In dieser Doktorarbeit werden neue Polyurethanschäume mit polaren oberflächenaktiven Komponenten vorgestellt, die sich durch ihre morphologischen und thermischen Eigenschaften von herkömmlichen PU Schäumen unterscheiden. Diese neuartigen PU Schäume konnten mit Hilfe von polaren Additiven hergestellt werden und zeigen hinsichtlich ihres Wärmedammverhaltens vielversprechende Ergebnisse. Die Modifikation von PU Schäumen durch polare Azo-Komponenten wurde vor dieser Arbeit noch nicht in der Literatur veröffentlicht. Die verwendeten Azo-Komponenten zeichnen sich durch spezielle Eigenschaften wie Polarität, Wasserlöslichkeit, Oberflächenaktivität, Lichtsensitivität aus. Dies führte dazu, dass neuartige PU Schäume auf Basis herkömmlicher Polyole und Isocyanate durch Zugabe von synthetisiertem Azo-Polyols mit verbesserten Eigenschaften entwickelt werden konnten. Die Auswahl der Komponenten für das in dieser Arbeit verwendete modifizierte System wurde durch die erforderlichen Schaumeigenschaften und die Verarbeitung bestimmt. Hierfür wurde ein 3-Carboxyphenyl-Azosulphonat chemisch an ein Standardpolyol derartig gebunden, so dass es während der Polyaddition nicht mit dem Isocyanat reagiert. Für die Schaumherstellung unter Laborbedingungen wurden die einzelnen Komponenten gemeinsam in einem speziellen Mischsystem dispergiert. Wegen der bedeutenden Rolle der Zellgasuntersuchung wurde eine neuartige Methode auf Basis der Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) zur Detektion des Schaumzellgasinhalts entwickelt. Zusätzlich wurden in dieser Arbeit die Additivaufnahme, der Einfluss der Mischparameter auf die Schaumkinetik, die Zellstruktur, die Gasphase selbst und die Wärmeleitfähigkeit des Schaumes untersucht und in Relation zueinander gestellt.