Scheelitvererzungen im Thurntaler Quarzphyllitkomplex, Osttirol: Petrographische und chemische Untersuchungen an Nebengesteinen und Bachsedimenten

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenMasterarbeit

Abstract

Diese Masterarbeit wurde im Zuge eines Explorationsprojektes der Wolfram Bergbau und Hütten AG unter der Leitung von Ao.Univ.Prof.Dr.phil. Johann G. Raith erstellt. Es wurden Wolframvererzungen und deren Nebengesteine, sowie Bachsedimente in Osttirol (Gemeinden Innervillgraten, Ausservillgraten, Sillian; Marchginggele-Gumriaul) untersucht. Das Arbeitsgebiet liegt im oberostalpinen Thurntaler Quarzphyllitkomplex, der neben altpaläozoischen Quarzphylliten auch (quarzitische) Phyllite, Metabasite (Chlorit- und Aktinolith-reiche Phyllite/Schiefer, Amphibolite) und Porphyroide (saure Metavulkanite) beinhaltet. Die Protolithe der Metabasite lassen sich als ehemalige subalkalische-alkalische tholeiitische Basalte, die in einer Intraplattenposition gebildet wurden, klassifizieren. Sie zeigen eine gewisse Anreicherung an Leichten Seltenen Erden (LSEE), keine ausgeprägte Eu-Anomalien und eine flache Verteilung der Schweren Seltenen Erden (SSEE). Die schichtgebundenen Wolframvererzungen sind an grünschieferfazielle Karbonatführende Grüngesteine gebunden und treten vor allem in Scheelitführenden Quarz-Karbonat-(Albit)-Gängchen auf, die als prä- bis synmetamorphe Bildungen interpretiert werden. Die Nebengesteine und die Vererzung sind mehrphasig deformiert und metamorph überprägt. Das Gesteins- und Bachsedimentmaterial wurden petrographisch, mineralogisch und chemisch charakterisiert. Von den Bachsedimenten wurde die chemische Zusammensetzung der Siebfeinfraktion bestimmt und die Schwermineralfraktion untersucht. Die mineralchemischen Untersuchungen erfolgten an einer Elektronenstrahl-Mikrosonde, die chemischen Analysen der Haupt- und Spurenelemente mittels ICP-ES bzw. ICP-MS. Scheelit ist Molybdänarm, zeigt keinen Zonarbau und ist mitunter mit Arsenopyrit und Pyrit vergesellschaftet. Die Assoziation von W und As spiegelt sich auch in der Korrelation dieser Elemente in der Bachsedimentgeochemie wider und wird auch durch statistische Verfahren (Faktorenanalyse) bestätigt. Scheelit ist das Wolfram-Hauptträgermineral, es konnten aber auch erhöhte W-Konzentrationen (bis 0.69 Gew.% WO3) in den Titanoxiden Ilmenit und Rutil nachgewiesen werden. Zur Genese der Vererzung, für die eine syngenetische Anlage postuliert wurde, und über deren möglicher Wirtschaftlichkeit können keine eindeutigen Aussagen gemacht werden.

Details

Titel in ÜbersetzungScheelite occurrences in the Thurntaler Quartzphyllite Complex, Eastern Tyrol: petrographic and chemical investigations of host rocks and stream sediments
OriginalspracheDeutsch
QualifikationDipl.-Ing.
Betreuer/-in / Berater/-in
Datum der Bewilligung25 Juni 2010
StatusVeröffentlicht - 2010