Korrosionsverhalten von Zn-Al-Mg-beschichtetem Stahlband

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenDissertation

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Korrosionsverhalten von Zn-Al-Mg-beschichtetem Stahlband. / Schürz-Peschka, Susanne.
2010. 211 S.

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenDissertation

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title = "Korrosionsverhalten von Zn-Al-Mg-beschichtetem Stahlband",
abstract = "Im Rahmen dieser Arbeit wurden Schmelztauch{\"u}berz{\"u}ge auf Stahlband hinsichtlich ihrer Korrosionsbest{\"a}ndigkeit in chloridh{\"a}ltiger und chloridfreier Atmosph{\"a}re bzw. in der Freibewitterung untersucht. Dabei handelte es sich um den klassischen Schmelztauch{\"u}berzug (ZnAl 0.2), die unter den Markennamen Galvalume (ZnAlSi 55-1.6) und Galfan (ZnAl 5) kommerziell erh{\"a}ltlichen Zn-Al-Legierungen, und f{\"u}nf Zn-Al-Mg-Varianten (ZnAlMg 0.3-0.5, ZnAlMg 2-1, ZnAlMg 2-2, ZnAlMg 3-3, ZnAlMg 4.5-3), wobei die Variante ZnAlMg 2-2 bereits gro{\ss}technisch von der voestalpine Stahl GmbH in Linz produziert wird. Daher wurde der Fokus der Untersuchungen auch auf dieses Beschichtungssystem gelegt. Alle Zn-Al-Mg-Varianten zeigen ein deutlich verbessertes Korrosionsverhalten im neutralen Salzspr{\"u}htest als schmelztauchverzinktes Stahlband und ZnAl 5. Die Korrosionsbest{\"a}ndigkeit von ZnAlSi 55-1.6 ist vergleichbar mit jener der Zn-Al-Mg-Varianten. Die genaue Charakterisierung des ZnAlMg 2-2-beschichteten Stahlbandes zeigte, dass sich aus dem metallischen {\"U}berzug innerhalb kurzer Auslagerungszeiten in eine dichte, kompakte Schutzschicht aus Zink-Aluminiumhydroxycarbonat, Zn6Al2(OH)16CO3 · 4 H2O, bildet, die das Stahlsubstrat bedeckt und es so vor einem korrosiven Angriff sch{\"u}tzt. Der gr{\"o}{\ss}te Teil des in der metallischen ZnAlMg 2-2-Schicht enthaltenen Magnesiums geht w{\"a}hrend der korrosiven Belastung im neutralen Salzspr{\"u}htest in Form von l{\"o}slichem Magnesiumchlorid, von der Probenoberfl{\"a}che verloren. Wird die ZnAlMg 2-2-Beschichtung einer mechanischen Verformung unterzogen, zeigt die Schicht zwar deutliche Risse. W{\"a}hrend der Auslagerung im Salzspr{\"u}htest bildet sich aber eine deckende Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht und ein ausreichender Korrosionsschutz ist weiterhin gegeben. Wird die mechanische Beanspruchung an korrodierten ZnAlMg 2-2-Proben durchgef{\"u}hrt und diese anschlie{\ss}end erneut im