Heute ist es nach wie vor eine technische Herausforderung eine Tiefbohrung für die Erdöl-, Erdgas- sowie der Geothermal Industrie präzise, schnell und kostengünstig abzuteufen. Aufgrund des hohen Ölpreises in den letzten Jahren und der allgemein in der Erdölindustrie konservativen Denkweise, kamen neue Technologien nur schleppend auf dem Markt. Die aktuelle Preisentwicklung und steigende Umweltanforderungen fordern jedoch Kostenreduktion, Effizienzsteigerung, hohe Sicherheit und Nachhaltigkeit, während des Bohrprozesses und über den gesamten Lebenszyklus einer Fördersonde. Diese Arbeit beschäftigt sich mit einer Machbarkeitsstudie eines Well Scale Laboratory (WSL) an der Location Palmer, im untersten Teil des Erzberges in Eisenerz, Steiermark. Dazu sollte ein speziell für Forschungszwecke mit Sensorik bestückter Bohrturm, Bohrstrang und Bohrloch verwendet werden. Die Forschungsschwerpunkte für dieses in Kontinentaleuropa einzigartige Projekt sind Bohrprozessdynamik Optimierung, Zementierungsintegrität und Leichtgewichtbohren. Des Weiteren bietet das WSL Studenten und Mitarbeiter der Industrie reale Übungs-, Simulations- und Fortbildungsmöglichkeiten unter realen Bedingungen. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den örtlichen Gegebenheiten am Bohrplatz Palmer. Dazu zählt sowohl die Geographie und Geologie, als auch die Wetterbedingungen und wichtige Infrastruktur, wie Transportwege und Rettungswesen im Raum Eisenerz. Der zweite Teil beschäftigt sich mit möglichen Forschungs- und Ausbildungsthemen die am WSL durchgeführt werden können. Die Themen sind aufgeteilt in die Bereiche Tiefbohrtechnik, Produktion, Lagerstättenkunde, Geologie und Geophysik. Der Dritte Teil behandelt die zum Bohren benötigten Ausrüstungsgegenstände, das benötigte Personal sowie eine wirtschaftliche Analyse des WSL. Anschließend folgen Vorschläge für die weiteren Schritte um das Projekt zu verwirklichen.