Um Gewicht einzusparen und um die Effizienz zu steigern sollen schwere Legierungen für Bauteile durch Leichtmetalllegierungen, wie z.B. Ti-Al, ersetzt werden. Zur Verbesserung deren oft geringen Oxidations- und Verschleißbeständigkeit, vor allem bei Temperaturen über 750°C, sind effektive Oberflächenbehandlungen notwendig, wie z.B. das Beschichten mit Hartstoffen, welche hohe mechanische Eigenschaften und thermische Stabilität aufweisen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde der Einfluss der Legierungselemente Y und Nb auf Mikrostruktur, mechanische Eigenschaften und thermische Stabilität von Ti-Al-N Verschleißschutzschichten untersucht. Die Ti-Al-M-N-Schichten, (M = Y bzw. Nb), wurden mit einem plasma-unterstützten physikalischen Verdamfpungsverfahren (PVD), unter Verwendung von 0, 2, 4, und 8 at.% Y bzw. Nb legierten Ti-Al-Kathoden hergestellt. In-situ Hochtemperatur-Röntgendiffraktometrie, Transmissionselektronenmikroskopie, Nanoindentationsversuche und simultane Thermoanalyse kamen bei der Untersuchung der Schichten zur Anwendung. Mit steigendem Y-Gehalt in den Ti-Al-Y-N-Schichten kommt es zu einem Übergang der Mikrostruktur von ursprünglich einphasig kubisch über zweiphasig kubisch-hexagonal, zu schließlich einphasig hexagonal. Hingegen kommt es durch Nb-Zugabe zu keiner Veränderung der einphasig-kubischen Mikrostruktur. Mit der Mikrostrukturveränderung der Ti-Al-Y-N-Schichten kommt es zu einer Verringerung der Härte und des Indentations-Moduls mit zunehmendem Y-Gehalt. Jedoch führt die Zugabe von Nb zu Ti-Al-N zu einem Anstieg der Härte und des Indentations-Moduls. Die Beschichtungssysteme Ti-Al-Y-N und Ti-Al-Nb-N zeigen bei Wärmebehandlungen ansteigende thermische Stabilität, in Bezug auf Entmischung und Umwandlung deren metastabiler Phasen. Die Untersuchungen weisen auf ein hohes Potential der Schichtsysteme für Hochtemperaturanwendungen hin.