Statistische Auswertung heißriss-relevanter Prozessparameter im schweren Stahlguss

Research output: ThesisMaster's Thesis

Harvard

APA

Berger, M. (2018). Statistische Auswertung heißriss-relevanter Prozessparameter im schweren Stahlguss. [Master's Thesis, Montanuniversitaet Leoben (000)].

Bibtex - Download

@mastersthesis{d3b09730d77b41138c330baefee8db32,
title = "Statistische Auswertung hei{\ss}riss-relevanter Prozessparameter im schweren Stahlguss",
abstract = "Die Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung von schwerem Stahlguss ist ma{\ss}geblich gepr{\"a}gt vom Grad der Nacharbeitung. Oberfl{\"a}chennahe Hei{\ss}risse (Warmrisse) sind ein typisches Fehlerbild, deren Reparatur hohe Kosten verursacht und deren Mechanismen noch nicht hinreichend genau bekannt sind. Neben dem geometrischen Einfluss des Gussmodells, stehen auch metallurgische Einfl{\"u}sse, wie die chemische Zusammensetzung der Legierung und die Gie{\ss}temperatur im Verdacht, die H{\"a}ufigkeit und das Volumen dieser Risse negativ zu beeinflussen. W{\"a}hrend der Einfluss der Geometrie in der Vergangenheit hinreichend untersucht wurde, ist der Einfluss der Metallurgie auf das Ph{\"a}nomen der Hei{\ss}risse noch Gro{\ss}teils unbekannt, zumal systematische Untersuchungen nur im Bereich des kontinuierlichen Stranggusses durchgef{\"u}hrt wurden. Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der metallurgischen Einfl{\"u}sse auf das Warmrissvolumen auf Basis einer umfassenden Betriebsdatenanalyse und die Untersuchung der Anfangserstarrung zweier warmfester G17-Legierungen und einer Fe-C-Mn-Legierung mit 1%Mn durch Dippingtests. Um m{\"o}gliche Zusammenh{\"a}nge zwischen den Betriebsdaten und den Warmrissen aufzuzeigen, wurden aus den chemischen Analysen der einzelnen Chargen sogenannte „Qualit{\"a}ts-Vorhersage-Indizes“ mit Hilfe eines Mikroseigerungsmodells berechnet. Zu diesen geh{\"o}ren unter anderem die Dehnung des Werkstoffs zwischen dem Beginn und dem Ende der Erstarrung („mushy-zone“) und der Qualit{\"a}tsindex des “disturbed strengthening”, der sich auf den Zeitpunkt der Austenitbildung w{\"a}hrend der Enderstarrung bezieht. Da die Berechnungen der „Qualit{\"a}ts-Vorhersage-Indizes“ auf thermodynamischen Daten (ThermoCalc - TCFE8.1 und FactSage - FSstel2015) basiert, wurden diese vorab mit Hilfe von Hochtemperatur-DSC-Messungen validiert. Niedriglegierte Stahlg{\"u}ten wie G17CrMo9-10 und G17CrMoV 5-10-2 werden durch diese Programme thermodynamisch sehr genau beschrieben. Hoch-chromlegierte G{\"u}ten wie der Gx4CrNi13-4 und Gx5CrNiCu 13-3-1, sowie komplexe Werkstoffe wie der GX12CrMoCoVNbNB9-2-1 und Gx8CrWCoVNbNB 9-3-3 k{\"o}nnen derzeit noch nicht ausreichend genau durch thermodynamische Berechnung beschrieben werden. Das Ergebnis der Betriebsdatenauswertung war aufgrund der unzureichenden Quantit{\"a}t und Qualit{\"a}t der Daten nicht eindeutig. In erster Linie zeigten sich deutlich ein starker Einfluss des Modells auf die Warmrissvolumina, ein starker Einfluss der Legierungsgruppe, sowie eine positive Tendenz f{\"u}r die Erh{\"o}hung der Abgusstemperatur. Die f{\"u}r den Stranggussbereich entwickelten „Qualit{\"a}ts-Vorhersage-Indizes“ konnten bei den untersuchten Datens{\"a}tzen nur teilweise – statistisch abgesicherte – Tendenzen aufzeigen. Das k{\"o}nnte allerdings an dem enorm starken Modelleinfluss liegen. Die durchgef{\"u}hrten Trippel-Dipping-Tests best{\"a}tigten die bisherigen Versuche des Fe-C-1%Mn-Modellsystems und wurden in dieser Arbeit hinsichtlich der systematischen und digitalisierten Auswertung entscheidend weiterentwickelt. Die Untersuchung der Kohlenstoffvariation der G17CrMoV5-10-2 Legierungen mittels Dippingtest, zeigte die Verschiebung des Maximums der Unebenheit n{\"a}her an den Punkt cB im hypo-peritektischen Bereich.",
keywords = "Stahlguss, Hei{\ss}riss, Qualit{\"a}tsindizes, Thermodynamische Datenbank, Mikroseigerung, hot tearing, steel casting, hot tearing, hot tear, steel casting, quality indexes",
author = "Matthias Berger",
note = "gesperrt bis 22-06-2023",
year = "2018",
language = "Deutsch",
school = "Montanuniversit{\"a}t Leoben (000)",