Salzspr{\"u}htest ausgelagert, k{\"o}nnen auch die Risse in der Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht wieder geschlossen und so ein verfr{\"u}hter korrosiver Angriff des Stahlsubstrats verhindert werden. Im Salzspr{\"u}htest bei pH 3 zeigen ZnAl 0.2 und ZnAlMg 2-2-beschichtetes Stahlband ein {\"a}hnliches Korrosionsverhalten wie im neutralen Salzspr{\"u}htest. Auch in dieser Atmosph{\"a}re kann die Bildung einer sch{\"u}tzenden Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband beobachtet werden. Magnesium reichert sich w{\"a}hrend der korrosiven Belastung von der Probe ab. Im Salzspr{\"u}htest bei pH 12 zeigen sowohl ZnAl 0.2 als auch ZnAlMg 2-2 ein deutlich schlechteres Korrosionsverhalten als unter neutralen oder sauren Bedingungen. Man kann zwar die Bildung von Zink-Aluminiumhydroxycarbonat auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband nachweisen, diese verf{\"u}gt aber unter diesen Bedingungen nicht {\"u}ber die gewohnte Schutzwirkung. Die Untersuchung der Korrosionsbest{\"a}ndigkeit in einem Salzspr{\"u}htest mit einem Gemisch aus Natriumchlorid und Ammoniumchlorid brachte f{\"u}r ZnAl 0.2-beschichtetes Stahlband eine Verbesserung, f{\"u}r ZnAlMg 2-2 jedoch eine Verschlechterung im Vergleich zum neutralen Salzspr{\"u}htest. Beide Beschichtungen zeigen nach 300 h Rotrost. Auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband kommt es neben einer Abreicherung von Magnesium auch zu einer deutlichen Verringerung der Zinkkonzentration. Es kommt nicht zur Bildung einer sch{\"u}tzenden Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht. Dadurch ist die Korrosionsbest{\"a}ndigkeit von ZnAlMg 2-2 in diesem Medium deutlich schlechter als im neutralen Salzspr{\"u}htest. Sowohl im KK-Test als auch im KFW-Test zeigt die ZnAlMg 2-2-Beschichtung ein klar verbessertes Korrosionsverhalten im Vergleich zum ZnAl 0.2-{\"U}berzug. In beiden Tests kommt es auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband zur Bildung der Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schutzschicht. Lackiertes, ZnAlMg 2-2-beschichtetes Stahlband zeigt nach einj{\"a}hriger Freibewitterung eine Unterwanderung von weniger als 1.1 mm mit Bildung der Al-h{\"a}ltigen Schutzschicht.",
keywords = "hot-dip galvanising, corrosion protection, Zn-Al-Mg alloy coating, Schmelztauchverzinkung, Zn-Al-Mg-{\"U}berzug, Korrosionsschutz",
author = "Susanne Sch{\"u}rz-Peschka",
note = "nicht gesperrt",
year = "2010",
language = "Deutsch",

