Formationswasser, das bei der Erdölförderung mitproduziert wird, muss gesammelt und für die Rückverpressung aufbereitet werden. Die Aufbereitung des produzierten Wassers ist notwendig, um den Einpressdruck in die Lagerstätte möglichst gering zu halten. Eine neue Wasserflutanlage befindet sich derzeit in Bau und wird 2014 in Betrieb gehen. Die OMV Austria Exploration & Produktion GmbH betreibt seit 2012 einen Pilotversuch zur Steigerung der Ausbeute ihrer bereits lang produzierenden Ölfelder mit Hilfe von Polymerfluten. Daher wird auch Polymer rückproduziert werden und könnte in Zukunft im Zulauf der neuen Wasserflutanlage enthalten sein. Daraus würden eine Verringerung der Abscheideleistung in einzelnen Prozessschritten und eine Verschlechterung der Einpresswasserqualität resultieren. Der Wasseraufbereitungsprozess unter dem Einfluss von Polymer wurde zu Testzwecken mit einer zur neuen Wasserflutanlage verfahrensgleichen Pilotanlage nachgestellt. Ziel war die Erprobung flokkulationsfördernder Chemikaliensets hinsichtlich des erreichbaren Kohlenwasserstoffgehalts und der möglichen Filtrierbarkeit des Wassers nach Entspannungsflotation. Ebenso untersucht wurden die Abscheideleistung und das Betriebsverhalten der abschließenden Filtration mittels Nussschalengranulat. Die Anwendung von Polyaluminiumchlorid für die Flockung und die anschließende Flotation hat sich bei niedrigen Polymerkonzentrationen als vielversprechend erwiesen. In den Versuchen mit dem Nussschalenfilter konnte die erforderliche Wasserqualität für die Rückverpressung in die Lagerstätte erreicht werden. Allerdings zeigte sich das Betriebsverhalten des Nussschalenfilters von Restpolymer beeinflusst. Langzeitauswirkungen des Polymers auf die Ölabscheidefähigkeit des Nussschalengranulats und auf das Betriebsverhalten des Nussschalenfilters sind in weiteren Untersuchungen abzuklären.