Optimierung der Eigenschaften von plattierten 7xxx-Werkstoffen

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenDissertation

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Optimierung der Eigenschaften von plattierten 7xxx-Werkstoffen. / Kremmer, Thomas.
2016.

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenDissertation

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title = "Optimierung der Eigenschaften von plattierten 7xxx-Werkstoffen",
abstract = "Immer strengere gesetzliche Rahmenbedingungen (Europ{\"a}ische Union, US Environmental Protection Agency) wirken als wichtiger Treiber in der Fahrzeugentwicklung. Die W{\"a}rmetauscherfertigung im Automobilbereich erfolgt beinahe ausschlie{\ss}lich unter Anwendung von mehrschichtigen Aluminium-Verbunden. Zum Einsatz kommt dabei eine AlMn-Legierung, als Grundwerkstoff, auf die ein nah-eutektisches AlSi-Lot aufgebracht wird. Diese Werkstoffkombination st{\"o}{\ss}t bei speziellen Anwendungen (z.B. K{\"u}hlung von Turboladern) auf ihre Anwendungsgrenzen durch die hohe mechanische und Temperaturbelastung (bis 200 °C). Ziel dieses Projekt ist das Ersetzen dieses konventionellen Verbunds mit einer hochfesten Kombination auf Basis eines AlZnMg-Werkstoffs, wobei die Korrosionsbest{\"a}ndigkeit erhalten bleiben soll. Da ein Kontakt des fl{\"u}ssigen Lotes mit dem Grundwerkstoff zu starken Anschmelzungen der Korngrenzen f{\"u}hrt und eine akzeptable Ausbildung der Verbindung verhindert, muss eine zus{\"a}tzliche Zwischenschicht eingebracht werden. Die Arbeit gliedert sich in zwei Bereiche. Im ersten erfolgte im Labor eine Herstellung von Werkstoffkombinationen mit verschiedenen Zwischenschichten (Rein-Aluminium, AlZn2,7 und AlMn1). An den letzten beiden Legierungsfamilien erfolgte eine Variation der chemischen Zusammensetzung (Zn, Mn, Fe, Mg) und Homogenisierungsbehandlung. Die Charakterisierung der Korrosionsbest{\"a}ndigkeit fand mittels „Sea Water Acetic Acidified Testing“ (SWAAT) statt, um das Verhalten im Betrieb zu simulieren. Zur genaueren Untersuchung erfolgte zus{\"a}tzlich die Aufnahme von Stromdichte-Potenzial-Kurven mit anschlie{\ss}enden rasterelektronenmikroskopischen (REM) Untersuchung. Die Messungen zeigen, dass beim AlZn2,7-Verbund die {\"A}nderung der chemischen Zusammensetzung die Korrosionsmorphologie stark beeinflusst. Bei dieser Zwischenschichtfamilie tritt, nach dem Durchbrechen der Zwischenschicht, Delamination an