Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis eines Kooperationsprojektes von Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie der MU Leoben, Anlagenbauer Primetals Technologies Austria und dem italienischen Stahlerzeuger Acciaieria Arvedi. Der Titel des Projektes lautet „Optimization of processing parameters on an ESP line“. Dabei wurden bestimmende Prozessparameter der ESP Anlage (beschränkt auf Fertigwalzstraße, Kühlstrecke und Haspel) identifiziert sowie ihr jeweiliger Einfluss auf die erzeugte Mikrostruktur und die daraus resultierenden mechanischen Eigenschaften abgeleitet. Mit Hilfe von Simulation und Versuchen im großtechnischen Maßstab wurden Strategien entwickelt um die Bandeigenschaften zu verbessern. Mechanische Tests und metallographische Untersuchungen stellen eine Ergänzung bzw. Bestätigung der Versuchsergebnisse dar. Ziel der Arbeit war es, Prozessparameter so zu modifizieren damit die mechan. Eigenschaften (insbesondere Kerbschlagzähigkeit) von ausgewählten Stahlsorten, wie Nb-V mikrolegiertem HSLA (S420MC) und mittelkohligem C Mn (S355J2), verbessert werden. In einer Literaturstudie werden einige Aspekte von Warmwalzen, Austenit/Ferrit Umwandlung und der Zusammenhang Mikrostruktur-Eigenschaften diskutiert. Im Speziellen wird auf das gleichzeitige Verbessern von Festigkeit und Zähigkeit durch Kornfeinung eingegangen. Dafür wurden mehrere Bänder des C-Mn (0,18C-1,25Mn-0,02Si) Stahls mit Banddicken von 9,5 bzw. 11,9 mm hergestellt. Mit dem Ziel der Kornfeinung wurden verschiedene Kombinationen von Temperaturen entlang der ESP Prozesslinie getestet um die Kerbschlagzähigkeit zu verbessern. Vom HSLA Stahl (0,04C-0,55Mn-0,02Nb-0,03V) wurden 2,0 mm dicke Bänder produziert und der Einfluss der Haspeltemperatur auf die Festigkeit bestimmt. Ein Anstieg der Festigkeit, der bei höheren Haspeltemperaturen beobachtet wurde, ist auf die Bildung von NbV(C,N) Ausscheidungen zurückzuführen.