Polybutylensuccinat als potentieller Substitutionswerkstoff für Polypropylen und Polybuten
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
Standard
2016.
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
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TY - THES
T1 - Polybutylensuccinat als potentieller Substitutionswerkstoff für Polypropylen und Polybuten
AU - Klutz, Alexander
N1 - gesperrt bis null
PY - 2016
Y1 - 2016
N2 - Die vorliegende Arbeit befasste sich mit der Charakterisierung des petrochemisch-basierten, biologisch abbaubaren Biopolymers Polybutylensuccinat (PBS) und dem Vergleich dessen Eigenschaften mit jenen der konventionellen Kunststoffen Polypropylen (Random-Copolymer, PP) bzw. Poly-1-buten (PB), um eine mögliche Substituierbarkeit dieser Materialien durch PBS in Strukturanwendungen zu evaluieren. Der werkstoffliche Vergleich erfolgte sowohl an extrudierten Folien als auch an gepressten Platten. Der Fokus lag auf morphologischen, thermischen, thermo-mechanischen und mechanischen Werkstoffcharakteristika. Differenzkalorimetrische Untersuchungen zeigten, dass PBS mit 117 °C die geringste Schmelzpeaktemperatur vor PB (129 °C) und PP (143 °C) aufwies, was sich aufgrund des früher einsetzenden Schmelzvorgangs in einer stärkeren thermischen Ausdehnung von PBS bei geringen Temperaturen wiederspiegelte. Der bei PBS auftretende Schmelz-Rekristallisationsprozess war bei den Folienprüfkörpern stärker ausgeprägt als bei den Platten, was auf die bei den Herstellungsverfahren unterschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten zurückgeführt wurde. Die Zug-, Druck- und Biegemoduln von PBS lagen zwischen jenen der Vergleichsmaterialien. Sowohl PBS als auch PP und PB zeigten dabei die zu erwartende Tendenz in Bezug auf Festigkeitskennwerte (σZug <σDruck <σBiege). Im plastischen Verformungsbereich wies PBS im Vergleich die höchste Streckgrenze mit 38 MPa bei Raumtemperatur sowie das höchste Spannungsniveau im Bereich der Kaltverformung auf. Analog dazu wies PBS das höchste Spannungsniveau im Druckversuch auf, was mit seiner feineren kristallinen Überstruktur zusammenhängen dürfte. Polarisationsmikroskopische Analysen bei PBS zeigten keine sichtbaren kristallinen Überstrukturen, bei PP und PB wurden hingegen sphärolitische Überstrukturen festgestellt. Unter schlagartiger Beanspruchung wiesen PBS und PB ähnliche spröd-zäh-Übergänge im Bereich von 0 °C sowie Kerbschlagzähigkeitsniveaus auf. Bezüglich des Rissverhaltens wurden allerdings vorrangig Ähnlichkeiten zwischen PBS und PP (Zonen mit instabiler Rissausbreitung bzw. Fließen mit anschließendem Tiefziehen) festgestellt. Tendenziell waren die Ergebnisse der Platten- und Folienprüfkörper von PBS vergleichbar, allerdings wurde bei den Zugversuchen der Folienprüfkörper der sogenannte „stress-oscillation-Effekt“ beobachtet. Dieser trat bei den plattenförmigen Prüfkörpern nicht auf.
AB - Die vorliegende Arbeit befasste sich mit der Charakterisierung des petrochemisch-basierten, biologisch abbaubaren Biopolymers Polybutylensuccinat (PBS) und dem Vergleich dessen Eigenschaften mit jenen der konventionellen Kunststoffen Polypropylen (Random-Copolymer, PP) bzw. Poly-1-buten (PB), um eine mögliche Substituierbarkeit dieser Materialien durch PBS in Strukturanwendungen zu evaluieren. Der werkstoffliche Vergleich erfolgte sowohl an extrudierten Folien als auch an gepressten Platten. Der Fokus lag auf morphologischen, thermischen, thermo-mechanischen und mechanischen Werkstoffcharakteristika. Differenzkalorimetrische Untersuchungen zeigten, dass PBS mit 117 °C die geringste Schmelzpeaktemperatur vor PB (129 °C) und PP (143 °C) aufwies, was sich aufgrund des früher einsetzenden Schmelzvorgangs in einer stärkeren thermischen Ausdehnung von PBS bei geringen Temperaturen wiederspiegelte. Der bei PBS auftretende Schmelz-Rekristallisationsprozess war bei den Folienprüfkörpern stärker ausgeprägt als bei den Platten, was auf die bei den Herstellungsverfahren unterschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten zurückgeführt wurde. Die Zug-, Druck- und Biegemoduln von PBS lagen zwischen jenen der Vergleichsmaterialien. Sowohl PBS als auch PP und PB zeigten dabei die zu erwartende Tendenz in Bezug auf Festigkeitskennwerte (σZug <σDruck <σBiege). Im plastischen Verformungsbereich wies PBS im Vergleich die höchste Streckgrenze mit 38 MPa bei Raumtemperatur sowie das höchste Spannungsniveau im Bereich der Kaltverformung auf. Analog dazu wies PBS das höchste Spannungsniveau im Druckversuch auf, was mit seiner feineren kristallinen Überstruktur zusammenhängen dürfte. Polarisationsmikroskopische Analysen bei PBS zeigten keine sichtbaren kristallinen Überstrukturen, bei PP und PB wurden hingegen sphärolitische Überstrukturen festgestellt. Unter schlagartiger Beanspruchung wiesen PBS und PB ähnliche spröd-zäh-Übergänge im Bereich von 0 °C sowie Kerbschlagzähigkeitsniveaus auf. Bezüglich des Rissverhaltens wurden allerdings vorrangig Ähnlichkeiten zwischen PBS und PP (Zonen mit instabiler Rissausbreitung bzw. Fließen mit anschließendem Tiefziehen) festgestellt. Tendenziell waren die Ergebnisse der Platten- und Folienprüfkörper von PBS vergleichbar, allerdings wurde bei den Zugversuchen der Folienprüfkörper der sogenannte „stress-oscillation-Effekt“ beobachtet. Dieser trat bei den plattenförmigen Prüfkörpern nicht auf.
KW - Biopolymer
KW - Substitution
KW - Polybutylensuccinat
KW - PBS
KW - biologisch abbaubar
KW - biopolymer
KW - polybutylene succinate
KW - PBS
KW - biodegradable
M3 - Masterarbeit
ER -