der Grenzfl{\"a}che zum Grundwerkstoff auf. Um die Lebensdauer zur{\"u}ckzugewinnen, ist eine AlMn1-Zwischenschicht vorteilhafter. Der zweite Teil befasst sich mit dem Einfluss der Diffusion w{\"a}hrend der L{\"o}tbehandlung und der Absch{\"a}tzung der Mindest-Zwischenschichtdicke, um negative Auswirkungen (Anschmelzungen an Korngrenzen, inakzeptable Ausbildung der Lotverbindung) zu verhindern. Die Untersuchungen wurden an gro{\ss}industriell hergestellten Verbunden mit AlMn1-Zwischenschichten und unterschiedlicher Dicke (0,6 mm und 1,6 mm) durchgef{\"u}hrt. Nach einer L{\"o}tsimulation im Umluftofen erfolgte eine Bestimmung der Oberfl{\"a}chenzusammensetzung und der entstehenden Diffusionsprofile im Werkstoff. Die Messungen erstrecken sich dabei {\"u}ber den {\"u}blichen Prozessbereich bei der W{\"a}rmetauscherherstellung (max. Temperatur: 595 bis 610 °C, Haltezeit: 12 bis 90 min). Sie zeigen, dass es bei einer moderaten Parameterkombination im Blech mit 1,6 mm (603 °C, bis 35 min) nur zu einer beschr{\"a}nkten Interdiffusion der Hauptlegierungselemente kommt. Das Blech mit einer Dicke von 0,6 mm zeigt bereits bei 595 °C eine signifikante Anreicherung von Zn und Mg an der Oberfl{\"a}che. Aus den Profilen kann die Diffusionskonstante und Einstein{\textquoteright}sche Diffusionsl{\"a}nge ermittelt und die Mindest-Zwischenschichtdicke abgesch{\"a}tzt werden. Weitere Messungen umfassen eine nachgeschaltete W{\"a}rmebehandlung zur Simulation der Betriebsbedingungen bzw. zur {\"U}beralterung des Grundwerkstoffs und die Verfolgung der Sch{\"a}digungsentwicklung mittels „Kelvin Probe Force Microscopy“ (KPFM). Mittels KPFM wurde vor allem die Sch{\"a}digungsentwicklung an den Grenzfl{\"a}chen von Rein-Aluminium- und AlMn-Verbunden untersuchte. Eine definitive Erkl{\"a}rung f{\"u}r das Auftreten von Delaminationskorrosion konnte mittels dieser Methode nicht gewonnen werden. Proben, die diese Angriffsart zeigen, weisen jedoch ein Potenzialminimum an der Grenzfl{\"a}che auf. Eine genaue Analyse ist nur mittels Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) m{\"o}glich.",
keywords = "Aluminium, Lotbleche, hochfest, Korrosion, Werkstoffentwicklung, W{\"a}rmetauscher, Automobil, Transport, 7xxx, 3xxx, 1xxx, aluminium, automotive, transportation, alloy development, brazing sheet, heat exchanger, HVAC&R, 3xxx, 1xxx, 7xxx",
author = "Thomas Kremmer",
note = "nicht gesperrt",
year = "2016",
language = "Deutsch",

