Die Dissertation beschäftigt sich mit Wärmebehandlungs- und Beschichtungsverfahren zur Steigerung der Korrosionsbeständigkeit von un- und niedriglegierten Stählen. Die Arbeit teilt sich in drei Schwerpunkte auf. Im ersten Teil werden die Nitrierverfahren Gasnitrieren und Plasmanitrieren untersucht. Es konnte die Auswirkung von nichtmetallischen Einschlüssen auf die Korrosionsbeständigkeit bewertet werden, sowie die Einflüsse der Prozessführung und der Oberflächenbeschaffenheit vor den Wärmebehandlungen. Beide Nitrierverfahren zeigen unterschiedliche Korrosionsursachen bei vergleichbaren Nitrierergebnissen. Bei den gasnitrierten Varianten startet die Korrosion im Porensaum, bei den plasmanitrierten Varianten startet die Korrosion an Schleifriefen. Teil zwei der Arbeit beschäftigt sich mit einer nachträglichen Oxidation von nitrierten Oberflächen. Auf den Einfluss unterschiedlicher Oxidschichtdicken auf die Korrosionsbeständigkeit wurde ein spezielles Augenmerk gelegt. Eine Erhöhung der Schichtdicke führt zu verringerten Korrosionsbeständigkeiten, die Ursache dafür ist ein Ausgasen des Stickstoffes während des Oxidationsprozesses. Dies wurde mittels FIB Analysen an oxidierten Oberflächen und In-situ – Massenspektrometer Messungen während des Oxidationsprozesseses nachgewiesen. Teil drei der Arbeit zeigt das Potential von dicken Diamond like Carbon Schichten auf, um die Korrosionsbeständigkeit zu erhöhen. Durch spezielle Prozessführung kann die Schichtdicke auf mehr als 20µm erhöht werden. Dies führt zu einer dichten Oberfläche die eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit aufweist.