Kunststoffe aus Rest- und Gewerbemüll in Österreich - Anlagentests zur Schaffung einer gemischten Altkunststofffraktion für rohstoffliches Recycling

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title = "Kunststoffe aus Rest- und Gewerbem{\"u}ll in {\"O}sterreich - Anlagentests zur Schaffung einer gemischten Altkunststofffraktion f{\"u}r rohstoffliches Recycling",
abstract = "Die europ{\"a}ische Union hat im Zuge des Kreislaufwirtschaftspaketes Recyclingquoten f{\"u}r Siedlungsabfall und Kunststoffverpackungen gesetzlich verankert. {\"O}sterreich ist auf einem guten Weg, die Quoten f{\"u}r Siedlungsabfall f{\"u}r 2020 zu erf{\"u}llen. Die Ziele f{\"u}r Kunststoffverpackungen k{\"o}nnen gegenw{\"a}rtig nicht erreicht werden. Gr{\"u}nde hierf{\"u}r sind unter anderem der Anteil an Altkunststoff, der im Restm{\"u}ll und Gewerbem{\"u}ll landet und somit nicht mehr f{\"u}r die Recyclingindustrie verf{\"u}gbar ist, da Restm{\"u}ll und Gewerbem{\"u}ll derzeit haupts{\"a}chlich der Ersatzbrennstoffproduktion zugef{\"u}hrt werden, sowie die hohen Anforderungen an stoffliche Reinheit f{\"u}r ein werkstoffliches Recycling. Im Zuge eines Forschungsprojekts der Montanuniversit{\"a}t Leoben und abfallwirtschaftlichen Partnerunternehmen wurden zwei Anlagenvarianten getestet, um eine kunststoffreiche Mischfraktion aus Restm{\"u}ll und Gewerbem{\"u}ll zu herzustellen. Die Anlagen bereiteten die Inputmaterialien so auf, dass drei beziehungsweise vier unterschiedliche Outputfraktionen (3D-, 2D-, zwei verschiedene Feingutfraktionen) produziert werden. Die 3D-Fraktion wurde anschlie{\ss}end mittels sensorgest{\"u}tzter Sortierung (nahinfrarot) in eine Mischkunststofffraktion und Restfraktion sortiert. Diese Mischkunststofffraktionen sollen ohne eine weiterf{\"u}hrende Behandlung die Anforderungen f{\"u}r ein rohstoffliches Recycling erf{\"u}llen. Die 2D-Fraktionen wurden mittels h{\"a}ndischer Sortieranalysen auf potenzielle Wertstoffgehalte und Zusammensetzung hin untersucht. Die Korngr{\"o}{\ss}enverteilungen der Feingutfraktionen – erg{\"a}nzt mit vorherigen Untersuchungen von M{\"o}llnitz et al. (2020) zu Feing{\"u}tern aus Rest- und Gewerbem{\"u}ll – sollten Aufschluss auf Kunststoffgehalte in den Feingutfraktionen geben. Die Ergebnisse der Versuche haben gezeigt, dass beide Anlagen im Stande sind eine Mischkunststofffraktion zu erzeugen, welche die Anforderungen f{\"u}r ein rohstoffliches Recycling erf{\"u}llt. Es zeigte sich allerdings auch, dass sich der Gro{\ss}teil der Kunststoffe in den 2D- und Feingutfraktionen sammelt, weshalb zuk{\"u}nftige Untersuchungen zur Aufbereitung dieser Fraktionen aus den Anlagen wichtig w{\"a}ren. Im Anlagenvergleich hat sich herausgestellt, dass die Anlagenvariante mit Vorsiebung (Anlage 2) bessere Ergebnisse erzielt. Durch Vorsiebung steigt der Reinheitsgrad der Mischkunststofffraktion, erh{\"o}ht sich der Anteil an Kunststoffen in der 2D-Fraktion und steigt der Anteil an feinen Kunststoffpartikeln im abgesiebten Feingut.",
keywords = "Restm{\"u}llaufbereitung, Gewerbem{\"u}llaufbereitung, rohstoffliches Recycling, Kunststoff aus Siedlungsabfall, mixed residual waste, commercial waste, feedstock recycling, plastics recycling",
author = "Thomas Warchol",
note = "gesperrt bis null",
year = "2020",
language = "Deutsch",
school = "Montanuniversit{\"a}t Leoben (000)",

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TY - THES

T1 - Kunststoffe aus Rest- und Gewerbemüll in Österreich - Anlagentests zur Schaffung einer gemischten Altkunststofffraktion für rohstoffliches Recycling

