Charakterisierung des Lichtstreuverhaltens und der Morphologie von thermotropen Verglasungen auf Thermoplastbasis
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
Standard
2010.
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
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TY - THES
T1 - Charakterisierung des Lichtstreuverhaltens und der Morphologie von thermotropen Verglasungen auf Thermoplastbasis
AU - Seemann, Michael
N1 - gesperrt bis 17-11-2013
PY - 2010
Y1 - 2010
N2 - Thermotrope Systeme mit fixierten Domänen (TSFD) sind funktionale Schichten die aus thermotropen Additiven bestehen, die statisch in einem Matrixmaterial (meist ein Duromer) eingebettet sind und als Streudomäne fungieren. Diese Additive ändern bei Erreichen eines Temperaturschwellwerts, der so genannten Schalttemperatur (i.A. der Schmelztemperatur des Additivs) sprunghaft ihren Brechungsindex, wodurch eine Änderung des Strahlungstransmissionsvermögens der TSFD eintritt. Wird die Schalttemperatur wieder unterschritten geht die Schicht wieder in ihren Ausgangszustand über. Die vorliegende Arbeit befasste sich mit der Herstellung und Analyse von TSFD mit Thermoplastmatrix. Es wurden TSFD mit einer Matrix aus Polymethylmethacrylat (PMMA) bzw. aus cyclischen Olefin Copolymeren (COC) und unterschiedlichen polaren und unpolaren Substanzen als thermotrope Komponenten compoundiert. Das Granulat wurde anschließend bei unterschiedlichen Verarbeitungstemperaturen zu Platten mit einer Dicke von ~0,4 mm verpresst. Die TSFD wurden zunächst morphologisch hinsichtlich Streudomänengröße und -verteilung untersucht. Weiters wurden die Proben hinsichtlich ihrer solar-optischen Eigenschaften als Funktion der Temperatur mittels UV/Vis/NIR Spektroskopie charakterisiert, wobei zur Probentemperierung zwei unterschiedliche Probentemperierkammern verwendet und verglichen wurden. Lichtmikroskopische und rasterkraftmikroskopische Untersuchungen zeigten über die Schichtdicke gleichmäßig verteilte, annähernd kugelförmige Streudomänen mit Durchmessern zwischen 200 nm und 12 µm, wobei die Streudomänengröße von der gewählten Verarbeitungstemperatur abhängig war. Auch die Strahlungstransmissionseigenschaften der TSFD änderten sich in Abhängigkeit der zur Schichtherstellung verwendeten Verarbeitungstemperatur. Es wurde jedoch kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Streudomänengröße und den Lichtstreueigenschaften der Schichten festgestellt. Die Art der Probentemperierung erwies sich als signifikante Einflussgröße auf die detektierte solare Transmission. In Heizaufbau A wurde die Probe von allen Seiten gleichmäßig durchwärmt. Es ergaben sich Schalttemperaturen der TSFD zwischen 59 und 91 °C. Aufgrund der die Probe allseitig umgebenden Heizelemente erreichte jedoch nicht die ganze von der Probe transmittierte Strahlung (insbesondere der gestreute Anteil) den Detektor, weshalb die Messergebnisse kalibriert werden mussten. Die hemisphärische solare Transmission änderte sich von 56 bis 81 % im ungeschalteten Zustand auf 73 bis 90 % im geschalteten Zustand. Durch Heizaufbau B erfolgte die Probenerwärmung nur von einer Seite, weshalb die Schalttemperaturen der TSFD aufgrund einer ungleichmäßigen Probentemperierung zu höheren Werten verschoben wurden, wobei kein klarer Schaltpunkt erkennbar war. Es ergaben sich bei diesem Heizaufbau jedoch keine Streustrahlungsverluste. Im ungeschalteten Zustand zeigten die TSFD Prototyp-Schichten eine hemisphärische solare Transmission zwischen 59 und 87 %. Im geschalteten Zustand wurden hemisphärische solare Transmissionsgrade zwischen 79 und 88 % bestimmt. Der Vergleich des Schaltverhaltens der TSFD mit thermischen Übergängen im Additiv aus Messungen mittels Differential Scanning Calorimetry ergab eine ausgezeichnete Korrelation.
