Erstellung einer geschlossenen Simulationskette zur Optimierung der Schwingfestigkeit von geschmiedeten Bauteilen aus Nickelbasislegierungen

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenDissertation

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@phdthesis{5b09260fe8da4abab290bf9655a71b84,
title = "Erstellung einer geschlossenen Simulationskette zur Optimierung der Schwingfestigkeit von geschmiedeten Bauteilen aus Nickelbasislegierungen",
abstract = "Um einem st{\"a}ndig sinkenden finanziellen und zeitlichen Aufwand f{\"u}r Entwicklungszyklen, bei steigender Ausfallsicherheit und Energieeffizienz eines Bauteils, gerecht zu werden, werden nicht nur Belastungsszenarien sondern ganze Fertigungsprozesse virtuell nachgestellt. Das langfristige Ziel dabei ist es den kompletten Fertigungs- und Auslegungsprozess beginnend vom Vormaterial, {\"u}ber das Bauteildesign, gefolgt von allen relevanten Fertigungsschritten bis hin zur Lebensdauerberechung unter realen Belastungen in einer geschlossenen Simulationskette abbilden zu k{\"o}nnen. H{\"o}chstbeanspruchte Flugzeugbauteile werden h{\"a}ufig im Heissschmiedeprozess hergestellt, um den hohen Anforderungen der Luftfahrtindustrie zu entsprechen. Hier sind oft die Legierungen Ti6Al4V und Inconel{\textregistered}718 anzutreffen, je nachdem ob gro{\ss}e Festigkeit bei geringer Dichte oder hohe Warmfestigkeit gefordert werden. Mit dem Schmiede- und anschlie{\ss}enden W{\"a}rmebehandlungsprozess kann nicht nur ein Bauteil mit einer komplexen Geometrie nahe der Endkontur hergestellt werden, sondern auch mechanische Eigenschaften k{\"o}nnen durch die starke Prozessabh{\"a}ngigkeit des resultierenden Gef{\"u}ges gezielt beeinflusst werden. In der vorliegenden Arbeit wurden Tools f{\"u}r die durchgehende Simulationskette von geschmiedeten Bauteilen entwickelt, sowie schon bestehende Tools erweitert. Dadurch ist es m{\"o}glich in einer Gestalt- und Formoptimierung ein Bauteil zu generieren, das bei minimalem Gewicht maximale Steifigkeit besitzt. Im n{\"a}chsten Schritt kann in dieser optimierten Geometrie gezielt durch eine Optimierung des Schmiede- und W{\"a}rmebehandlungsprozesses jenes Gef{\"u}ge erzeugt werden, das die bestm{\"o}gliche lokale Schwingfestigkeit verspricht. Daf{\"u}r wurde eine Schnittstelle zwischen der Software zur Schmiedesimulation und einem Optimierer geschaffen, wodurch eine Vielzahl von Schmiede- und W{\"a}rmebehandlungsparameter hinsichtlich Schwingfestigkeit optimiert werden k{\"o}nnen. Um einen Link