Hydrogeologie und Landschaftsgeschichte des Leopoldskroner Moores, Stadt Salzburg, Österreich

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenMasterarbeit

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Hydrogeologie und Landschaftsgeschichte des Leopoldskroner Moores, Stadt Salzburg, Österreich. / Nischler, Werner.
2015.

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenMasterarbeit

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title = "Hydrogeologie und Landschaftsgeschichte des Leopoldskroner Moores, Stadt Salzburg, {\"O}sterreich",
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keywords = "Hydrogeologie, Hydrologie, Salzburg, Leopoldskroner Moor, hydrology, hydrogeology, Salzburg, Leopoldskroner Moor",
author = "Werner Nischler",
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TY - THES

T1 - Hydrogeologie und Landschaftsgeschichte des Leopoldskroner Moores, Stadt Salzburg, Österreich

AU - Nischler, Werner

N1 - gesperrt bis null

PY - 2015

Y1 - 2015

N2 - Das Salzburger Becken wurde im letzten Spät- und Postglazial mit feinklastischen lakustrinen Sedimenten und fluviatilen Sanden verfüllt. Diese lakustrinen Sedimente, auch "Salzburger Seeton" genannt, stellt die stauende Schicht im Untergrund dar. Das Grundwasser strömt, in Sanden und Kiesen, die sich oberhalb dieser stauenden Schicht befinden, vom untersbergnahen Süden nach Norden, unter dem Leopoldskroner Moor in Richtung Salzburger Stadtgebiet. Im Nordosten infiltriert das Grundwasser die Salzach, im Nordwesten die Glan. Die Mächtigkeit des Grundwassers beträgt einige Meter bis wenige Zehnermeter. Der Aquifer ist zusammenhängend und ungespannt. Nur in Bereichen des Leopoldskroner Moores kann es durch Feinsand- und Schlufflagen zu gespannten Verhältnissen kommen. Ein zweiter stagnierender und moorbezogener Grundwasserleiter bildet sich über dem tieferliegenden Grundwasserleiter aus. Um die komplexe hydrologische und hydrogeologische Situation des Raumes Leopoldskron mit besonderem Bezug auf die Wechselwirkung Grundwasser-Oberflächenwasser zu charakterisieren, wurden auf Ämtern Daten in Form von Bohrprofilen erhoben. Es wurden sämtliche relevanten Daten manuell in geeignete Programme eingegeben, um später hydrogeologische Aussagen treffen zu können. Zudem wurden an Grundwassermessstellen die Parameter Abstich, Leitfähigkeit und pH-Wert über 13 Monate hin gemessen. An neun Grundwassermessstellen wurde eine chemische Analyse des Grundwassers durchgeführt. Überdies wurde die Sedimentfüllung des Salzburger Beckens einer sedimentologischen Untersuchungen und einer geomorphologischen Betrachtung unterzogen, um die Frage zu klären ob die Sande und Kiese von der Salzach oder der Königsseeache transportiert wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind: Die Königsseeache hat zweifelsfrei die Sande und Kiese im Bereich des Leopoldskroner Moor sedimentiert. Für die Grundwasserneubildung und die Grundwasserschwankungen ist rein der Niederschlag im Becken und an den Untersbergabhängen ausschlaggebend. Es finden sowohl Interaktionen Fließgewässer-Grundwasser, als auch moorbezogener Grundwasserleiter-tieferliegender Grundwasserleiter statt. Die Chemie des Grundwassers ist von karbonatisch–alkalischem Typ und spiegelt im Wesentlichen die Geologie des Einzugsgebietes wieder. Das Grundwasser unter dem Leopoldskroner Moor ist reduzierend. Der TOC-Gehalt und die elektrische Leitfähigkeit des Grundwassers sind erhöht. Außerhalb des Leopoldskroner Moores treten erhöhte Nitrat-Werte auf. Eine Grundwasserentnahme zur Gewinnung als Trinkwasser im Untersuchungsgebiet sollte durch folgende Faktoren nicht gestattet werden : 1) Die Grundwasserschwankungen sind hoch und niederschlagsbeeinflusst, was bedeutet dass es durch die Entnahme von Trinkwasser zu einer schnellen Erniedrigung des Grundwasserspiegels kommt und dadurch wird es verstärkt zur Infiltration von Flusswasser kommen. Dieses Flusswasser, vornehmlich aus der Glan, zeigt jedoch starke Beeinflussung des oberen moorbezogenen Grundwasserleiters, was sich in einer Erhöhung der Leitfähigkeit und der Temperatur der Glan Richtung Salzburger Stadtgebiet bemerkbar macht. 2) Durch die Grundwasserentnahmen und die damit verbundene Erniedrigung der Grundwasseroberfläche würden vermehrt Setzungserscheinungen im Zentimeter und Dezimeter Bereich auftreten. 3) Da die Grundwasserneubildung durch Niederschlag erfolgt, lässt sich daraus schließen, dass es nur eine gering schützende Sedimentüberdeckung gibt und die Filterwirkung der Kiese und Sande gering ist. 4) Das Grundwasser, mit erhöhten Werten an Nitrat, TOC (Total Organic Carbon) und elektrischer Leitfähigkeit ist nicht ohne aufwendige und umfangreiche Aufbereitung als Trinkwasser geeignet. 5) Die Interaktion Grundwasser-Oberflächenwasser und die Interaktion moorbezogener Grundwasserleiter-tieferliegender Grundwasserleiter sind sehr komplex und werden noch nicht genau verstanden.