AU - Warchol, Thomas

N1 - gesperrt bis null

PY - 2020

Y1 - 2020

N2 - Die europäische Union hat im Zuge des Kreislaufwirtschaftspaketes Recyclingquoten für Siedlungsabfall und Kunststoffverpackungen gesetzlich verankert. Österreich ist auf einem guten Weg, die Quoten für Siedlungsabfall für 2020 zu erfüllen. Die Ziele für Kunststoffverpackungen können gegenwärtig nicht erreicht werden. Gründe hierfür sind unter anderem der Anteil an Altkunststoff, der im Restmüll und Gewerbemüll landet und somit nicht mehr für die Recyclingindustrie verfügbar ist, da Restmüll und Gewerbemüll derzeit hauptsächlich der Ersatzbrennstoffproduktion zugeführt werden, sowie die hohen Anforderungen an stoffliche Reinheit für ein werkstoffliches Recycling. Im Zuge eines Forschungsprojekts der Montanuniversität Leoben und abfallwirtschaftlichen Partnerunternehmen wurden zwei Anlagenvarianten getestet, um eine kunststoffreiche Mischfraktion aus Restmüll und Gewerbemüll zu herzustellen. Die Anlagen bereiteten die Inputmaterialien so auf, dass drei beziehungsweise vier unterschiedliche Outputfraktionen (3D-, 2D-, zwei verschiedene Feingutfraktionen) produziert werden. Die 3D-Fraktion wurde anschließend mittels sensorgestützter Sortierung (nahinfrarot) in eine Mischkunststofffraktion und Restfraktion sortiert. Diese Mischkunststofffraktionen sollen ohne eine weiterführende Behandlung die Anforderungen für ein rohstoffliches Recycling erfüllen. Die 2D-Fraktionen wurden mittels händischer Sortieranalysen auf potenzielle Wertstoffgehalte und Zusammensetzung hin untersucht. Die Korngrößenverteilungen der Feingutfraktionen – ergänzt mit vorherigen Untersuchungen von Möllnitz et al. (2020) zu Feingütern aus Rest- und Gewerbemüll – sollten Aufschluss auf Kunststoffgehalte in den Feingutfraktionen geben. Die Ergebnisse der Versuche haben gezeigt, dass beide Anlagen im Stande sind eine Mischkunststofffraktion zu erzeugen, welche die Anforderungen für ein rohstoffliches Recycling erfüllt. Es zeigte sich allerdings auch, dass sich der Großteil der Kunststoffe in den 2D- und Feingutfraktionen sammelt, weshalb zukünftige Untersuchungen zur Aufbereitung dieser Fraktionen aus den Anlagen wichtig wären. Im Anlagenvergleich hat sich herausgestellt, dass die Anlagenvariante mit Vorsiebung (Anlage 2) bessere Ergebnisse erzielt. Durch Vorsiebung steigt der Reinheitsgrad der Mischkunststofffraktion, erhöht sich der Anteil an Kunststoffen in der 2D-Fraktion und steigt der Anteil an feinen Kunststoffpartikeln im abgesiebten Feingut.

AB - Die europäische Union hat im Zuge des Kreislaufwirtschaftspaketes Recyclingquoten für Siedlungsabfall und Kunststoffverpackungen gesetzlich verankert. Österreich ist auf einem guten Weg, die Quoten für Siedlungsabfall für 2020 zu erfüllen. Die Ziele für Kunststoffverpackungen können gegenwärtig nicht erreicht werden. Gründe hierfür sind unter anderem der Anteil an Altkunststoff, der im Restmüll und Gewerbemüll landet und somit nicht mehr für die Recyclingindustrie verfügbar ist, da Restmüll und Gewerbemüll derzeit hauptsächlich der Ersatzbrennstoffproduktion zugeführt werden, sowie die hohen Anforderungen an stoffliche Reinheit für ein werkstoffliches Recycling. Im Zuge eines Forschungsprojekts der Montanuniversität Leoben und abfallwirtschaftlichen Partnerunternehmen wurden zwei Anlagenvarianten getestet, um eine kunststoffreiche Mischfraktion aus Restmüll und Gewerbemüll zu herzustellen. Die Anlagen bereiteten die Inputmaterialien so auf, dass drei beziehungsweise vier unterschiedliche Outputfraktionen (3D-, 2D-, zwei verschiedene Feingutfraktionen) produziert werden. Die 3D-Fraktion wurde anschließend mittels sensorgestützter Sortierung (nahinfrarot) in eine Mischkunststofffraktion und Restfraktion sortiert. Diese Mischkunststofffraktionen sollen ohne eine weiterführende Behandlung die Anforderungen für ein rohstoffliches Recycling erfüllen. Die 2D-Fraktionen wurden mittels händischer Sortieranalysen auf potenzielle Wertstoffgehalte und Zusammensetzung hin untersucht. Die Korngrößenverteilungen der Feingutfraktionen – ergänzt mit vorherigen Untersuchungen von Möllnitz et al. (2020) zu Feingütern aus Rest- und Gewerbemüll – sollten Aufschluss auf Kunststoffgehalte in den Feingutfraktionen geben. Die Ergebnisse der Versuche haben gezeigt, dass beide Anlagen im Stande sind eine Mischkunststofffraktion zu erzeugen, welche die Anforderungen für ein rohstoffliches Recycling erfüllt. Es zeigte sich allerdings auch, dass sich der Großteil der Kunststoffe in den 2D- und Feingutfraktionen sammelt, weshalb zukünftige Untersuchungen zur Aufbereitung dieser Fraktionen aus den Anlagen wichtig wären. Im Anlagenvergleich hat sich herausgestellt, dass die Anlagenvariante mit Vorsiebung (Anlage 2) bessere Ergebnisse erzielt. Durch Vorsiebung steigt der Reinheitsgrad der Mischkunststofffraktion, erhöht sich der Anteil an Kunststoffen in der 2D-Fraktion und steigt der Anteil an feinen Kunststoffpartikeln im abgesiebten Feingut.

KW - Restmüllaufbereitung

KW - Gewerbemüllaufbereitung

KW - rohstoffliches Recycling

KW - Kunststoff aus Siedlungsabfall

KW - mixed residual waste

KW - commercial waste

KW - feedstock recycling

KW - plastics recycling

M3 - Masterarbeit

ER -