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TY - BOOK

T1 - Korrosionsverhalten von Zn-Al-Mg-beschichtetem Stahlband

AU - Schürz-Peschka, Susanne

N1 - nicht gesperrt

PY - 2010

Y1 - 2010

N2 - Im Rahmen dieser Arbeit wurden Schmelztauchüberzüge auf Stahlband hinsichtlich ihrer Korrosionsbeständigkeit in chloridhältiger und chloridfreier Atmosphäre bzw. in der Freibewitterung untersucht. Dabei handelte es sich um den klassischen Schmelztauchüberzug (ZnAl 0.2), die unter den Markennamen Galvalume (ZnAlSi 55-1.6) und Galfan (ZnAl 5) kommerziell erhältlichen Zn-Al-Legierungen, und fünf Zn-Al-Mg-Varianten (ZnAlMg 0.3-0.5, ZnAlMg 2-1, ZnAlMg 2-2, ZnAlMg 3-3, ZnAlMg 4.5-3), wobei die Variante ZnAlMg 2-2 bereits großtechnisch von der voestalpine Stahl GmbH in Linz produziert wird. Daher wurde der Fokus der Untersuchungen auch auf dieses Beschichtungssystem gelegt. Alle Zn-Al-Mg-Varianten zeigen ein deutlich verbessertes Korrosionsverhalten im neutralen Salzsprühtest als schmelztauchverzinktes Stahlband und ZnAl 5. Die Korrosionsbeständigkeit von ZnAlSi 55-1.6 ist vergleichbar mit jener der Zn-Al-Mg-Varianten. Die genaue Charakterisierung des ZnAlMg 2-2-beschichteten Stahlbandes zeigte, dass sich aus dem metallischen Überzug innerhalb kurzer Auslagerungszeiten in eine dichte, kompakte Schutzschicht aus Zink-Aluminiumhydroxycarbonat, Zn6Al2(OH)16CO3 · 4 H2O, bildet, die das Stahlsubstrat bedeckt und es so vor einem korrosiven Angriff schützt. Der größte Teil des in der metallischen ZnAlMg 2-2-Schicht enthaltenen Magnesiums geht während der korrosiven Belastung im neutralen Salzsprühtest in Form von löslichem Magnesiumchlorid, von der Probenoberfläche verloren. Wird die ZnAlMg 2-2-Beschichtung einer mechanischen Verformung unterzogen, zeigt die Schicht zwar deutliche Risse. Während der Auslagerung im Salzsprühtest bildet sich aber eine deckende Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht und ein ausreichender Korrosionsschutz ist weiterhin gegeben. Wird die mechanische Beanspruchung an korrodierten ZnAlMg 2-2-Proben durchgeführt und diese anschließend erneut im Salzsprühtest ausgelagert, können auch die Risse in der Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht wieder geschlossen und so ein verfrühter korrosiver Angriff des Stahlsubstrats verhindert werden. Im Salzsprühtest bei pH 3 zeigen ZnAl 0.2 und ZnAlMg 2-2-beschichtetes Stahlband ein ähnliches Korrosionsverhalten wie im neutralen Salzsprühtest. Auch in dieser Atmosphäre kann die Bildung einer schützenden Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband beobachtet werden. Magnesium reichert sich während der korrosiven Belastung von der Probe ab. Im Salzsprühtest bei pH 12 zeigen sowohl ZnAl 0.2 als auch ZnAlMg 2-2 ein deutlich schlechteres Korrosionsverhalten als unter neutralen oder sauren Bedingungen. Man kann zwar die Bildung von Zink-Aluminiumhydroxycarbonat auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband nachweisen, diese verfügt aber unter diesen Bedingungen nicht über die gewohnte Schutzwirkung. Die Untersuchung der Korrosionsbeständigkeit in einem Salzsprühtest mit einem Gemisch aus Natriumchlorid und Ammoniumchlorid brachte für ZnAl 0.2-beschichtetes Stahlband eine Verbesserung, für ZnAlMg 2-2 jedoch eine Verschlechterung im Vergleich zum neutralen Salzsprühtest. Beide Beschichtungen zeigen nach 300 h Rotrost. Auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband kommt es neben einer Abreicherung von Magnesium auch zu einer deutlichen Verringerung der Zinkkonzentration. Es kommt nicht zur Bildung einer schützenden Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht. Dadurch ist die Korrosionsbeständigkeit von ZnAlMg 2-2 in diesem Medium deutlich schlechter als im neutralen Salzsprühtest. Sowohl im KK-Test als auch im KFW-Test zeigt die ZnAlMg 2-2-Beschichtung ein klar verbessertes Korrosionsverhalten im Vergleich zum ZnAl 0.2-Überzug. In beiden Tests kommt es auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband zur Bildung der Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schutzschicht. Lackiertes, ZnAlMg 2-2-beschichtetes Stahlband zeigt nach einjähriger Freibewitterung eine Unterwanderung von weniger als 1.1 mm mit Bildung der Al-hältigen Schutzschicht.