AB - Das Salzburger Becken wurde im letzten Spät- und Postglazial mit feinklastischen lakustrinen Sedimenten und fluviatilen Sanden verfüllt. Diese lakustrinen Sedimente, auch "Salzburger Seeton" genannt, stellt die stauende Schicht im Untergrund dar. Das Grundwasser strömt, in Sanden und Kiesen, die sich oberhalb dieser stauenden Schicht befinden, vom untersbergnahen Süden nach Norden, unter dem Leopoldskroner Moor in Richtung Salzburger Stadtgebiet. Im Nordosten infiltriert das Grundwasser die Salzach, im Nordwesten die Glan. Die Mächtigkeit des Grundwassers beträgt einige Meter bis wenige Zehnermeter. Der Aquifer ist zusammenhängend und ungespannt. Nur in Bereichen des Leopoldskroner Moores kann es durch Feinsand- und Schlufflagen zu gespannten Verhältnissen kommen. Ein zweiter stagnierender und moorbezogener Grundwasserleiter bildet sich über dem tieferliegenden Grundwasserleiter aus. Um die komplexe hydrologische und hydrogeologische Situation des Raumes Leopoldskron mit besonderem Bezug auf die Wechselwirkung Grundwasser-Oberflächenwasser zu charakterisieren, wurden auf Ämtern Daten in Form von Bohrprofilen erhoben. Es wurden sämtliche relevanten Daten manuell in geeignete Programme eingegeben, um später hydrogeologische Aussagen treffen zu können. Zudem wurden an Grundwassermessstellen die Parameter Abstich, Leitfähigkeit und pH-Wert über 13 Monate hin gemessen. An neun Grundwassermessstellen wurde eine chemische Analyse des Grundwassers durchgeführt. Überdies wurde die Sedimentfüllung des Salzburger Beckens einer sedimentologischen Untersuchungen und einer geomorphologischen Betrachtung unterzogen, um die Frage zu klären ob die Sande und Kiese von der Salzach oder der Königsseeache transportiert wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind: Die Königsseeache hat zweifelsfrei die Sande und Kiese im Bereich des Leopoldskroner Moor sedimentiert. Für die Grundwasserneubildung und die Grundwasserschwankungen ist rein der Niederschlag im Becken und an den Untersbergabhängen ausschlaggebend. Es finden sowohl Interaktionen Fließgewässer-Grundwasser, als auch moorbezogener Grundwasserleiter-tieferliegender Grundwasserleiter statt. Die Chemie des Grundwassers ist von karbonatisch–alkalischem Typ und spiegelt im Wesentlichen die Geologie des Einzugsgebietes wieder. Das Grundwasser unter dem Leopoldskroner Moor ist reduzierend. Der TOC-Gehalt und die elektrische Leitfähigkeit des Grundwassers sind erhöht. Außerhalb des Leopoldskroner Moores treten erhöhte Nitrat-Werte auf. Eine Grundwasserentnahme zur Gewinnung als Trinkwasser im Untersuchungsgebiet sollte durch folgende Faktoren nicht gestattet werden : 1) Die Grundwasserschwankungen sind hoch und niederschlagsbeeinflusst, was bedeutet dass es durch die Entnahme von Trinkwasser zu einer schnellen Erniedrigung des Grundwasserspiegels kommt und dadurch wird es verstärkt zur Infiltration von Flusswasser kommen. Dieses Flusswasser, vornehmlich aus der Glan, zeigt jedoch starke Beeinflussung des oberen moorbezogenen Grundwasserleiters, was sich in einer Erhöhung der Leitfähigkeit und der Temperatur der Glan Richtung Salzburger Stadtgebiet bemerkbar macht. 2) Durch die Grundwasserentnahmen und die damit verbundene Erniedrigung der Grundwasseroberfläche würden vermehrt Setzungserscheinungen im Zentimeter und Dezimeter Bereich auftreten. 3) Da die Grundwasserneubildung durch Niederschlag erfolgt, lässt sich daraus schließen, dass es nur eine gering schützende Sedimentüberdeckung gibt und die Filterwirkung der Kiese und Sande gering ist. 4) Das Grundwasser, mit erhöhten Werten an Nitrat, TOC (Total Organic Carbon) und elektrischer Leitfähigkeit ist nicht ohne aufwendige und umfangreiche Aufbereitung als Trinkwasser geeignet. 5) Die Interaktion Grundwasser-Oberflächenwasser und die Interaktion moorbezogener Grundwasserleiter-tieferliegender Grundwasserleiter sind sehr komplex und werden noch nicht genau verstanden.

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