Die Platznahme der Alpinen Haselgebirge Mélange: Die geodynamische Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen im höchsten Ober-Jura und in der Unter-Kreide

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title = "Die Platznahme der Alpinen Haselgebirge M{\'e}lange: Die geodynamische Entwicklung der zentralen N{\"o}rdlichen Kalkalpen im h{\"o}chsten Ober-Jura und in der Unter-Kreide",
abstract = "Untersuchungsergebnisse von oberjurassischen und unterkretazischen Sedimentgesteinsserien, die in Verbindung mit der Alpinen Haselgebirge M{\'e}lange auftreten, bedingen eine Neuinterpretation der Platznahme der Evaporitserien im Zuge der geodynamischen Entwicklung der zentralen N{\"o}rdlichen Kalkalpen. Im Steinbruch Gutratberg liegt die Alpine Haselgebirge M{\'e}lange als submarine Gleitscholle sediment{\"a}r innerhalb der Oberalm Formation. Die Weitenau muss in zwei Einheiten unterschiedlicher pal{\"a}ogeographischer Herkunft getrennt werden. Die {\"o}stliche und zentrale Weitenau wird von im Bereich der proximalen Trattberg-Schwelle sedimentierten Abfolgen aufgebaut. Der westliche Teil (Hochreithberg) besteht aus einer Sedimentserie der distalen Trattberg-Schwelle. Diese beinhaltet die Gips- und Anhydritlagerst{\"a}tte von Grubach-Moosegg innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. In Bad Ischl liegen drei Einheiten differierender Ablagerungsr{\"a}ume vor. Die Reiterndorf-Hubkogel Einheit kann der distalen Tauglboden Becken Entwicklung, die Gschwandtalm-Perneck Einheit jener des proximalen Tauglboden Beckens zugeordnet werden. Die Schichtfolge der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit inklusive der Schichtfolge um Kalkgrube stellen hingegen Ablagerungen der distalen Trattberg-Schwelle dar. Der Hohe Rosenkogel ist deren prim{\"a}r-sediment{\"a}re Unterlagerung. Die Salzlagerst{\"a}tte von Bad Ischl liegt zwischen dem Hohen Rosenkogel und dem obertithonen bis unterkretazischen Teil der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit, innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. Die Sedimentation endete an allen untersuchten Lokalit{\"a}ten in der h{\"o}heren Unterkreide (Barremium/Unter-Aptium). Auf Basis von Komponentenanalysen der Ro{\ss}feld Formation bzw. der Grabenwald Subformation kann f{\"u}r den untersuchten Bereich eine Decken{\"u}berschiebung in der fr{\"u}hen Kreide ausgeschlossen werden. Pr{\"a}gosauische St{\"o}rungen versetzten die pal{\"a}ogeographisch unterschiedlichen Faziesbereiche gegeneinander. Danach erfuhren alle Lokalit{\"a}ten eine gemeinsame tektonisch-geodynamische {\"U}berpr{\"a}gung im Zuge der oberkretazischen bis neogenen Ostalpenbildung. Entscheidend f{\"u}r die heutigen Geometrien der Salz- und Gipslagerst{\"a}tten waren v.a. die Strukturbildungsprozesse w{\"a}hrend der obereoz{\"a}nen bis mittelmioz{\"a}nen Nordwest-S{\"u}dost bzw. Nord-S{\"u}d Kompression. F{\"u}r aktuelle und zuk{\"u}nftige Explorationst{\"a}tigkeiten auf Salz, Gips und Anhydrit in den zentralen N{\"o}rdlichen Kalkalpen ist eine genaue Kenntnis der Verbreitung der Oberalm Formation n{\"o}tig. Zus{\"a}tzlich ist das Wissen der pal{\"a}ogeographischen Position des Ablagerungsraums zur Zeit des sp{\"a}ten Tithoniums von fundamentaler Wichtigkeit und erlaubt eine erfolgversprechendere Ausweisung von bergbaulich interessanten Hoffnungsgebieten f{\"u}r Evaporitlagerst{\"a}tten in den zentralen N{\"o}rdlichen Kalkalpen.",
keywords = "Alpine Haselgebirge M{\'e}lange, N{\"o}rdliche Kalkalpen, Ober-Jura, Unter-Kreide, Alpine Haselgebirge M{\'e}lange, Northern Calcareous Alps, Upper Jurassic, Lower Cretaceous",
author = "Oliver Krische",
note = "nicht gesperrt",
year = "2012",
language = "Deutsch",

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TY - BOOK

T1 - Die Platznahme der Alpinen Haselgebirge Mélange: Die geodynamische Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen im höchsten Ober-Jura und in der Unter-Kreide

