Obwohl Sicherheitsuntersuchungen heutzutage in der Industrie verpflichtend durchzuführen sind, so zeigen sich doch erhebliche Unterschiede in der Einschätzung des Risikos und der Gefahr. Diese Abweichungen können auf verschiedene Einflussfaktoren zurückgeführt werden, wie regionale rechtliche Vorgaben oder spezifische Industriezweige. Im Rahmen einer Sicherheitsstudie am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik wird eine bestehende Versuchsanlage zur carbothermischen Reduktion (InduRed) für den neu geplanten Einsatz von Schwarzmasse aus Lithium-Ionen Batterien auf mögliche Gefahren hin systematisch untersucht. Hierbei werden zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb einer Thermoprozessanlage hinsichtlich des Arbeitsschutzes analysiert. Anschließend wird der Ablauf einer Risikobeurteilung nach ÖNORM 12100 erläutert und Verfahren zur Beurteilung der Gefahren beschrieben. Daran angeknüpft werden technische als auch weiterführende Schutzmaßnahmen angeführt und die einzelnen Barrieren einer sicheren Betriebsanlage veranschaulicht. Als Grundlage für die sicherheitstechnische Betrachtung werden alle bekannten Daten über die Versuchsanlage und deren Umgebung zusammengetragen. Die darauffolgenden Schritte beinhalten die Bestimmung des Risikos der Gesamtanlage, ob diese für die Verwendung von Schwarzmasse geeignet ist und die daraus abgeleiteten Sicherheitsmaßnahmen.