Die vorliegende Arbeit untersucht das Festigkeitsverhalten von Spritzbeton im Tunnelbau. Dazu wurden Kurzzeit- und Langzeitversuche durchgeführt. Mit Kurzzeitversuchen wurde die zeitliche Entwicklung der einaxialen Druckfestigkeit und des E-Moduls bestimmt, mittels Langzeitversuchen das Spannungs-Dehnungsverhalten des Nass-Spritzbetons bei vorgegebenen Verformungsraten. Die Gesteinskörnung wurde petrographisch untersucht und im Zusammenhang mit den Festigkeitseigenschaften betrachtet. Die Spritzbetonproben der vier Versuchsserien wurden im Zuge der Vortriebsarbeiten des Semmering-Basistunnels (Baulose SBT 3.1 Grautschenhof und SBT 2.1 Fröschnitzgraben) genommen. Die Kurzzeitversuche wurden mit Proben im Betonalter von 1, 2, 3, 5 und 10 Tagen verformungsgesteuert durchgeführt. Zusätzlich wurden einaxiale Druckversuche mit konstanter Spannungsrate an Proben mit einem Betonalter von über 30 Tagen durchgeführt. Für die Langzeitversuche betrug die Verformungsrate 0,6 % innerhalb der ersten 24 Stunden, danach 0,2 % und ab einer Versuchsdauer von 48 Stunden bis Versuchsende 0,1 %. Die Ergebnisse der Kurzzeitversuche zeigen hohe einaxiale Druckfestigkeiten; die Mittelwerte der Stauchung bei Erreichen der maximalen Spannung der Langzeitversuche liegen zwischen 1,02 % und 1,47 %. Von der Gesteinskörnung wurden Anschliffe erstellt und unter dem Mikroskop untersucht. Von jeder Serie wurden Teilproben aus den zylindrischen UCS-Proben geschnitten und mittels REM analysiert. Im Rahmen dieser Arbeit konnte keine Korrelation der petrographischen Eigenschaften der Gesteinskörnung mit den Festigkeitseigenschaften des Spritzbetons nachgewiesen werden.