AU - Krische, Oliver

N1 - nicht gesperrt

PY - 2012

Y1 - 2012

N2 - Untersuchungsergebnisse von oberjurassischen und unterkretazischen Sedimentgesteinsserien, die in Verbindung mit der Alpinen Haselgebirge Mélange auftreten, bedingen eine Neuinterpretation der Platznahme der Evaporitserien im Zuge der geodynamischen Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen. Im Steinbruch Gutratberg liegt die Alpine Haselgebirge Mélange als submarine Gleitscholle sedimentär innerhalb der Oberalm Formation. Die Weitenau muss in zwei Einheiten unterschiedlicher paläogeographischer Herkunft getrennt werden. Die östliche und zentrale Weitenau wird von im Bereich der proximalen Trattberg-Schwelle sedimentierten Abfolgen aufgebaut. Der westliche Teil (Hochreithberg) besteht aus einer Sedimentserie der distalen Trattberg-Schwelle. Diese beinhaltet die Gips- und Anhydritlagerstätte von Grubach-Moosegg innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. In Bad Ischl liegen drei Einheiten differierender Ablagerungsräume vor. Die Reiterndorf-Hubkogel Einheit kann der distalen Tauglboden Becken Entwicklung, die Gschwandtalm-Perneck Einheit jener des proximalen Tauglboden Beckens zugeordnet werden. Die Schichtfolge der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit inklusive der Schichtfolge um Kalkgrube stellen hingegen Ablagerungen der distalen Trattberg-Schwelle dar. Der Hohe Rosenkogel ist deren primär-sedimentäre Unterlagerung. Die Salzlagerstätte von Bad Ischl liegt zwischen dem Hohen Rosenkogel und dem obertithonen bis unterkretazischen Teil der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit, innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. Die Sedimentation endete an allen untersuchten Lokalitäten in der höheren Unterkreide (Barremium/Unter-Aptium). Auf Basis von Komponentenanalysen der Roßfeld Formation bzw. der Grabenwald Subformation kann für den untersuchten Bereich eine Deckenüberschiebung in der frühen Kreide ausgeschlossen werden. Prägosauische Störungen versetzten die paläogeographisch unterschiedlichen Faziesbereiche gegeneinander. Danach erfuhren alle Lokalitäten eine gemeinsame tektonisch-geodynamische Überprägung im Zuge der oberkretazischen bis neogenen Ostalpenbildung. Entscheidend für die heutigen Geometrien der Salz- und Gipslagerstätten waren v.a. die Strukturbildungsprozesse während der obereozänen bis mittelmiozänen Nordwest-Südost bzw. Nord-Süd Kompression. Für aktuelle und zukünftige Explorationstätigkeiten auf Salz, Gips und Anhydrit in den zentralen Nördlichen Kalkalpen ist eine genaue Kenntnis der Verbreitung der Oberalm Formation nötig. Zusätzlich ist das Wissen der paläogeographischen Position des Ablagerungsraums zur Zeit des späten Tithoniums von fundamentaler Wichtigkeit und erlaubt eine erfolgversprechendere Ausweisung von bergbaulich interessanten Hoffnungsgebieten für Evaporitlagerstätten in den zentralen Nördlichen Kalkalpen.

AB - Untersuchungsergebnisse von oberjurassischen und unterkretazischen Sedimentgesteinsserien, die in Verbindung mit der Alpinen Haselgebirge Mélange auftreten, bedingen eine Neuinterpretation der Platznahme der Evaporitserien im Zuge der geodynamischen Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen. Im Steinbruch Gutratberg liegt die Alpine Haselgebirge Mélange als submarine Gleitscholle sedimentär innerhalb der Oberalm Formation. Die Weitenau muss in zwei Einheiten unterschiedlicher paläogeographischer Herkunft getrennt werden. Die östliche und zentrale Weitenau wird von im Bereich der proximalen Trattberg-Schwelle sedimentierten Abfolgen aufgebaut. Der westliche Teil (Hochreithberg) besteht aus einer Sedimentserie der distalen Trattberg-Schwelle. Diese beinhaltet die Gips- und Anhydritlagerstätte von Grubach-Moosegg innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. In Bad Ischl liegen drei Einheiten differierender Ablagerungsräume vor. Die Reiterndorf-Hubkogel Einheit kann der distalen Tauglboden Becken Entwicklung, die Gschwandtalm-Perneck Einheit jener des proximalen Tauglboden Beckens zugeordnet werden. Die Schichtfolge der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit inklusive der Schichtfolge um Kalkgrube stellen hingegen Ablagerungen der distalen Trattberg-Schwelle dar. Der Hohe Rosenkogel ist deren primär-sedimentäre Unterlagerung. Die Salzlagerstätte von Bad Ischl liegt zwischen dem Hohen Rosenkogel und dem obertithonen bis unterkretazischen Teil der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit, innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. Die Sedimentation endete an allen untersuchten Lokalitäten in der höheren Unterkreide (Barremium/Unter-Aptium). Auf Basis von Komponentenanalysen der Roßfeld Formation bzw. der Grabenwald Subformation kann für den untersuchten Bereich eine Deckenüberschiebung in der frühen Kreide ausgeschlossen werden. Prägosauische Störungen versetzten die paläogeographisch unterschiedlichen Faziesbereiche gegeneinander. Danach erfuhren alle Lokalitäten eine gemeinsame tektonisch-geodynamische Überprägung im Zuge der oberkretazischen bis neogenen Ostalpenbildung. Entscheidend für die heutigen Geometrien der Salz- und Gipslagerstätten waren v.a. die Strukturbildungsprozesse während der obereozänen bis mittelmiozänen Nordwest-Südost bzw. Nord-Süd Kompression. Für aktuelle und zukünftige Explorationstätigkeiten auf Salz, Gips und Anhydrit in den zentralen Nördlichen Kalkalpen ist eine genaue Kenntnis der Verbreitung der Oberalm Formation nötig. Zusätzlich ist das Wissen der paläogeographischen Position des Ablagerungsraums zur Zeit des späten Tithoniums von fundamentaler Wichtigkeit und erlaubt eine erfolgversprechendere Ausweisung von bergbaulich interessanten Hoffnungsgebieten für Evaporitlagerstätten in den zentralen Nördlichen Kalkalpen.

KW - Alpine Haselgebirge Mélange

KW - Nördliche Kalkalpen

KW - Ober-Jura

KW - Unter-Kreide

KW - Alpine Haselgebirge Mélange

KW - Northern Calcareous Alps

KW - Upper Jurassic

KW - Lower Cretaceous

M3 - Dissertation

ER -