Diese Diplomarbeit über schichtgebundene Wolframmineralisationen im Ivisaartoq Greenstone Belt (IGB) entstand im Zuge einer Kooperation mit dem Geological Survey of Denmark and Greenland (GEUS). Der mesoarchaische IGB (ca. 3075 Ma) ist ein Teil des Kapisilik Terranes, das zwischen dem Isukasia und dem Faeringhaven Terrane in SW-Grönland liegt. Hauptsächlich besteht der IGB aus mafischen und ultramafischen Vulkaniten, sowie untergeordnet aus Gabbros, Dioriten, Metasedimenten und Pegmatiten. Er wird unterteilt in eine Untere und eine Obere Amphibolitserie, die durch den Magnetit-reichen Magnetic Marker Horizont getrennt sind. Mit diesem sind auch die scheelitführenden Kalksilikatgesteine assoziiert. Man unterscheidet zwei Typen von Kalksilikatgesteinen: Typ I entstand durch die Alteration von Pillow Basalten bei gleichzeitiger Erhaltung prämetamorpher Zonierung der Pillowstrukturen. Epidot, Klinopyroxen, Plagioklas, Quarz, Calcit, Skapolith sind die Hauptminerale. Diese Alteration entstand vor der amphibolitfaziellen Regionalmetamorphose. Typ II Kalksilikatgesteine bildeten sich synkinematisch zwischen den beiden Hauptdeformationsereignissen, während der regionalen Niederdruck-Metamorphose. Kalksilikatgesteine des Typs II sind definiert durch das Auftreten von Ca-reichem Granat, der mit Klinopyroxen, Epidot, Quarz, Kalzit, Titanit und Scheelit koexistiert und durch den generell höheren Wolframgehalt. Typ I Kalksilikatgesteine zeigen keine systematischen chemischen Veränderungen während der Alteration, wohingegen die Typ II Alteration klar durch die Anreicherung von Ca, die systematische Abreicherung von LIL Elementen und eine beachtliche Variation und Mobilität der HFS Elemente und REE gekennzeichnet ist. Vergleiche von alterierten Proben mit den nicht alterierten Nebengesteinen lassen darauf schließen, dass Wolfram mit anderen lithophilen Elementen (z.B., Be, Nb) angereichert ist und daher eine chemische Affinität zu Pegmatiten / Graniten besteht. Metapelitische Gesteine mit Granat + Biotit + Silimanit + Muscovit + Quarz ergeben P-T Bedingungen zwischen 550 - 650°C und 5.0 - 5.7 kbar. Die Wolframmineralisation ist an Typ II Kalksilikatgesteine gebunden, die entlang des Streichens über mehrere Kilometer verfolgt werden können und daher klar als schichtgebunden zu bezeichnen ist. Eine syngenetisch exhalative Genese kann auf Grund der Geländebefunde und der chemischen Untersuchungen allerdings nicht bestätigt werden.