Werkzeuge für die Kaltmassivumformung, die häufig aus hochfesten pulvermetallurgisch hergestellten (PM) Werkzeugstählen gefertigt werden, versagen in vielen Fällen aufgrund von Ermüdung. Über die Rolle der einzelnen Stadien des Ermüdungsversagens, Ermüdungsrissinitiation, Ermüdungsrisswachstum und Restbruch, in Bezug auf die Werkzeuglebensdauer ist wenig bekannt. An drei mikrostrukturell unterschiedlichen Werkzeugstählen wurden daher das Ermüdungsrissinitiationsverhalten und das Ermüdungsrisswachstumsverhalten unter verschiedenen Einflussgrößen geprüft. Um das Ermüdungsrissinitiationsverhalten unter typischen Belastungsbedingungen in der Kaltmassivumformung im Rasterelektronenmikroskop (REM) zu charakterisieren wurde eine spezielle Methode entwickelt. Das Ermüdungsrisswachstumsverhalten für positive und negative Spannungsverhältnisse wurde anhand von Rissfortschrittskurven studiert. Die in den untersuchten Werkzeugstählen auftretenden Bruchmechanismen unter Ermüdungsbeanspruchung wurden über fraktographische Untersuchungen und Überlastexperimente charakterisiert. Die Untersuchungen dienten einerseits dazu, das Ermüdungsverhalten in diesen Stählen besser zu verstehen und andererseits Methoden zur physikalisch basierten Abschätzung der Lebensdauer von ermüdungsbeanspruchten Werkzeugen zu erstellen.