Ein stecken gebliebenes Bohrgestänge ist eine Herausforderung für den weiteren Bohrfortschritt, erhöht die Nebenzeiten des Projektes und erhöht dadurch die Gesamtkosten. Schätzungen zufolge belaufen sich die jährlichen Zusatzkosten durch stecken gebliebenes Gestänge aud mehrere hundert Millionen US-Dollar. Etwa 25% der Nebenzeiten während des Bohrens entfallen auf das Festsitzen des Stranges. 30,5% hiervon wurde durch Feststecken aufgrund des Differenzdrucks, dem Seitenkleben, verursacht. Das Seitenkleben entsteht dadurch, dass bei Anliegen des Bohrgestänges an der Bohrlochwand ein Teil des Umfangs einem anderen Druck ausgesetzt ist wie der Rest des Stranges. Dieser Druckunterschied zwischen Bohrschlammhydrostatik und dem Formationsdruck presst den Bohrstrang and die Wand und kann ein Loskommen verhindern. Dieses Festkleben kann jedoch bei sorgfältiger Planung und gewissenhafter Umsetzung nahezu gänzlich vermieden werden. Unsachgemäßer Betrieb, falsche Arbeitsvorschriften, unbekannte geologische Formationen und inadequates Equipment können das Feststecken begünstigen. Steckt das Gestänge fest, so kann das Lösen beträchtlichen Aufwand erfordern. Abgesehen von der zusätzlichen Zeit und den erhöhten Kosten ist einem feststeckenden Bohrstrang ein erhöhtes Sicherheitsrisiko inherent. Es gibt anerkannte Praktiken seitens der Öl- & Gasindustrie wie das Seitenkleben verhindert werden sollte und welche Arbeitsvorschriften angewand werden sollte das Gestänge festkleben. Das frühzeitige Erkennen eines bevorstehenden Seitenklebens beruht auf der Erfahrung des Personals und deren Interpretation der Messwerte. Ziel dieser Arbeit ist es, mithilfe eines modernen Bohrsimulators, Traingsszenarios zu entwickeln. Mithilfe dessen können Studenten und Fachleute ihre Fähigkeiten in der Früherkennung verbessern sowie die zu setzenden Maßnahmen einüben. Dies an einem Simulator zu erlernen soll die Nebenzeit verkürzen, Kosten einsparen und der Erhöhung der Arbeitssicherheit dienen.