crystal formation in BOF slags: influence of different heat treatments and additives on chromium enrichment
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Dissertation
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Abstract
Die Stahlproduktion mittels Oxygenstahlkonverter beträgt ca. 1,35 Milliarden Tonnen Stahl pro Jahr. Für jede produzierte Tonne Stahl fallen zwischen 100 und 200 kg Schlacke an. Hochgerechnet bedeutet dies, dass jährlich zwischen 135 und 270 Millionen Tonnen Schlacke entstehen. Ein beträchtlicher Teil dieser Schlacke wird zwar im Bausektor verwendet, aber ein erheblicher Teil wird auf Deponien gelagert. Diese Deponierung führt nicht nur zum Verlust großer Landflächen, sondern bringt das Problem des Verlustes wertvoller Metalle mit sich. Eisen, Chrom und andere wichtige Bestandteile, die in der Schlacke enthalten sind, gehen damit für eine weitere Nutzung verloren und stellen eine nicht zu unterschätzende Ressourcenverschwendung dar. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, nachhaltige Strategien zur optimalen Verwertung von Oxygenstahlschlacke zu entwickeln, um die Bodendegradation und den Verlust von Wertmetallen zu reduzieren. Die vorliegende wissenschaftliche Untersuchung konzentriert sich auf die Vertiefung und Erweiterung der Wertschöpfungskette von Stahlwerksschlacken. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Potenzial der darin enthaltenen Wertmetalle gelegt, um ein tieferes Verständnis für deren Bedeutung und Nutzungsmöglichkeiten zu erlangen. Einleitend werden in einem ausführlichen theoretischen Teil die wesentlichen Grundlagen der BOF-Stahlerzeugung dargestellt. Dabei werden neben den Umweltaspekten die vielfältigen physikalischen, chemischen, mineralogischen und morphologischen Eigenschaften der Schlacke ausführlich erläutert. Zusätzlich zur Theorie werden verschiedene Recyclingansätze diskutiert, wobei sowohl akademische Ansätze als industrielle Prozesse berücksichtigt werden. Der praktische Teil dieser Studie konzentriert sich auf die Untersuchung der Bildung und des Wachstums von Kristallen in BOF-Schlacken. Zu Beginn wurden vier verschiedene Schlackenproben charakterisiert. Die Ergebnisse der Charakterisierung zeigen, dass mit steigendem C/S-Verhältnis nicht nur das Schmelzintervall der Schlacken breiter wird und bei niedrigeren Temperaturen auftritt, sondern die Morphologie zu spitzeren Körnern tendiert. Ergänzend wurde eine Untersuchung der Schlacke bei einer Temperatur von 1100 °C mittels Rasterelektronenmikroskopie durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass durch oszillierende Wärmebehandlungen Kalziumsilikate und Eisenfraktionen voneinander getrennt werden können. Gegen Ende der Arbeit wurden verschiedene Experimente mit der Schlacke und verschiedenen Schlackenzusätzen bei variierenden Temperaturprogrammen durchgeführt. Erwähnenswert ist, dass bei Zugabe von Al2O3 und einer Haltetemperatur von 1350 °C die Bildung von Spinellen beobachtet wurde, die jedoch nach einiger Zeit wieder zerfielen. Außerdem konnten durch die Zugabe von Al2O3 allein und in Kombination mit B2O3 bei einer Temperatur von 1410 °C Spinelle gezüchtet werden. Analysen zeigten, dass diese Spinelle einen Chromgehalt von bis zu 7 % aufwiesen.
Details
Titel in Übersetzung | Spinellkristallbildung in BOF-Schlacken: Einfluss verschiedener Wärmebehandlungen und Zusatzstoffe auf die Chromanreicherung |
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Originalsprache | Englisch |
Qualifikation | Dr.mont. |
Gradverleihende Hochschule | |
Betreuer/-in / Berater/-in |
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Status | Veröffentlicht - 2024 |