zwischen Schwingfestigkeit und Schmiede- bzw. W{\"a}rmebehandlungsparameter bereitstellen zu k{\"o}nnen, wodurch eine Optimierung erst m{\"o}glich wird, ist das Verst{\"a}ndnis {\"u}ber die Zusammenh{\"a}nge folgender Teilbereiche von entscheidender Bedeutung. Der erste Bereich stellt die Abh{\"a}ngigkeit des Gef{\"u}ges von den einzelnen Schmiede- und W{\"a}rmebehandlungsparametern dar, wof{\"u}r ein prozessabh{\"a}ngiges, {\"u}ber weite Temperaturen und Dehnraten g{\"u}ltiges, Gef{\"u}gemodell erforderlich ist. Der zweite Bereich muss die Beschreibung des Gef{\"u}geeinflusses auf die lokale Schwingfestigkeit des Materials zur Verf{\"u}gung stellen und die Vorhersage von lokalen W{\"o}hlerlinien erm{\"o}glichen. W{\"a}hrend Gef{\"u}gemodelle f{\"u}r beide Legierungen sowie ein W{\"o}hlerlinienmodell f{\"u}r Ti6Al4V aktuell schon zur Verf{\"u}gung stehen, stellt die Entwicklung eines gef{\"u}geabh{\"a}ngigen W{\"o}hlerlinienmodells f{\"u}r Inconel{\textregistered}718 einen Hauptteil dieser Arbeit dar. F{\"u}r das temperatur- und gef{\"u}geabh{\"a}ngige W{\"o}hlerlinienmodell wurden zahlreiche Schliffe und Bruchfl{\"a}chen von geschmiedeten Bauteilen analysiert und den Ergebnissen von zyklischen Probenversuchen gegen{\"u}bergestellt. Mithilfe von statistischen Auswerteverfahren wurden schlie{\ss}lich jene von den zahlreich untersuchten Gef{\"u}geparametern isoliert, f{\"u}r die eine signifikante Korrelation mit der Schwingfestigkeit gefunden werden konnte. Das W{\"o}hlerlinienmodell wurde als Funktion von Beanspruchungstemperatur und den relevanten Gef{\"u}geparametern formelm{\"a}{\ss}ig beschrieben. Die Kette wird mit einem Postprozessor geschlossen, der von B{\"o}hler Schmiedetechnik GmbH & Co KG entwickelt wurde. Unter anderem besitzt dieser die Ergebnisse aus Gestalt- und Formoptimierung sowie aus Optimierung des Schmiede- und W{\"a}rmebehandlungsprozess als Input. Der Postprozessor erm{\"o}glicht es die Lebensdauer von hinsichtlich Erm{\"u}dung optimierten Bauteilen f{\"u}r einachsige aber auch f{\"u}r multiaxiale Belastung unter Ber{\"u}cksichtung der lokalen gef{\"u}geabh{\"a}ngigen Schwingfestigkeit zu berechnen.",
keywords = "Fatigue strength, S/N-curve model, titanium alloy, nickel-based alloy, forging process, aircraft engineering, optimization, Betriebsfestigkeit, W{\"o}hlerlinienmodell, Titanlegierung, Nickelbasislegierung, Schmiedeprozess, Flugzeugbau, Optimierung",
author = "Hermann Maderbacher",
note = "nicht gesperrt",
year = "2013",
language = "Deutsch",