}

RIS (suitable for import to EndNote) - Download

TY - THES

T1 - Statistische Auswertung heißriss-relevanter Prozessparameter im schweren Stahlguss

AU - Berger, Matthias

N1 - gesperrt bis 22-06-2023

PY - 2018

Y1 - 2018

N2 - Die Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung von schwerem Stahlguss ist maßgeblich geprägt vom Grad der Nacharbeitung. Oberflächennahe Heißrisse (Warmrisse) sind ein typisches Fehlerbild, deren Reparatur hohe Kosten verursacht und deren Mechanismen noch nicht hinreichend genau bekannt sind. Neben dem geometrischen Einfluss des Gussmodells, stehen auch metallurgische Einflüsse, wie die chemische Zusammensetzung der Legierung und die Gießtemperatur im Verdacht, die Häufigkeit und das Volumen dieser Risse negativ zu beeinflussen. Während der Einfluss der Geometrie in der Vergangenheit hinreichend untersucht wurde, ist der Einfluss der Metallurgie auf das Phänomen der Heißrisse noch Großteils unbekannt, zumal systematische Untersuchungen nur im Bereich des kontinuierlichen Stranggusses durchgeführt wurden. Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der metallurgischen Einflüsse auf das Warmrissvolumen auf Basis einer umfassenden Betriebsdatenanalyse und die Untersuchung der Anfangserstarrung zweier warmfester G17-Legierungen und einer Fe-C-Mn-Legierung mit 1%Mn durch Dippingtests. Um mögliche Zusammenhänge zwischen den Betriebsdaten und den Warmrissen aufzuzeigen, wurden aus den chemischen Analysen der einzelnen Chargen sogenannte „Qualitäts-Vorhersage-Indizes“ mit Hilfe eines Mikroseigerungsmodells berechnet. Zu diesen gehören unter anderem die Dehnung des Werkstoffs zwischen dem Beginn und dem Ende der Erstarrung („mushy-zone“) und der Qualitätsindex des “disturbed strengthening”, der sich auf den Zeitpunkt der Austenitbildung während der Enderstarrung bezieht. Da die Berechnungen der „Qualitäts-Vorhersage-Indizes“ auf thermodynamischen Daten (ThermoCalc - TCFE8.1 und FactSage - FSstel2015) basiert, wurden diese vorab mit Hilfe von Hochtemperatur-DSC-Messungen validiert. Niedriglegierte Stahlgüten wie G17CrMo9-10 und G17CrMoV 5-10-2 werden durch diese Programme thermodynamisch sehr genau beschrieben. Hoch-chromlegierte Güten wie der Gx4CrNi13-4 und Gx5CrNiCu 13-3-1, sowie komplexe Werkstoffe wie der GX12CrMoCoVNbNB9-2-1 und Gx8CrWCoVNbNB 9-3-3 können derzeit noch nicht ausreichend genau durch thermodynamische Berechnung beschrieben werden. Das Ergebnis der Betriebsdatenauswertung war aufgrund der unzureichenden Quantität und Qualität der Daten nicht eindeutig. In erster Linie zeigten sich deutlich ein starker Einfluss des Modells auf die Warmrissvolumina, ein starker Einfluss der Legierungsgruppe, sowie eine positive Tendenz für die Erhöhung der Abgusstemperatur. Die für den Stranggussbereich entwickelten „Qualitäts-Vorhersage-Indizes“ konnten bei den untersuchten Datensätzen nur teilweise – statistisch abgesicherte – Tendenzen aufzeigen. Das könnte allerdings an dem enorm starken Modelleinfluss liegen. Die durchgeführten Trippel-Dipping-Tests bestätigten die bisherigen Versuche des Fe-C-1%Mn-Modellsystems und wurden in dieser Arbeit hinsichtlich der systematischen und digitalisierten Auswertung entscheidend weiterentwickelt. Die Untersuchung der Kohlenstoffvariation der G17CrMoV5-10-2 Legierungen mittels Dippingtest, zeigte die Verschiebung des Maximums der Unebenheit näher an den Punkt cB im hypo-peritektischen Bereich.

