Für die Charakterisierung des Warmumformvermögens von Super-Duplexwerkstoffen wird in der Regel die Brucheinschnürung herangezogen. Die Ermittlung dieses Kennwertes erfolgt durch einen Heißzugversuch und wurde bisher in einem externen Prüflabor durchgeführt. Durch Adaption des vorhandenen Warmumformsimulationsaggregates Gleeble 3800 TM hat Böhler Edelstahl GmbH & Co KG nun die Möglichkeit diese Kennwerte betriebsintern zu prüfen. Der theoretische Teil der Arbeit beschreibt die Gefügeentstehung und das Ausscheidungsverhalten von Duplexstählen und bietet eine Zusammenfassung über die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Warmumformbarkeit. Am Beispiel von drei Super-Duplexstählen (1.4501 (X2CrNiMoCuWN25-7-4), 1.4507 (X2CrNiMoCuN25-6-3), modifizierter 1.4501 (Böhler A912)) wird der grundsätzliche Einfluss des Verhältnisses zwischen Austenit und Ferrit auf das Warmumformvermögen gezeigt. Anschließende Gefügeuntersuchungen bewerten den Einfluss von nichtmetallischen Einschlüssen, Ausscheidungen und intermetallischen Phasen auf das Warmumformverhalten dieser Werkstoffe.