AB - Im Rahmen dieser Arbeit wurden Schmelztauchüberzüge auf Stahlband hinsichtlich ihrer Korrosionsbeständigkeit in chloridhältiger und chloridfreier Atmosphäre bzw. in der Freibewitterung untersucht. Dabei handelte es sich um den klassischen Schmelztauchüberzug (ZnAl 0.2), die unter den Markennamen Galvalume (ZnAlSi 55-1.6) und Galfan (ZnAl 5) kommerziell erhältlichen Zn-Al-Legierungen, und fünf Zn-Al-Mg-Varianten (ZnAlMg 0.3-0.5, ZnAlMg 2-1, ZnAlMg 2-2, ZnAlMg 3-3, ZnAlMg 4.5-3), wobei die Variante ZnAlMg 2-2 bereits großtechnisch von der voestalpine Stahl GmbH in Linz produziert wird. Daher wurde der Fokus der Untersuchungen auch auf dieses Beschichtungssystem gelegt. Alle Zn-Al-Mg-Varianten zeigen ein deutlich verbessertes Korrosionsverhalten im neutralen Salzsprühtest als schmelztauchverzinktes Stahlband und ZnAl 5. Die Korrosionsbeständigkeit von ZnAlSi 55-1.6 ist vergleichbar mit jener der Zn-Al-Mg-Varianten. Die genaue Charakterisierung des ZnAlMg 2-2-beschichteten Stahlbandes zeigte, dass sich aus dem metallischen Überzug innerhalb kurzer Auslagerungszeiten in eine dichte, kompakte Schutzschicht aus Zink-Aluminiumhydroxycarbonat, Zn6Al2(OH)16CO3 · 4 H2O, bildet, die das Stahlsubstrat bedeckt und es so vor einem korrosiven Angriff schützt. Der größte Teil des in der metallischen ZnAlMg 2-2-Schicht enthaltenen Magnesiums geht während der korrosiven Belastung im neutralen Salzsprühtest in Form von löslichem Magnesiumchlorid, von der Probenoberfläche verloren. Wird die ZnAlMg 2-2-Beschichtung einer mechanischen Verformung unterzogen, zeigt die Schicht zwar deutliche Risse. Während der Auslagerung im Salzsprühtest bildet sich aber eine deckende Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht und ein ausreichender Korrosionsschutz ist weiterhin gegeben. Wird die mechanische Beanspruchung an korrodierten ZnAlMg 2-2-Proben durchgeführt und diese anschließend erneut im Salzsprühtest ausgelagert, können auch die Risse in der Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht wieder geschlossen und so ein verfrühter korrosiver Angriff des Stahlsubstrats verhindert werden. Im Salzsprühtest bei pH 3 zeigen ZnAl 0.2 und ZnAlMg 2-2-beschichtetes Stahlband ein ähnliches Korrosionsverhalten wie im neutralen Salzsprühtest. Auch in dieser Atmosphäre kann die Bildung einer schützenden Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband beobachtet werden. Magnesium reichert sich während der korrosiven Belastung von der Probe ab. Im Salzsprühtest bei pH 12 zeigen sowohl ZnAl 0.2 als auch ZnAlMg 2-2 ein deutlich schlechteres Korrosionsverhalten als unter neutralen oder sauren Bedingungen. Man kann zwar die Bildung von Zink-Aluminiumhydroxycarbonat auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband nachweisen, diese verfügt aber unter diesen Bedingungen nicht über die gewohnte Schutzwirkung. Die Untersuchung der Korrosionsbeständigkeit in einem Salzsprühtest mit einem Gemisch aus Natriumchlorid und Ammoniumchlorid brachte für ZnAl 0.2-beschichtetes Stahlband eine Verbesserung, für ZnAlMg 2-2 jedoch eine Verschlechterung im Vergleich zum neutralen Salzsprühtest. Beide Beschichtungen zeigen nach 300 h Rotrost. Auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband kommt es neben einer Abreicherung von Magnesium auch zu einer deutlichen Verringerung der Zinkkonzentration. Es kommt nicht zur Bildung einer schützenden Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schicht. Dadurch ist die Korrosionsbeständigkeit von ZnAlMg 2-2 in diesem Medium deutlich schlechter als im neutralen Salzsprühtest. Sowohl im KK-Test als auch im KFW-Test zeigt die ZnAlMg 2-2-Beschichtung ein klar verbessertes Korrosionsverhalten im Vergleich zum ZnAl 0.2-Überzug. In beiden Tests kommt es auf ZnAlMg 2-2-beschichtetem Stahlband zur Bildung der Zink-Aluminiumhydroxycarbonat-Schutzschicht. Lackiertes, ZnAlMg 2-2-beschichtetes Stahlband zeigt nach einjähriger Freibewitterung eine Unterwanderung von weniger als 1.1 mm mit Bildung der Al-hältigen Schutzschicht.

KW - hot-dip galvanising

KW - corrosion protection

KW - Zn-Al-Mg alloy coating

KW - Schmelztauchverzinkung

KW - Zn-Al-Mg-Überzug

KW - Korrosionsschutz

M3 - Dissertation

ER -