In den Industrieländern ist der jährliche Verbrauch an Pharmaka, sowohl im Bereich der Human- als auch in der Veterinärmedizin, als sehr hoch einzustufen. Nach der Applikation von Medikamenten beim Menschen und bei Tieren werden mit anschließender Ausscheidung sowie durch unsachgemäße Entsorgung von bestimmten Pharmaka bis zu neunzig Prozent in ihrer ursprünglich aktiven Form in Gewässer und unsere Umwelt eingetragen. Da es durch kommunale Kläranlagen und den hierbei angewendeten konventionellen Methoden (z. B. Belebungsbecken) zu keinem vollständigen Abbau dieser Substanzen kommt, müssten neue Verfahren und Verfahrenskombinationen zur weitergehenden Reinigung dieser Abwässer eingesetzt werden. Die Behandlung des belasteten Wassers mit Ozon stellt eine vielversprechende Möglichkeit hierfür dar. Im Zuge der vorliegenden Arbeit wird das Oxidationsmittel Ozon in Bezug auf seine Eigenschaften, seine Verwendungsmöglichkeiten und seine Herstellung untersucht. Weiters werden die Wirkung und mögliche Reaktionsmechanismen, welche der Eintrag von Ozon im Wasser und auf dessen Inhaltsstoffe hat, genauer betrachtet. Mit dem Ziel der Entwicklung eines Abwasserbehandlungsverfahrens durch Ozonierung welches einen möglichst vollständigen Abbau von Pharmaka, hormonaktiven Substanzen und diversen Industriechemikalien in kommunalen Kläranlagen garantieren soll wurden Laborversuche zur Bestimmung von geeigneten Ozoneintragssystemen und Kontaktierungsverfahren durchgeführt. Die Ozongeneration erfolgte hierbei mittels stiller elektrischer Entladung. Nach der Ermittlung wesentlicher Anlagenkomponenten und Betriebsparameter für einen effizienten Abbau definierter Leitsubstanzen wurde am Areal einer nahegelegenen Kläranlage eine Technikumsanlage zur Behandlung realer Kläranlagenabwässer errichtet. Anhand von über mehreren Monate durchgeführten Versuchen im Technikumsmaßstab konnte die Einsetzbarkeit und Eignung der entwickelten Abwasserbehandlungsanlage positiv bewertet werden.