AB - Thermotrope Systeme mit fixierten Domänen (TSFD) sind funktionale Schichten die aus thermotropen Additiven bestehen, die statisch in einem Matrixmaterial (meist ein Duromer) eingebettet sind und als Streudomäne fungieren. Diese Additive ändern bei Erreichen eines Temperaturschwellwerts, der so genannten Schalttemperatur (i.A. der Schmelztemperatur des Additivs) sprunghaft ihren Brechungsindex, wodurch eine Änderung des Strahlungstransmissionsvermögens der TSFD eintritt. Wird die Schalttemperatur wieder unterschritten geht die Schicht wieder in ihren Ausgangszustand über. Die vorliegende Arbeit befasste sich mit der Herstellung und Analyse von TSFD mit Thermoplastmatrix. Es wurden TSFD mit einer Matrix aus Polymethylmethacrylat (PMMA) bzw. aus cyclischen Olefin Copolymeren (COC) und unterschiedlichen polaren und unpolaren Substanzen als thermotrope Komponenten compoundiert. Das Granulat wurde anschließend bei unterschiedlichen Verarbeitungstemperaturen zu Platten mit einer Dicke von ~0,4 mm verpresst. Die TSFD wurden zunächst morphologisch hinsichtlich Streudomänengröße und -verteilung untersucht. Weiters wurden die Proben hinsichtlich ihrer solar-optischen Eigenschaften als Funktion der Temperatur mittels UV/Vis/NIR Spektroskopie charakterisiert, wobei zur Probentemperierung zwei unterschiedliche Probentemperierkammern verwendet und verglichen wurden. Lichtmikroskopische und rasterkraftmikroskopische Untersuchungen zeigten über die Schichtdicke gleichmäßig verteilte, annähernd kugelförmige Streudomänen mit Durchmessern zwischen 200 nm und 12 µm, wobei die Streudomänengröße von der gewählten Verarbeitungstemperatur abhängig war. Auch die Strahlungstransmissionseigenschaften der TSFD änderten sich in Abhängigkeit der zur Schichtherstellung verwendeten Verarbeitungstemperatur. Es wurde jedoch kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der Streudomänengröße und den Lichtstreueigenschaften der Schichten festgestellt. Die Art der Probentemperierung erwies sich als signifikante Einflussgröße auf die detektierte solare Transmission. In Heizaufbau A wurde die Probe von allen Seiten gleichmäßig durchwärmt. Es ergaben sich Schalttemperaturen der TSFD zwischen 59 und 91 °C. Aufgrund der die Probe allseitig umgebenden Heizelemente erreichte jedoch nicht die ganze von der Probe transmittierte Strahlung (insbesondere der gestreute Anteil) den Detektor, weshalb die Messergebnisse kalibriert werden mussten. Die hemisphärische solare Transmission änderte sich von 56 bis 81 % im ungeschalteten Zustand auf 73 bis 90 % im geschalteten Zustand. Durch Heizaufbau B erfolgte die Probenerwärmung nur von einer Seite, weshalb die Schalttemperaturen der TSFD aufgrund einer ungleichmäßigen Probentemperierung zu höheren Werten verschoben wurden, wobei kein klarer Schaltpunkt erkennbar war. Es ergaben sich bei diesem Heizaufbau jedoch keine Streustrahlungsverluste. Im ungeschalteten Zustand zeigten die TSFD Prototyp-Schichten eine hemisphärische solare Transmission zwischen 59 und 87 %. Im geschalteten Zustand wurden hemisphärische solare Transmissionsgrade zwischen 79 und 88 % bestimmt. Der Vergleich des Schaltverhaltens der TSFD mit thermischen Übergängen im Additiv aus Messungen mittels Differential Scanning Calorimetry ergab eine ausgezeichnete Korrelation.
KW - Überhitzungsschutz
KW - thermotrop
KW - Verglasung
KW - fixierte Domänen
KW - Transmission
KW - Schalttemperatur
KW - Schalthub
KW - Spektroskopie
KW - Rasterkraftmikroskopie
KW - Streuung
KW - Brechungsindex
KW - Schaltverhalten
KW - overheating protection
KW - sun protection
KW - thermotropic
KW - glazing
KW - scattering
KW - fixed domains
KW - spectroscopy
KW - atomic force microscopy
KW - transmittance
KW - treshold temperature
KW - switching
M3 - Masterarbeit
ER -