}

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TY - BOOK

T1 - Erstellung einer geschlossenen Simulationskette zur Optimierung der Schwingfestigkeit von geschmiedeten Bauteilen aus Nickelbasislegierungen

AU - Maderbacher, Hermann

N1 - nicht gesperrt

PY - 2013

Y1 - 2013

N2 - Um einem ständig sinkenden finanziellen und zeitlichen Aufwand für Entwicklungszyklen, bei steigender Ausfallsicherheit und Energieeffizienz eines Bauteils, gerecht zu werden, werden nicht nur Belastungsszenarien sondern ganze Fertigungsprozesse virtuell nachgestellt. Das langfristige Ziel dabei ist es den kompletten Fertigungs- und Auslegungsprozess beginnend vom Vormaterial, über das Bauteildesign, gefolgt von allen relevanten Fertigungsschritten bis hin zur Lebensdauerberechung unter realen Belastungen in einer geschlossenen Simulationskette abbilden zu können. Höchstbeanspruchte Flugzeugbauteile werden häufig im Heissschmiedeprozess hergestellt, um den hohen Anforderungen der Luftfahrtindustrie zu entsprechen. Hier sind oft die Legierungen Ti6Al4V und Inconel®718 anzutreffen, je nachdem ob große Festigkeit bei geringer Dichte oder hohe Warmfestigkeit gefordert werden. Mit dem Schmiede- und anschließenden Wärmebehandlungsprozess kann nicht nur ein Bauteil mit einer komplexen Geometrie nahe der Endkontur hergestellt werden, sondern auch mechanische Eigenschaften können durch die starke Prozessabhängigkeit des resultierenden Gefüges gezielt beeinflusst werden. In der vorliegenden Arbeit wurden Tools für die durchgehende Simulationskette von geschmiedeten Bauteilen entwickelt, sowie schon bestehende Tools erweitert. Dadurch ist es möglich in einer Gestalt- und Formoptimierung ein Bauteil zu generieren, das bei minimalem Gewicht maximale Steifigkeit besitzt. Im nächsten Schritt kann in dieser optimierten Geometrie gezielt durch eine Optimierung des Schmiede- und Wärmebehandlungsprozesses jenes Gefüge erzeugt werden, das die bestmögliche lokale Schwingfestigkeit verspricht. Dafür wurde eine Schnittstelle zwischen der Software zur Schmiedesimulation und einem Optimierer geschaffen, wodurch eine Vielzahl von Schmiede- und Wärmebehandlungsparameter hinsichtlich Schwingfestigkeit optimiert werden können. Um einen Link zwischen Schwingfestigkeit und Schmiede- bzw. Wärmebehandlungsparameter bereitstellen zu können, wodurch eine Optimierung erst möglich wird, ist das Verständnis über die Zusammenhänge folgender Teilbereiche von entscheidender Bedeutung. Der erste Bereich stellt die Abhängigkeit des Gefüges von den einzelnen Schmiede- und Wärmebehandlungsparametern dar, wofür ein prozessabhängiges, über weite Temperaturen und Dehnraten gültiges, Gefügemodell erforderlich ist. Der zweite Bereich muss die Beschreibung des Gefügeeinflusses auf die lokale Schwingfestigkeit des Materials zur Verfügung stellen und die Vorhersage von lokalen Wöhlerlinien ermöglichen. Während Gefügemodelle für beide Legierungen sowie ein Wöhlerlinienmodell für Ti6Al4V aktuell schon zur Verfügung stehen, stellt die Entwicklung eines gefügeabhängigen Wöhlerlinienmodells für Inconel®718 einen Hauptteil dieser Arbeit dar. Für das temperatur- und gefügeabhängige Wöhlerlinienmodell wurden zahlreiche Schliffe und Bruchflächen von geschmiedeten Bauteilen analysiert und den Ergebnissen von zyklischen Probenversuchen gegenübergestellt. Mithilfe von statistischen Auswerteverfahren wurden schließlich jene von den zahlreich untersuchten Gefügeparametern isoliert, für die eine signifikante Korrelation mit der Schwingfestigkeit gefunden werden konnte. Das Wöhlerlinienmodell wurde als Funktion von Beanspruchungstemperatur und den relevanten Gefügeparametern formelmäßig beschrieben. Die Kette wird mit einem Postprozessor geschlossen, der von Böhler Schmiedetechnik GmbH & Co KG entwickelt wurde. Unter anderem besitzt dieser die Ergebnisse aus Gestalt- und Formoptimierung sowie aus Optimierung des Schmiede- und Wärmebehandlungsprozess als Input. Der Postprozessor ermöglicht es die Lebensdauer von hinsichtlich Ermüdung optimierten Bauteilen für einachsige aber auch für multiaxiale Belastung unter Berücksichtung der lokalen gefügeabhängigen Schwingfestigkeit zu berechnen.

