Die gegenständliche Dissertation beschäftigt sich mit Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Aufbereitung von gebrauchten MgO-C Feuerfeststeinen. Übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung bzw. die Evaluierung innovativer Recyclingmethoden zur Bereitstellung von Sekundärrohstoffen, deren Qualitäten mit Primärrohstoffen vergleichbar sind, als Ausgangsprodukt für die Erzeugung von qualitativ hochwertigen Feuerfestprodukten. Darum wird die möglichst vollständige Trennung der beiden Hauptkomponenten Magnesia und Kohlenstoff angestrebt, was an die vorzuschaltenden und zum Einsatz gelangenden Zerkleinerungsaggregate zur Herstellung ausreichender Aufschlussverhältnisse hohe Anforderungen stellt. Nach einer allgemeinen Einführung in die Herstellung, die Einsatzmöglichkeiten und die Qualitätsanforderungen von MgO-C Steinen wird ein Überblick über den Stand der Technik beim Recycling ebenderselben gegeben. Darauf aufbauend wird mit experimentellen Untersuchungen zur Trennung von MgO-C und AMC Steinen mittels sensorgestützter Sortiertechniken und zum Zerkleinerungsverhalten von MgO-C Steinen begonnen. Auf Basis einer umfassenden Rohgutcharakterisierung folgen orientierende aufbereitungstechnische Versuche mittels der beiden grenzflächengesteuerten Sortierprozesse „Flotation“ und „Elektroscheidung“. Es zeigt sich, dass hochwertige Magnesiaprodukte erzielt werden können, aber die Anreicherung von Kohlenstoff in den diesbezüglichen Konzentraten begrenzt ist. Daher stehen in weiterer Folge jene Untersuchungen im Fokus, die sich mit der Anwendung von innovativen und unkonventionellen Zerkleinerungsprozessen beschäftigen, welche im Vergleich zur konventionellen mechanischen Zerkleinerung eine Verbesserung der Aufschlussverhältnisse ermöglichen sollen. Es werden umfangreiche Versuchsergebnisse zur hydrothermalen Aufbereitung und der elektrodynamischen Fragmentierung präsentiert. Die vergleichende Darstellung geänderter Aufschlussverhältnisse erfolgt mittels Henry/Reinhardt-Diagrammen, jene der in orientierenden Aufbereitungsversuchen erzielten Produktqualitäten in Bilanztafeln bzw. im Ԑ-Netz nach Steiner. Zu guter Letzt werden Vorschläge für mögliche Verfahrensstammbäume aufgezeigt.