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TY - BOOK

T1 - Optimierung der Eigenschaften von plattierten 7xxx-Werkstoffen

AU - Kremmer, Thomas

N1 - nicht gesperrt

PY - 2016

Y1 - 2016

N2 - Immer strengere gesetzliche Rahmenbedingungen (Europäische Union, US Environmental Protection Agency) wirken als wichtiger Treiber in der Fahrzeugentwicklung. Die Wärmetauscherfertigung im Automobilbereich erfolgt beinahe ausschließlich unter Anwendung von mehrschichtigen Aluminium-Verbunden. Zum Einsatz kommt dabei eine AlMn-Legierung, als Grundwerkstoff, auf die ein nah-eutektisches AlSi-Lot aufgebracht wird. Diese Werkstoffkombination stößt bei speziellen Anwendungen (z.B. Kühlung von Turboladern) auf ihre Anwendungsgrenzen durch die hohe mechanische und Temperaturbelastung (bis 200 °C). Ziel dieses Projekt ist das Ersetzen dieses konventionellen Verbunds mit einer hochfesten Kombination auf Basis eines AlZnMg-Werkstoffs, wobei die Korrosionsbeständigkeit erhalten bleiben soll. Da ein Kontakt des flüssigen Lotes mit dem Grundwerkstoff zu starken Anschmelzungen der Korngrenzen führt und eine akzeptable Ausbildung der Verbindung verhindert, muss eine zusätzliche Zwischenschicht eingebracht werden. Die Arbeit gliedert sich in zwei Bereiche. Im ersten erfolgte im Labor eine Herstellung von Werkstoffkombinationen mit verschiedenen Zwischenschichten (Rein-Aluminium, AlZn2,7 und AlMn1). An den letzten beiden Legierungsfamilien erfolgte eine Variation der chemischen Zusammensetzung (Zn, Mn, Fe, Mg) und Homogenisierungsbehandlung. Die Charakterisierung der Korrosionsbeständigkeit fand mittels „Sea Water Acetic Acidified Testing“ (SWAAT) statt, um das Verhalten im Betrieb zu simulieren. Zur genaueren Untersuchung erfolgte zusätzlich die Aufnahme von Stromdichte-Potenzial-Kurven mit anschließenden rasterelektronenmikroskopischen (REM) Untersuchung. Die Messungen zeigen, dass beim AlZn2,7-Verbund die Änderung der chemischen Zusammensetzung die Korrosionsmorphologie stark beeinflusst. Bei dieser Zwischenschichtfamilie tritt, nach dem Durchbrechen der Zwischenschicht, Delamination an der Grenzfläche zum Grundwerkstoff auf. Um die Lebensdauer zurückzugewinnen, ist eine AlMn1-Zwischenschicht vorteilhafter. Der zweite Teil befasst sich mit dem Einfluss der Diffusion während der Lötbehandlung und der Abschätzung der Mindest-Zwischenschichtdicke, um negative Auswirkungen (Anschmelzungen an Korngrenzen, inakzeptable Ausbildung der Lotverbindung) zu verhindern. Die Untersuchungen wurden an großindustriell hergestellten Verbunden mit AlMn1-Zwischenschichten und unterschiedlicher Dicke (0,6 mm und 1,6 mm) durchgeführt. Nach einer Lötsimulation im Umluftofen erfolgte eine Bestimmung der Oberflächenzusammensetzung und der entstehenden Diffusionsprofile im Werkstoff. Die Messungen erstrecken sich dabei über den üblichen Prozessbereich bei der Wärmetauscherherstellung (max. Temperatur: 595 bis 610 °C, Haltezeit: 12 bis 90 min). Sie zeigen, dass es bei einer moderaten Parameterkombination im Blech mit 1,6 mm (603 °C, bis 35 min) nur zu einer beschränkten Interdiffusion der Hauptlegierungselemente kommt. Das Blech mit einer Dicke von 0,6 mm zeigt bereits bei 595 °C eine signifikante Anreicherung von Zn und Mg an der Oberfläche. Aus den Profilen kann die Diffusionskonstante und Einstein’sche Diffusionslänge ermittelt und die Mindest-Zwischenschichtdicke abgeschätzt werden. Weitere Messungen umfassen eine nachgeschaltete Wärmebehandlung zur Simulation der Betriebsbedingungen bzw. zur Überalterung des Grundwerkstoffs und die Verfolgung der Schädigungsentwicklung mittels „Kelvin Probe Force Microscopy“ (KPFM). Mittels KPFM wurde vor allem die Schädigungsentwicklung an den Grenzflächen von Rein-Aluminium- und AlMn-Verbunden untersuchte. Eine definitive Erklärung für das Auftreten von Delaminationskorrosion konnte mittels dieser Methode nicht gewonnen werden. Proben, die diese Angriffsart zeigen, weisen jedoch ein Potenzialminimum an der Grenzfläche auf. Eine genaue Analyse ist nur mittels Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) möglich.

