Potential für die Heizzeitverkürzung beim Kautschukspritzgießen unter Nutzung von Scher- und Dehnerwärmung
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
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2017.
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
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TY - THES
T1 - Potential für die Heizzeitverkürzung beim Kautschukspritzgießen unter Nutzung von Scher- und Dehnerwärmung
AU - Chaloupka, Georg
N1 - gesperrt bis 08-11-2019
PY - 2017
Y1 - 2017
N2 - Bei der Produktion von dickwandigen Elastomerformteilen hat die Heizzeit zur Vulkanisation des Kautschuks den größten Anteil an der gesamten Zykluszeit. Speziell der Elastomerspritzguss bietet hier noch Potential zur Prozessoptimierung. Das FFG-Bridge-Projekt „Heizzeitverkürzung“, in dessen Rahmen diese Arbeit stattfindet, verfolgt dabei den Ansatz gezielter Nutzung von Scher- und Dehnerwärmung durch den Einsatz konischer Düsen. Die vorliegende Arbeit untersucht in praktischen Spritzversuchen den Einfluss unterschiedlicher Düsengeometrien auf die Massetemperatur und das Vulkanisationszeitverhalten beim Kautschukspritzguss. Im Vergleich zu früheren Versuchen im Laufe des Projekts „Heizzeitverkürzung“ wurde die Einspritzarbeit durch Begrenzung des Hydraulikdruckes konstant gehalten. Von besonderem Interesse war hierbei, ob verschiedene Einlaufwinkel und Kapillarlängen bei gleichem Vernetzungsgrad zu einer abweichenden Heizzeit führen. Die Messung des Druckverformungsrestes als Indikator für den Vernetzungsgrad zeigte, dass weder Einlaufwinkel, noch Kapillarlänge Einfluss auf die minimale Heizzeit haben. Als bestimmender Faktor konnte der Druckverlust identifiziert werden, der vom erreichbaren Einspritzdruck und dem Durchmesser der Düsenöffnung abhängt. Eine Reihe von Zugprüfungen ließ weder Schädigungen des Kautschuks durch zu hohe Scherbeanspruchung, noch vorvulkanisierte Stellen erkennen. Abschließend erfolgte mit Hilfe eines Berechnungsprogrammes eine Parameterstudie zur Ermittlung der Heizzeitverkürzung in Abhängigkeit der Bauteildicke. Dabei gingen sowohl unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten, als auch Werkzeugwand- und Massetemperaturen in die Kalkulation ein. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine erhöhte Einspritztemperatur bereits bei Bauteildicken von 5 mm darin resultiert, die angenommene Signifikanzschwelle von 5 % Heizzeitverkürzung zu erreichen. Bei optimaler Prozessführung können Einsparungen von bis zu 38 % erreicht werden. Die Aussagen haben jedoch nur für die untersuchte SBR-Mischung Gültigkeit und setzen eine umfassende und aufwändige Materialcharakterisierung voraus. Prozessoptimierungen zur Heizzeitverkürzung erfordern eine genaue Abstimmung von Material, Werkzeug und Maschine.
AB - Bei der Produktion von dickwandigen Elastomerformteilen hat die Heizzeit zur Vulkanisation des Kautschuks den größten Anteil an der gesamten Zykluszeit. Speziell der Elastomerspritzguss bietet hier noch Potential zur Prozessoptimierung. Das FFG-Bridge-Projekt „Heizzeitverkürzung“, in dessen Rahmen diese Arbeit stattfindet, verfolgt dabei den Ansatz gezielter Nutzung von Scher- und Dehnerwärmung durch den Einsatz konischer Düsen. Die vorliegende Arbeit untersucht in praktischen Spritzversuchen den Einfluss unterschiedlicher Düsengeometrien auf die Massetemperatur und das Vulkanisationszeitverhalten beim Kautschukspritzguss. Im Vergleich zu früheren Versuchen im Laufe des Projekts „Heizzeitverkürzung“ wurde die Einspritzarbeit durch Begrenzung des Hydraulikdruckes konstant gehalten. Von besonderem Interesse war hierbei, ob verschiedene Einlaufwinkel und Kapillarlängen bei gleichem Vernetzungsgrad zu einer abweichenden Heizzeit führen. Die Messung des Druckverformungsrestes als Indikator für den Vernetzungsgrad zeigte, dass weder Einlaufwinkel, noch Kapillarlänge Einfluss auf die minimale Heizzeit haben. Als bestimmender Faktor konnte der Druckverlust identifiziert werden, der vom erreichbaren Einspritzdruck und dem Durchmesser der Düsenöffnung abhängt. Eine Reihe von Zugprüfungen ließ weder Schädigungen des Kautschuks durch zu hohe Scherbeanspruchung, noch vorvulkanisierte Stellen erkennen. Abschließend erfolgte mit Hilfe eines Berechnungsprogrammes eine Parameterstudie zur Ermittlung der Heizzeitverkürzung in Abhängigkeit der Bauteildicke. Dabei gingen sowohl unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten, als auch Werkzeugwand- und Massetemperaturen in die Kalkulation ein. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine erhöhte Einspritztemperatur bereits bei Bauteildicken von 5 mm darin resultiert, die angenommene Signifikanzschwelle von 5 % Heizzeitverkürzung zu erreichen. Bei optimaler Prozessführung können Einsparungen von bis zu 38 % erreicht werden. Die Aussagen haben jedoch nur für die untersuchte SBR-Mischung Gültigkeit und setzen eine umfassende und aufwändige Materialcharakterisierung voraus. Prozessoptimierungen zur Heizzeitverkürzung erfordern eine genaue Abstimmung von Material, Werkzeug und Maschine.
KW - rubber
KW - injection moulding
KW - cure time reduction
KW - injection work
KW - Kautschuk
KW - Spritzguss
KW - Heizzeitverkürzung
KW - Einspritzarbeit
M3 - Masterarbeit
ER -