Erzpetrographische und geochemische Analyse der polymetallischen Kupferlagerstätte Walchen bei Öblarn, Steiermark

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenMasterarbeit

Abstract

Bei der stratiformen Sulfidlagerstätte Walchen handelt es sich um eine Fe-reiche, sedimentär-exhalativ gebildete Vererzung, welche in grünschieferfaziellen Sedimentgesteinen auftritt. Die Ost-West verlaufenden Erzlager liegen in einer Grenzzone zwischen dem Wölzer-Glimmerschieferkomplex und der Ennstaler Phyllitzone und sind von äußerst komplexer Zusammensetzung. Insgesamt lassen sich fünf Erz-Typen unterscheiden: Pyrit-, Pyrrhotin-, Chalkopyrit-, Sphalerit-Imprägnationserz und Pyrrhotin-Derberz. Haupt-Erzminerale sind, nach Häufigkeit geordnet, Pyrit, Pyrrhotin, Chalkopyrit, Sphalerit und Galenit. Neben- und Spurengemengteile sind Arsenopyrit, Zinnkies, Ag-führendes Fahlerz, Boulangerit, Bournonit, Ullmannit-Willyamit, Jamesonit, Kassiterit, Ilmenit, Gudmundit, Bi-Sb-Legierungen und Ag-Au-Hg-Phasen. Bei der Gangart handelt es sich um nicht sulfidische Begleitminerale. Überwiegend kommen Quarz, Alkali-Feldspat, Phyllosilikate und Karbonate (Dolomit-Ankerit, Siderit) vor. Akzessorisch treten Monazit- und Xenotim-Gruppenminerale, Rutil, Ilmenit, Uraninit sowie Zirkon auf. Das Nebengestein besteht im Allgemeinen aus den gleichen Mineralen, allerdings fehlt hier das Fe-Karbonat. Mineralogisch und geochemisch unterscheiden sich die Gesteine aus dem Liegenden und Hangenden der Vererzung nur in den Spurenelementkonzentrationen (Cr, Ni). Im Zuge der Arbeit wurden LA-ICP-MS Spurenelementanalysen von Pyrit, Pyrrhotin, Chalkopyrit und Sphalerit ausgewertet. Pyrit zeigt eine starke Anreicherung von Co (543 ppm) und As (1099 ppm). Chalkopyrit weist erhöhte Median-Gehalte von Ag (190 ppm) und In (51 ppm) auf. Sphalerit zeigt eine starke Anreicherung von Fe (8,4 %) und In (111 ppm). Eine Anreichung von Spurenelementen in einem bestimmten Erz-Typ konnte nicht erkannt werden. Sphalerite und Chalkopyrite in den Derberzproben (Ph-DE) zeigen am häufigsten erhöhte Konzentrationen von Spurenelementen. Mineralchemische Analysen zeigen, dass die metamorphe Überprägung der Lagerstätte bei Temperaturen von mindestens 350°C und Drucken von etwa 3,8 kbar stattgefunden hat. Uran-Blei-Messungen mit der Elektronenstrahl-Mikrosonde an Mikro-Uraniniten aus den Imprägnationserzen ergeben ein mittleres Alter von 93 ma, welches die letzte Metamorphose der Gesteine datiert.

Details

Titel in ÜbersetzungOre petrographic and geochemical analysis of the polymetallic copper deposit Walchen near Öblarn, Styria
OriginalspracheDeutsch
QualifikationDipl.-Ing.
Gradverleihende Hochschule
Betreuer/-in / Berater/-in
Datum der Bewilligung25 Juni 2021
StatusVeröffentlicht - 2021