AB - Die Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung von schwerem Stahlguss ist maßgeblich geprägt vom Grad der Nacharbeitung. Oberflächennahe Heißrisse (Warmrisse) sind ein typisches Fehlerbild, deren Reparatur hohe Kosten verursacht und deren Mechanismen noch nicht hinreichend genau bekannt sind. Neben dem geometrischen Einfluss des Gussmodells, stehen auch metallurgische Einflüsse, wie die chemische Zusammensetzung der Legierung und die Gießtemperatur im Verdacht, die Häufigkeit und das Volumen dieser Risse negativ zu beeinflussen. Während der Einfluss der Geometrie in der Vergangenheit hinreichend untersucht wurde, ist der Einfluss der Metallurgie auf das Phänomen der Heißrisse noch Großteils unbekannt, zumal systematische Untersuchungen nur im Bereich des kontinuierlichen Stranggusses durchgeführt wurden. Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der metallurgischen Einflüsse auf das Warmrissvolumen auf Basis einer umfassenden Betriebsdatenanalyse und die Untersuchung der Anfangserstarrung zweier warmfester G17-Legierungen und einer Fe-C-Mn-Legierung mit 1%Mn durch Dippingtests. Um mögliche Zusammenhänge zwischen den Betriebsdaten und den Warmrissen aufzuzeigen, wurden aus den chemischen Analysen der einzelnen Chargen sogenannte „Qualitäts-Vorhersage-Indizes“ mit Hilfe eines Mikroseigerungsmodells berechnet. Zu diesen gehören unter anderem die Dehnung des Werkstoffs zwischen dem Beginn und dem Ende der Erstarrung („mushy-zone“) und der Qualitätsindex des “disturbed strengthening”, der sich auf den Zeitpunkt der Austenitbildung während der Enderstarrung bezieht. Da die Berechnungen der „Qualitäts-Vorhersage-Indizes“ auf thermodynamischen Daten (ThermoCalc - TCFE8.1 und FactSage - FSstel2015) basiert, wurden diese vorab mit Hilfe von Hochtemperatur-DSC-Messungen validiert. Niedriglegierte Stahlgüten wie G17CrMo9-10 und G17CrMoV 5-10-2 werden durch diese Programme thermodynamisch sehr genau beschrieben. Hoch-chromlegierte Güten wie der Gx4CrNi13-4 und Gx5CrNiCu 13-3-1, sowie komplexe Werkstoffe wie der GX12CrMoCoVNbNB9-2-1 und Gx8CrWCoVNbNB 9-3-3 können derzeit noch nicht ausreichend genau durch thermodynamische Berechnung beschrieben werden. Das Ergebnis der Betriebsdatenauswertung war aufgrund der unzureichenden Quantität und Qualität der Daten nicht eindeutig. In erster Linie zeigten sich deutlich ein starker Einfluss des Modells auf die Warmrissvolumina, ein starker Einfluss der Legierungsgruppe, sowie eine positive Tendenz für die Erhöhung der Abgusstemperatur. Die für den Stranggussbereich entwickelten „Qualitäts-Vorhersage-Indizes“ konnten bei den untersuchten Datensätzen nur teilweise – statistisch abgesicherte – Tendenzen aufzeigen. Das könnte allerdings an dem enorm starken Modelleinfluss liegen. Die durchgeführten Trippel-Dipping-Tests bestätigten die bisherigen Versuche des Fe-C-1%Mn-Modellsystems und wurden in dieser Arbeit hinsichtlich der systematischen und digitalisierten Auswertung entscheidend weiterentwickelt. Die Untersuchung der Kohlenstoffvariation der G17CrMoV5-10-2 Legierungen mittels Dippingtest, zeigte die Verschiebung des Maximums der Unebenheit näher an den Punkt cB im hypo-peritektischen Bereich.

KW - Stahlguss

KW - Heißriss

KW - Qualitätsindizes

KW - Thermodynamische Datenbank

KW - Mikroseigerung

KW - hot tearing

KW - steel casting

KW - hot tearing

KW - hot tear

KW - steel casting

KW - quality indexes

M3 - Masterarbeit

ER -