AB - Um einem ständig sinkenden finanziellen und zeitlichen Aufwand für Entwicklungszyklen, bei steigender Ausfallsicherheit und Energieeffizienz eines Bauteils, gerecht zu werden, werden nicht nur Belastungsszenarien sondern ganze Fertigungsprozesse virtuell nachgestellt. Das langfristige Ziel dabei ist es den kompletten Fertigungs- und Auslegungsprozess beginnend vom Vormaterial, über das Bauteildesign, gefolgt von allen relevanten Fertigungsschritten bis hin zur Lebensdauerberechung unter realen Belastungen in einer geschlossenen Simulationskette abbilden zu können. Höchstbeanspruchte Flugzeugbauteile werden häufig im Heissschmiedeprozess hergestellt, um den hohen Anforderungen der Luftfahrtindustrie zu entsprechen. Hier sind oft die Legierungen Ti6Al4V und Inconel®718 anzutreffen, je nachdem ob große Festigkeit bei geringer Dichte oder hohe Warmfestigkeit gefordert werden. Mit dem Schmiede- und anschließenden Wärmebehandlungsprozess kann nicht nur ein Bauteil mit einer komplexen Geometrie nahe der Endkontur hergestellt werden, sondern auch mechanische Eigenschaften können durch die starke Prozessabhängigkeit des resultierenden Gefüges gezielt beeinflusst werden. In der vorliegenden Arbeit wurden Tools für die durchgehende Simulationskette von geschmiedeten Bauteilen entwickelt, sowie schon bestehende Tools erweitert. Dadurch ist es möglich in einer Gestalt- und Formoptimierung ein Bauteil zu generieren, das bei minimalem Gewicht maximale Steifigkeit besitzt. Im nächsten Schritt kann in dieser optimierten Geometrie gezielt durch eine Optimierung des Schmiede- und Wärmebehandlungsprozesses jenes Gefüge erzeugt werden, das die bestmögliche lokale Schwingfestigkeit verspricht. Dafür wurde eine Schnittstelle zwischen der Software zur Schmiedesimulation und einem Optimierer geschaffen, wodurch eine Vielzahl von Schmiede- und Wärmebehandlungsparameter hinsichtlich Schwingfestigkeit optimiert werden können. Um einen Link zwischen Schwingfestigkeit und Schmiede- bzw. Wärmebehandlungsparameter bereitstellen zu können, wodurch eine Optimierung erst möglich wird, ist das Verständnis über die Zusammenhänge folgender Teilbereiche von entscheidender Bedeutung. Der erste Bereich stellt die Abhängigkeit des Gefüges von den einzelnen Schmiede- und Wärmebehandlungsparametern dar, wofür ein prozessabhängiges, über weite Temperaturen und Dehnraten gültiges, Gefügemodell erforderlich ist. Der zweite Bereich muss die Beschreibung des Gefügeeinflusses auf die lokale Schwingfestigkeit des Materials zur Verfügung stellen und die Vorhersage von lokalen Wöhlerlinien ermöglichen. Während Gefügemodelle für beide Legierungen sowie ein Wöhlerlinienmodell für Ti6Al4V aktuell schon zur Verfügung stehen, stellt die Entwicklung eines gefügeabhängigen Wöhlerlinienmodells für Inconel®718 einen Hauptteil dieser Arbeit dar. Für das temperatur- und gefügeabhängige Wöhlerlinienmodell wurden zahlreiche Schliffe und Bruchflächen von geschmiedeten Bauteilen analysiert und den Ergebnissen von zyklischen Probenversuchen gegenübergestellt. Mithilfe von statistischen Auswerteverfahren wurden schließlich jene von den zahlreich untersuchten Gefügeparametern isoliert, für die eine signifikante Korrelation mit der Schwingfestigkeit gefunden werden konnte. Das Wöhlerlinienmodell wurde als Funktion von Beanspruchungstemperatur und den relevanten Gefügeparametern formelmäßig beschrieben. Die Kette wird mit einem Postprozessor geschlossen, der von Böhler Schmiedetechnik GmbH & Co KG entwickelt wurde. Unter anderem besitzt dieser die Ergebnisse aus Gestalt- und Formoptimierung sowie aus Optimierung des Schmiede- und Wärmebehandlungsprozess als Input. Der Postprozessor ermöglicht es die Lebensdauer von hinsichtlich Ermüdung optimierten Bauteilen für einachsige aber auch für multiaxiale Belastung unter Berücksichtung der lokalen gefügeabhängigen Schwingfestigkeit zu berechnen.

KW - Fatigue strength

KW - S/N-curve model

KW - titanium alloy

KW - nickel-based alloy

KW - forging process

KW - aircraft engineering

KW - optimization

KW - Betriebsfestigkeit

KW - Wöhlerlinienmodell

KW - Titanlegierung

KW - Nickelbasislegierung

KW - Schmiedeprozess

KW - Flugzeugbau

KW - Optimierung

M3 - Dissertation

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