AB - Immer strengere gesetzliche Rahmenbedingungen (Europäische Union, US Environmental Protection Agency) wirken als wichtiger Treiber in der Fahrzeugentwicklung. Die Wärmetauscherfertigung im Automobilbereich erfolgt beinahe ausschließlich unter Anwendung von mehrschichtigen Aluminium-Verbunden. Zum Einsatz kommt dabei eine AlMn-Legierung, als Grundwerkstoff, auf die ein nah-eutektisches AlSi-Lot aufgebracht wird. Diese Werkstoffkombination stößt bei speziellen Anwendungen (z.B. Kühlung von Turboladern) auf ihre Anwendungsgrenzen durch die hohe mechanische und Temperaturbelastung (bis 200 °C). Ziel dieses Projekt ist das Ersetzen dieses konventionellen Verbunds mit einer hochfesten Kombination auf Basis eines AlZnMg-Werkstoffs, wobei die Korrosionsbeständigkeit erhalten bleiben soll. Da ein Kontakt des flüssigen Lotes mit dem Grundwerkstoff zu starken Anschmelzungen der Korngrenzen führt und eine akzeptable Ausbildung der Verbindung verhindert, muss eine zusätzliche Zwischenschicht eingebracht werden. Die Arbeit gliedert sich in zwei Bereiche. Im ersten erfolgte im Labor eine Herstellung von Werkstoffkombinationen mit verschiedenen Zwischenschichten (Rein-Aluminium, AlZn2,7 und AlMn1). An den letzten beiden Legierungsfamilien erfolgte eine Variation der chemischen Zusammensetzung (Zn, Mn, Fe, Mg) und Homogenisierungsbehandlung. Die Charakterisierung der Korrosionsbeständigkeit fand mittels „Sea Water Acetic Acidified Testing“ (SWAAT) statt, um das Verhalten im Betrieb zu simulieren. Zur genaueren Untersuchung erfolgte zusätzlich die Aufnahme von Stromdichte-Potenzial-Kurven mit anschließenden rasterelektronenmikroskopischen (REM) Untersuchung. Die Messungen zeigen, dass beim AlZn2,7-Verbund die Änderung der chemischen Zusammensetzung die Korrosionsmorphologie stark beeinflusst. Bei dieser Zwischenschichtfamilie tritt, nach dem Durchbrechen der Zwischenschicht, Delamination an der Grenzfläche zum Grundwerkstoff auf. Um die Lebensdauer zurückzugewinnen, ist eine AlMn1-Zwischenschicht vorteilhafter. Der zweite Teil befasst sich mit dem Einfluss der Diffusion während der Lötbehandlung und der Abschätzung der Mindest-Zwischenschichtdicke, um negative Auswirkungen (Anschmelzungen an Korngrenzen, inakzeptable Ausbildung der Lotverbindung) zu verhindern. Die Untersuchungen wurden an großindustriell hergestellten Verbunden mit AlMn1-Zwischenschichten und unterschiedlicher Dicke (0,6 mm und 1,6 mm) durchgeführt. Nach einer Lötsimulation im Umluftofen erfolgte eine Bestimmung der Oberflächenzusammensetzung und der entstehenden Diffusionsprofile im Werkstoff. Die Messungen erstrecken sich dabei über den üblichen Prozessbereich bei der Wärmetauscherherstellung (max. Temperatur: 595 bis 610 °C, Haltezeit: 12 bis 90 min). Sie zeigen, dass es bei einer moderaten Parameterkombination im Blech mit 1,6 mm (603 °C, bis 35 min) nur zu einer beschränkten Interdiffusion der Hauptlegierungselemente kommt. Das Blech mit einer Dicke von 0,6 mm zeigt bereits bei 595 °C eine signifikante Anreicherung von Zn und Mg an der Oberfläche. Aus den Profilen kann die Diffusionskonstante und Einstein’sche Diffusionslänge ermittelt und die Mindest-Zwischenschichtdicke abgeschätzt werden. Weitere Messungen umfassen eine nachgeschaltete Wärmebehandlung zur Simulation der Betriebsbedingungen bzw. zur Überalterung des Grundwerkstoffs und die Verfolgung der Schädigungsentwicklung mittels „Kelvin Probe Force Microscopy“ (KPFM). Mittels KPFM wurde vor allem die Schädigungsentwicklung an den Grenzflächen von Rein-Aluminium- und AlMn-Verbunden untersuchte. Eine definitive Erklärung für das Auftreten von Delaminationskorrosion konnte mittels dieser Methode nicht gewonnen werden. Proben, die diese Angriffsart zeigen, weisen jedoch ein Potenzialminimum an der Grenzfläche auf. Eine genaue Analyse ist nur mittels Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) möglich.

KW - Aluminium

KW - Lotbleche

KW - hochfest

KW - Korrosion

KW - Werkstoffentwicklung

KW - Wärmetauscher

KW - Automobil

KW - Transport

KW - 7xxx

KW - 3xxx

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KW - aluminium

KW - automotive

KW - transportation

KW - alloy development

KW - brazing sheet

KW - heat exchanger

KW - HVAC&R

KW - 3xxx

KW - 1xxx

KW - 7xxx

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