Die Kommissionierung in einem Lager stellt einen der größten Kostenverursacher der Lagerwirtschaft dar. Während Gegebenheiten wie Lagerstände, Lagerdrehung oder Saisonalität oftmals von den Entscheidungsträgern des Lagers selber nicht beeinflussbar sind, können dennoch Prozesse möglichst schlank und effizient gestaltet werden. Als bedeutendste Optimierungsmöglichkeiten werden bessere Lagerhaltung, Auftragszusammenfassung, und Routenoptimierung betrachtet. Speziell in Situationen mit konstant hoher Lagerdrehung und homogenen Produkten kann die Kommissionierung weitestgehend automatisiert und durch Aufbau von Anlagevermögen der Einsatz von Humankräften substituiert werden. Jedoch eignet sich nicht jede Branche für ein vollautomatisiertes Lagersystem, sei es wegen ausgeprägter Saisonalität oder inhomogener Produkte. Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Formen der Kommissionierbereitstellung in Handelslagern“ und gibt einen Einblick in bekannte Formen von Nachschubssteuerungen und Kommissioniersystemen. Es wird auf die Lagerhaltung samt deren Kernprozessen eingegangen, auf neueste Methoden und Entwicklungen hingewiesen, weiters werden Strategien der Nachschubssteuerung vorgestellt. Danach werden in einer Fallstudie des Möbelhandels durch Variation der Standardprozesse von Lagerzonung und Platzzuordnung Verbesserungspotentiale identifiziert und verglichen. Der Fokus liegt hierbei auf reinen Änderungen der Abläufe, es wird kein zusätzliches Anlagevermögen für diese Varianten benötigt. Ergebnisse sind eine Gegenüberstellung der Ist-Situation mit den entwickelten möglichen Soll-Varianten und Empfehlungen für eine Optimierung der Nachschub- und Kommissionierprozesse. Dabei werden verschiedene, technisch machbare Szenarien entwickelt, um die daraus resultierenden Verschiebungen von Arbeitsaufwand zwischen den Arbeitsbereiche zu verdeutlichen. Es werden Einsparungspotentiale im zweistelligen Prozentbereich ermittelt, welche abhängig von der eingesetzten Lagertechnik leicht variieren.