Individuelle Kundenwünsche, eine hohe Verfügbarkeit aller Konsumgüter und ein grundlegendes Maß an Flexibilität erfordern eine ausgezeichnete Zusammenarbeit innerhalb der gesamten Supply Chain, um den Bedürfnissen der Konsumenten gerecht werden zu können. Darüber hinaus kommt es zu einer wachsenden Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel. Im speziellen Marktumfeld in Österreich führt dies dazu, dass große Handelsunternehmen zunehmend Marktmacht erlangen. Der Erfolg der Konsumgüterhersteller steht im direkten Zusammenhang mit der Leistung der führenden Lebensmitteleinzelhändler. In der Folge ergeben sich viele Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen den Herstellern und dem Lebensmitteleinzelhandel. Im theoretischen Teil der Arbeit stehen die Supply Chain Collaboration (SCC), die unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Lebensmitteleinzelhandel und der österreichische Lebensmitteleinzelhandel im Mittelpunkt. Im empirischen Teil wurden halbstandardisierte Interviews mit Experten durchgeführt, um einen Einblick in die gegenwärtige Situation in Österreich zu bekommen. Die Interviews wurden mit einer qualitativen Inhaltsanalyse nach MAYRING analysiert. Dabei zeigte sich, dass hinsichtlich SCC keine Einheitlichkeit herrscht, die verschiedensten Ausprägungsarten existieren und geringes Interesse zur Zusammenarbeit der Lebensmitteleinzelhändler mit den Herstellern besteht. Ein Grund für die fehlende Kooperation ist neben der vorherrschenden Kultur die Verteilung der Marktanteile am österreichischen Markt, welche auf wenige Unternehmen konzentriert ist. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist entgegengebrachtes Vertrauen zwischen den agierenden Parteien und eine gegenseitige Unterstützung aller involvierten Organisationsteile. Um im Bereich SCC zukünftig solide und potentialnutzend agieren zu können, muss es in der nahen Zukunft Verbesserungen bei der gemeinsamen Bedarfsplanung geben.