Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit migrationsarmen Photoinitiatoren für biokompatible Thiol-En und UV härtender wasserbasierende Harzformulierungen. Es wurden neuartige Initiatoren synthetisiert und charakterisiert, welche zum Ziel hatten, die Migration des Initiators selbst, als auch jene der entstehenden Spalt- und Nebenprodukte zu verringern. Dahingehend wurden drei unterschiedliche Strategien verfolgt, welche zu einer signifikanten Reduktion der migrierenden Substanzen führten. Hierbei handelte es sich einerseits um polymerisierbare Initiatoren, deren Beweglichkeit durch Copolymerisation eingeschränkt wurde, sowie um oligomere bzw. polymere Substanzen, welche auf Grund ihres erhöhten Molekulargewichtes eine reduzierte Mobilität aufweisen. Die synthetisierten Typ 1 und Typ 2 Photoinitiatoren wurden für Wasser und Thiol-En basierende Harzsysteme evaluiert und hinsichtlich ihrer photochemischen Reaktivität umfassend untersucht. Durch die Modifizierung mit Vinylcarbonat- und Alkin-Funktionalitäten konnten ausgezeichnete Ergebnisse, hinsichtlich des Migrationsverhaltens der photoreaktiven Subtanzen in Thiol-En basierenden Harzen erzielt werden, während auch eine signifikante Verbesserung der Migrationsstabilität für oligomere kohlenhydratbasierende Photoinitiatoren in wässrigen Formulierungen verzeichnet werden konnte. Alternativ wurden ebenfalls makromolekulare Initiatoren untersucht welche eine interessante Option für herkömmliche Initiatorsysteme darstellen. Darüber hinaus wurden neuartige, niederviskose auf Silizium basierende Mercaptoverbindungen hergestellt und mit kommerziell erhältlichen Thiolen verglichen, um deren Eignung für Thiol-Ene Harzsysteme zu evaluieren. Diese neuen Monomere führten zu einer deutlichen Steigerung der Lagerstabilität der photoreaktiven Formulierungen und zu einer signifikanten Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der resultierenden Polymere.