Produzierende Unternehmen und ihr Erfolg sind zu einem signifikanten Teil von ihrer Beschaffungsfunktion abhängig. Sie sind zur Sicherstellung ihrer Produktionsfähigkeit in hohem Maße auf die laufende Verfügbarkeit von Materialien angewiesen, weshalb Einkaufsleiter fundiert darüber entscheiden müssen, welche Quellen den Bedarf decken sollen. In der Literatur setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass der Preis alleine die tatsächlichen Kosten der Zusammenarbeit mit einem Lieferanten nicht vollständig widerspiegelt. Daher kann der Preis nicht der einzige Parameter sein, auf den sich die Lieferantenauswahl stützt. Total Cost of Ownership ist ein bestehendes Konzept, das darauf abzielt, den Schwerpunkt von einer preisorientierten Perspektive auf eine ganzheitliche, kostenorientierte Sichtweise zu verlagern. Nach eingehender Recherche zeigt die Literatur, dass es zurzeit nur eine begrenzte Anzahl empirischer Studien über die reale Anwendung des Modells und den tatsächlichen Nutzen der praktischen Umsetzung gibt.
In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob die in der Theorie aufgezeigten Vorteile des Total Cost of Ownership auch in der realen Anwendung des Modells für die Lieferantenauswahl gelten. Die Studie zeigt den Entwicklungs- und Implementierungsprozess anhand eines Projektes in einem Fallunternehmen. Die Daten stammen hauptsächlich aus Experteninterviews, Diskussionen, Dokumentationen und Testergebnissen.
Das in dieser Arbeit entwickelte Total Cost of Ownership Analysetool zeigt den theoretisch fundierten Entwicklungs- und Implementierungsprozess. Es liefert einen empirisch basierten Vorschlag für zukünftige praktische Anwendungen von Total Cost of Ownership in produzierenden Unternehmen.