Atomsondenuntersuchungen zur Diffusion von Si, Mn und Cr in einem perlitischen Stahl
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
Standard
2021.
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
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TY - THES
T1 - Atomsondenuntersuchungen zur Diffusion von Si, Mn und Cr in einem perlitischen Stahl
AU - Proyer, Armin
N1 - gesperrt bis 14-09-2026
PY - 2021
Y1 - 2021
N2 - Wird ein Stahl aus dem Austenitgebiet abgekühlt, so kommt es beim Erreichen der Ar1 Temperatur zur eutektoiden Reaktion. Dabei bildet sich, durch eine diffusionsgesteuerte Umlagerung der Legierungselemente, das Phasengemenge Perlit. Steht für diese Umwandlung nicht genügend Zeit zur Verfügung, so kann es, aufgrund der trägen Diffusion der Substitutionsatome, zu Konzentrationsgradienten an den Grenzflächen zwischen Ferrit und Zementit kommen. Das Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss der Abkühlbedingungen auf die Diffusionsfähigkeit und auf die Verteilung der Legierungselemente Si, Mn und Cr an den Ferrit-Zementit-Grenzflächen zu untersuchen. Zusätzlich wurde überprüft, ob durch die Konzentrationsgradienten eine Auswirkung auf die Härte des Materials feststellbar ist. Für die Untersuchung der Elementverteilung wurde die Atomsondentomographie eingesetzt. Es zeigt sich, dass von den gewählten Parametern die Abkühlrate den stärksten Einfluss auf die Konzentrationsgradienten aufweist. Bei steigender Abkühlgeschwindigkeiten sinkt die Lamellendicke, ab welcher Konzentrationsgradienten gefunden werden können. Dies kann dadurch erklärt werden, dass die eutektoide Umwandlung bei einer niedrigeren Temperatur beginnt und dadurch die Diffusionsfähigkeit der Atome eingeschränkt ist. Zusätzlich verkürzt sich die Dauer des Abkühlvorgangs, wodurch weniger Zeit für die Diffusion zur Verfügung steht. Des Weiteren zeigte sich, dass der Einfluss der Abkühlbedingungen auf die Elementverteilung in Zementit nicht durch die Diffusionskoeffizienten aus der MOBFE5 Datenbank erklärbar ist. Es ist daher notwendig, den präexponentiellen Term um einen Faktor von mindestens 150 zu erhöhen. Die Untersuchung von Härte und Perlitlamellenabstand entsprechend der Hall-Petch Beziehung zeigt keine Abweichungen von dem zu erwartenden, linearen Verhalten, weshalb ein signifikanter Einfluss der Konzentrationsgradienten auf die mechanischen Eigenschaften ausgeschlossen werden kann.
AB - Wird ein Stahl aus dem Austenitgebiet abgekühlt, so kommt es beim Erreichen der Ar1 Temperatur zur eutektoiden Reaktion. Dabei bildet sich, durch eine diffusionsgesteuerte Umlagerung der Legierungselemente, das Phasengemenge Perlit. Steht für diese Umwandlung nicht genügend Zeit zur Verfügung, so kann es, aufgrund der trägen Diffusion der Substitutionsatome, zu Konzentrationsgradienten an den Grenzflächen zwischen Ferrit und Zementit kommen. Das Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss der Abkühlbedingungen auf die Diffusionsfähigkeit und auf die Verteilung der Legierungselemente Si, Mn und Cr an den Ferrit-Zementit-Grenzflächen zu untersuchen. Zusätzlich wurde überprüft, ob durch die Konzentrationsgradienten eine Auswirkung auf die Härte des Materials feststellbar ist. Für die Untersuchung der Elementverteilung wurde die Atomsondentomographie eingesetzt. Es zeigt sich, dass von den gewählten Parametern die Abkühlrate den stärksten Einfluss auf die Konzentrationsgradienten aufweist. Bei steigender Abkühlgeschwindigkeiten sinkt die Lamellendicke, ab welcher Konzentrationsgradienten gefunden werden können. Dies kann dadurch erklärt werden, dass die eutektoide Umwandlung bei einer niedrigeren Temperatur beginnt und dadurch die Diffusionsfähigkeit der Atome eingeschränkt ist. Zusätzlich verkürzt sich die Dauer des Abkühlvorgangs, wodurch weniger Zeit für die Diffusion zur Verfügung steht. Des Weiteren zeigte sich, dass der Einfluss der Abkühlbedingungen auf die Elementverteilung in Zementit nicht durch die Diffusionskoeffizienten aus der MOBFE5 Datenbank erklärbar ist. Es ist daher notwendig, den präexponentiellen Term um einen Faktor von mindestens 150 zu erhöhen. Die Untersuchung von Härte und Perlitlamellenabstand entsprechend der Hall-Petch Beziehung zeigt keine Abweichungen von dem zu erwartenden, linearen Verhalten, weshalb ein signifikanter Einfluss der Konzentrationsgradienten auf die mechanischen Eigenschaften ausgeschlossen werden kann.
KW - Atomsondentomographie
KW - APT
KW - Elementverteilung
KW - Abkühlbedingungen
KW - Abkühlrate
KW - Abkühlgeschwindigkeit
KW - Haltedauer
KW - Haltezeit
KW - Haltetemperatur
KW - Grenzfläche
KW - Ferrit
KW - Zementit
KW - Diffusion
KW - Diffusionsfähigkeit
KW - Si
KW - Mn
KW - Cr
KW - Perlit
KW - hypereutektoid
KW - Hall-Petch
KW - Härte
KW - Perlitlamellenabstand
KW - atom probe tomography
KW - APT
KW - element distribution
KW - cooling conditions
KW - cooling rate
KW - interface
KW - ferrite
KW - cementite
KW - diffusion
KW - Si
KW - Mn
KW - Cr
KW - pearlite
KW - hypereutectoid
KW - Hall-Petch
KW - hardness
KW - interlamellar spacing
M3 - Masterarbeit
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