Schnellarbeitsstähle werden hauptsächlich als Zerspanungs-, Umform- und Feinschneidwerkzeuge eingesetzt. In diesen Anwendungsbereichen werden die Stähle sehr großen mechanischen Kräften bei hohen Temperaturen ausgesetzt. Die besonderen Eigenschaften der Schnellarbeitsstähle sind daher ihre hohe Härte und Warmhärte sowie ihr hervorragender Verschleißwiderstand. Neben der schmelzmetallurgischen Fertigung gibt es auch die Möglichkeit Schnellarbeitsstähle pulvermetallurgisch durch Verdüsen einer Schmelze und anschließendem heißisostatischen Pressen herzustellen. Alle Vorteile der pulvermetallurgischen Herstellroute, wie die homogene Karbidverteilung und die fehlende Makroseigerung, sind im Wesentlichen auf die hohen Erstarrungsgeschwindigkeiten der kleinen Pulverteilchen zurückzuführen. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, festzustellen, ob die mechanischen Eigenschaften durch unterschiedliche Pulverfraktionen beeinflusst werden. Dazu wurde das verdüste Pulver des kommerziell erhältlichen Böhler Schnellarbeitsstahles S290PM in sieben Pulverfraktionen ausgesiebt. Das mechanische Verhalten der Stähle verschiedener Pulverfraktionen wurde dann mit Hilfe von Zugversuchen, Bruchzähigkeitsbestimmungen und Härte - Anlasskurven ermittelt und verglichen. Dabei wurden, ausgehend vom Pulver bis hin zum vergüteten Stahl, Beziehungen zwischen dem Gefüge und den Eigenschaften hergestellt.